Gurken sind ein schnellwachsendes Gemüse. Bereits 2 Monate nach der Aussaat können die ersten Gurken geerntet werden. Und wenn du es richtig anstellst, wirst du den ganzen Sommer über auf eine gute Gurkenproduktion hoffen können. Das ist natürlich eine gute Nachricht.
Aber Moment einmal: Wann genau ist denn überhaupt der richtige Zeitpunkt, um die Gurke ernten zu können? Wenn es so einfach wäre, könnte man die Antwort in ein oder zwei Sätzen bekommen. Ist es aber leider nicht.
Reifen alle Gurken auf die gleiche Weise?
Es wäre eine gute Nachricht, wenn tatsächlich alle unterschiedlichen Gurkensorten, die zum Anbau zur Verfügung stehen, gleichzeitig reifen würden. Doch das ist nicht der Fall. Und eigentlich ist das ja auch ganz gut.
Denn Gurken sind nur eine bedingte Zeitspanne unter optimalen Bedingungen haltbar. Diese beträgt ungefähr 3 Wochen, wenn die Gurke bei circa 10° bis 13°C gelagert werden kann. Aber wie lange eine Gurke zum Reifen benötigt, ist so eine andere Geschichte. Da können sie wirklich sehr unterschiedlich sein.
- Salatgurken: Knapp 3 Wochen, nachdem sich die erste Blüte hat blicken lassen, kann die erste Gurke geerntet werden. Damit kannst du die erste selbstgezogene Gurke ungefähr sieben bis zehn Wochen nach der Aussaat genießen.
- Einlegegurken: Diese Gurke ist ungefähr acht bis zehn Wochen nach der Aussaat erntereif. Über einen Zeitraum von knapp 2 Monaten kannst du dich an diesen Gurken erfreuen, wenn alles optimal geklappt hat.
- Schälgurken: Sie sind die Spätzünder im Reich der Gurken. Erst ab Mitte / Ende August bis in den Oktober hinein können sie geerntet werden.
- Mexikanische Minigurke: Die ersten Minigürkchen wirst du ab Mitte / Ende Juli an deinen Pflanzen entdecken. Sobald diese so groß wie ein Fingerglied sind, also knapp 5cm, kannst du sie auch ernten.
- Zitronengurke: Sie sind ab Mitte Juli bis in den September hinein reif.
Für die meisten Gurkensorten lässt sich also sagen, dass sie acht bis zehn Wochen nach der Aussaat geerntet werden können. Wer das Glück hat, die Gurken in einem Gewächshaus anzubauen, der kann zwei bis vier Wochen Zeit einsparen. Mit viel Glück kann der Sommer zum Herbst noch ein wenig verlängert werden.
Woran merke ich, dass die Gurke reif ist?
Eine reife Gurke sollte sich beim leichten Druck auf die Schale fest anfühlen, sowohl in der Mitte als auch an den beiden Enden. Zudem sollte sie eine gleichmäßige Färbung aufzeigen. Die Schale ist glatt. Beiden Enden sind gleichmäßig gerundet.
Die Schälgurke bildet eine Ausnahme. Denn sie wird erst geerntet, wenn sie bereits eine gelb gefärbte Schale aufweist.
Ebenso sind die Zitronengurke und die Mexikanische Minigurke ein wenig anders. Denn ihre Schale ist nicht glatt, sondern kann durchaus noch Haare an sich haben. Diese sollten weich sein und können problemlos mitgegessen werden.
Wann habe ich die Gurke zu lange an der Ranke gelassen?
Beginnt die Gurke, sich gelb zu färben und ist sie beim Drucktest bereits recht weich und lässt sich eindrücken, dann ist es höchste Zeit, sie zu ernten und möglichst sofort zu verarbeiten. Auch ist es möglich, dass die Gurke verwässert. Ihre Konsistenz und ihr Geschmack verschlechtern sich. Dennoch sind sie noch genießbar.
ACHTUNG – je länger eine Gurke an der Ranke verbleibt, desto bitterer kann sie werden. Hierbei handelt es sich um einen Schutz der ursprünglichen Gurke, um nicht von Fressfeinden verspeist zu werden. Für gewöhnlich sind die heutigen Gurken aber auf Bitterfreiheit gezüchtet. Sie sollten also keine Bitterstoffe entwickeln. Dennoch kann es aus unterschiedlichen Gründen zu bitteren Gurken kommen. Meist ist Stress die Ursache. Dieser kann folgende Ursachen haben:
- Hitze
- Wassermangel
- Schwankende Temperaturen
- Schwankende Wasserversorgung
Gerätst du an eine bittere Gurke, sollte dies nicht vollständig verzehrt werden. Der Ansatz, mit dem die Gurke mit der Pflanze verbunden war, ist meist das bittere Stück. Wenn du es großzügig abschneidest, sollte die restlich Gurke geschmacklich in Ordnung sein. Das Gift, das den bitteren Geschmack auslöst, sammelt sich nämlich exakt an diesem oberen Ende der Gurke.
Isst du es doch einmal aus Versehen mit, wird es dich nicht umbringen. Aber es kann dir sehr starken Magen- und Darmschmerzen bereiten.
Verwechsle diesen bitteren Geschmack bitte nicht mit den Bitterstoffen, die wir in verschiedenen Kräutern finden. Sie haben nichts miteinander zu tun. Es ist tatsächlich schon zu Fällen gekommen, in denen zu viel einer bitteren Gurke gegessen wurde und der schöne Grillabend im Krankenhaus endete. Aber so weit muss du es ja gar nicht erst kommen lassen. Im Zweifelsfall übergibst du eine bittere Gurke dem Kompost und erntest eine neue.
Noch eines zum Thema Stress: Gurken hassen kaltes Wasser. Man könnte fast sagen, dass sie beleidigt sind, wenn du es ihnen anbietest. Doch ist es seit vielen Jahren unter den Gärtnern bekannt, dass man Gurken möglichst mit angewärmtem Wasser gießen sollte. Wenn möglich, solltest du Regenwasser nutzen, dass die Umgebungstemperatur oder ein wenig wärmer angenommen hat.
Es gibt übrigens noch einen weiteren Grund, warum du die Gurken rechtzeitig ernten solltest. Je länger eine Gurke mit der Pflanze verbunden ist, desto mehr Energie muss diese aufbringen. Wird die Gurke aber rechtzeitig geerntet, kann die Pflanze ihre Energie verwenden, um weitere Gurken hervorzubringen und reifen zu lassen. Es ist also in deinem eigenen Interesse, dass du die Gurken nicht zu lange an der Pflanze belässt. Je mehr neue Gurken entstehen können, desto länger kann dich diese Pflanze mit ihren Leckerbissen versorgen.
Zu welcher Tageszeit sollte am besten geerntet werden?
Wer auf diese Frage mit „Ist doch egal“ antwortet, hat den Versuchs aufs Exempel noch nicht gemacht. Natürlich schmecken auf die Früchte, die man im Laufe des Tages abnimmt. Auch die Ernte des Abends ist lecker und kann gut verarbeitet werden. Wer aber den Unterschied sucht, wird definitiv bestätigen, dass Gurken, die in den frühen Morgenstunden geerntet wurden, am schmackhaftesten sind.
Im Übrigen solltest du die Gurken entweder mit einem Messer oder einer Schere abschneiden. Auf keinen Fall solltest du der Versuchung nachgeben, sie einfach von der Pflanze abzureißen. Dies kann die gesamte Pflanze zerstören. Und wenn noch nicht Herbst und somit das Ende der Erntezeit erreicht ist, besteht kein Grund, der Pflanze zu schaden.
Was mache ich mit überreifen Gurken?
Natürlich müssen diese nicht weggeschmissen werden. Auch sie können noch verwertet werden. Zum Einlegen sind sie wunderbare. Senfgurken oder andere Variationen lassen sich mit ihnen zaubern. Auch können sie ähnlich der Schmorgurke verwendet werden. Alle Rezepte, die du im Internet oder in deinen Kochbüchern mit Gurken finden kannst, können ausprobiert werden.
Die richtige Lagerung von Gurken
Gurken sind extrem kälteempfindlich. Aus diesem Grund sollten sie auch nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Aber sie verlangen dennoch ein kühles Plätzchen, an dem sie maximal 3 Wochen gelagert werden können.
Vielleicht fragst du dich, was mit Gurken passiert, die der Kälte ausgesetzt werden. Nun, das sie zum größten Teil aus Wasser bestehen, wird schlicht und ergreifend ihre gesamte Struktur zerstört, wenn sie großer Kälte oder gar Frost ausgesetzt werden. Geschieht dies, kannst du sie nur noch dem Kompost überlassen. Denn sie schmecken nicht mehr und sind aufgrund ihrer Konsistenz auch in diesem Punkt nicht mehr akzeptabel.
Noch ein Punkt will in Hinsicht auf die richtige Lagerung von Gurken beachtet werden. Ethylen ausscheidende Pflanzen oder Gemüse- / Obstsorten sollten nicht in der Nähe von Gurken gelagert werden. Sie würden zu einer sehr schnellen Reifung führen, sodass sie eventuell nur noch wenige Tage haltbar wären. Zu den Ethylen ausscheidenden Pflanzen gehören unter anderem die Tomate, die Birne und der Apfel.
Was mache ich mit so vielen Gurkenschalen?
Wer viele Gurken isst, produziert auch viel Gurkenschale als Abfall. Doch HALT: Gurkenschalen können leicht zu einem guten Dünger verarbeitet werden. Ebenso können sie auf Ameisenstraßen gelegt werden, um diese aus Beeten oder von der Terrasse umzuleiten.
Der Gurkenschalendünger wird wie folgt erstellt:
Die Gurkenschale wird zunächst in ein dickhalsiges Glas gesteckt. Fülle die Flasche erst mit den Schalen und fülle dann Wasser bis zum Rand auf. Verschließe das Glas gut und stelle es für die nächsten 5 Tage in den Kühlschrank. Der Inhalt wird nun über ein Sieb abgegossen. Fange die Flüssigkeit in einem zweiten Glas oder einer Flasche auf. Die übriggebliebene Gurkenschale wird nun dem Kompost oder Biomüll übergeben. Die Flüssigkeit ist nun dein neuer Flüssigdünger, den du bei allen anderen Pflanzen einsetzen kannst.
Folgende Inhaltsstoffe sind in ihm enthalten: Phosphor und Kalium. Der Phosphor ist für alle blühenden Pflanzen wichtig. Doch können natürlich auch nichtblühende Pflanzen mit diesem Flüssigdünger versorgt werden. Es ist vollkommen ausreichend, wenn du ihn alle drei Wochen bei deinen Pflanzen verwendest.
FAQ
Wie fühlt sich eine reife Gurke an?
Eine reife Gurke ist druckfest, an beiden Enden gerundet und trägt eine satte, grüne Farbe (Ausnahmen möglich). Die Oberfläche ist glatt.
Wie lange dauert es von der Aussaat bis zu Reife?
Eine Gurke benötigt von der Aussaat bis zur Reife, je nach Sorte, zwischen sieben und zehn Wochen. Schälgurken sind erst ab August reif, können dafür aber auch länger geerntet werden.
Schmecken Gurken gleich, egal zu welcher Tageszeit man erntet?
Nein, Gurken, die früh am Morgen geerntet werden, profitieren von der Kühle der Nacht. Sie sind fester und weisen einen volleren Geschmack auf als solche, die erst im Laufe des Tages geerntet werden.
Wie sollten Gurken geerntet werden?
Der umsichtige Gärtner nimmt zum Ernten ein scharfes Messer oder eine Schere. Würde er die Gurke von der Ranke herunterreißen, könnte die restliche Pflanze beschädigt werden, was zum Ende der diesjährigen Gurkenernte führen könnte.