Tomatensamen entnehmen: Welche Pflanzen sich eignen und welche nicht

Tomatensamen entnehmen: Welche Pflanzen sich eignen und welche nicht

Wenn du gerne Tomaten anbaust und deine eigenen Tomatensamen gewinnen möchtest, ist es wichtig zu wissen, welche Pflanzen sich dafür eignen und welche nicht. Die Gewinnung von Tomatensamen ist durchaus lohnenswert, vor allem dann, wenn du eine Lieblingssorte für dich entdeckt hast, die es vielleicht gar nicht mehr zu kaufen gibt.

In diesem Beitrag erfährst du, wie du dir deine Lieblingstomatensorten bewahren und vermehren kannst. Außerdem werden wir dir erklären, welche Pflanzen sich für die Samengewinnung eignen und welche nicht.

Warum Tomatensamen gewinnen?

Die Gewinnung von Tomatensamen hat mehrere Vorteile. Du kannst dir auf diese Weise deine Sortenvielfalt bewahren, insbesondere wenn du seltene oder alte Tomatensorten anbaust, die es möglicherweise so gar nicht mehr zu kaufen gibt. Außerdem kannst du Geld sparen, da du keine Samen kaufen musst. Du trägst zudem zum Umweltschutz bei, wenn du keine Samen mehr kaufen musst, da du lange Transportwege für die viel Treibstoff benötigt wird, einsparst. Du verringerst dadurch deinen ökologischen Fußabdruck. Wenn du die Samen deiner eigenen Tomatenpflanzen verwendest, passen sich diese später noch besser an die individuellen Bedingungen in deinem Garten an. Sie werden somit noch stärker und gesünder.

Du sparst Kosten

Nicht nur die Preise für Lebensmittel sind in den letzten Jahren drastisch angestiegen, sondern auch die Kosten für Gartenzubehör, allen voran für Pflanzensamen. Manche Sorten kosten sogar das Vierfache des früheren Preises. Durch die Entnahme von Samen von deinen eigenen Tomatenpflanzen kannst du nicht nur hohe Kosten einsparen, sondern gleichzeitig auch den Handel mit Samen fördern.

Du kannst zum Beispiel Samen mit anderen Gärtnern tauschen und so Zugang zu verschiedenen Sorten erhalten, ohne dein Budget zu strapazieren. Häufig hast du sogar Glück und bekommst die Möglichkeit, alte, seltene oder außergewöhnliche Tomatenpflanzen in deinem Garten anzupflanzen. Wenn du alte oder seltene Tomatensorten anbaust, trägst du zudem zum Erhalt dieser Tomatensorten bei.

Der Anbau von Tomaten aus eigenen Samen ist besonders umweltfreundlich

Der Transport von Samen in den Handel erfordert Energie und erzeugt CO₂-Emissionen. Indem du Samen von deinen eigenen Tomatenpflanzen gewinnst, trägst du dazu bei, dass weniger Samen in den Handel transportiert werden müssen. Du trägst also automatisch zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks bei, was der Umwelt und damit auch deinem Garten zu Gute kommt. Zudem bist du nicht mehr auf das Gartencenter, Baumärkte oder Onlineshops angewiesen, um an Tomatensamen zu kommen.

Je mehr Menschen sich dazu entscheiden, ihre eigenen Tomaten weiter zu vermehren, desto besser ist dies für die Umwelt. Und wenn du wirklich mal eine andere Sorte haben möchtest, kannst du andere Gärtner in deiner Nähe fragen, ob sie Tomatensamen mit dir tauschen möchten.

Deine Tomatenpflanzen passen sich deinem Garten noch besser an

Wenn du Samen von deinen eigenen Tomatenpflanzen gewinnst und sie in deinem Garten anbaust, passen sie sich im Laufe der Zeit noch besser an die spezifischen Bedingungen in deinem Garten an. Diese Pflanzen entwickeln also eine erhöhte Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge. Außerdem sind sie besser gegen die Witterungsbedingungen in deiner Region gewappnet. Dies führt zu gesünderen und produktiveren Pflanzen, die besser in deinem Garten gedeihen und mitunter sogar höhere Erträge abwerfen. Es lohnt sich also, wenn du die Samen deiner eigenen Tomatensorten weiterverwendest.

Welche Tomatenpflanzen eignen sich für die Entnahme von Samen?

Leider sind nicht alle Tomatenpflanzen für die Entnahme von Samen geeignet. Wichtig ist, dass du darauf achtest, die Samen ausschließlich von sogenannten samenfesten Sorten zu entnehmen. Diese Sorten produzieren Samen, die die gleichen Merkmale wie die Elternpflanzen aufweisen. Im Gegensatz dazu, entstehen bei Hybridsorten aus den Samen unterschiedliche Sorten, was zu unvorhersehbaren Ergebnissen führen kann. Es kann bei der Verwendung von Hybridsamen passieren, dass du Tomaten erhältst, die für den Verzehr nicht geeignet sind, weil sie einfach schlichtweg nicht schmecken oder aber sie im schlimmsten Fall sogar giftig sein können.

Die Samen von Tomaten-Hybridpflanzen sind also nicht für die Vermehrung geeignet. Wenn du Samen von samenfesten Tomatensorten entnimmst, kannst du dir sicher sein, dass die Nachfolgepflanzen Früchte mit den gewünschten Eigenschaften bilden. Und wenn du die Samen von den Nachfolgepflanzen verwendest, werden sie die gleichen Eigenschaften wie ihre Vorgänger aufweisen, mit dem Unterschied, dass sie sogar noch besser sind, weil sie sich an die spezifischen Bedingungen in deinem Garten anpassen. Sie werden mit jedem Mal noch resistenter gegen Schädlinge, Krankheiten und die Umweltbedingungen. Sie passen sich deinem Garten also an.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Samenentnahme?

Wenn du Samen von deinen Tomatenpflanzen entnehmen möchtest, ist es wichtig, dass die Früchte reif sind oder sogar leicht überreif sind. Wenn die Tomaten noch nicht reif sind, sind sie nicht für die Vermehrung über Samen geeignet. Überreife Früchte erkennst du daran, dass sie zunehmend weicher werden. Sie können mitunter sogar platzen. Ernte die Tomaten, bevor sie platzen, weil sich sonst das Risiko für Pilzerkrankungen und Schädlinge erhöht.

Die Wahl der richtigen Tomatensorte

Wie du nun ja bereits weißt, eignen sich Hybridsorten nicht für die Vermehrung. Verwende ausschließlich samenfeste Sorten. Dabei spielt es keine Rolle, ob du kleine oder große Tomaten für die Samengewinnung verwendest. Du kannst jede Sorte nehmen, die dir gefällt, solange es sich nicht um eine Hybridsorte handelt. Die Pflanze sollte natürlich zudem kräftig und gesund sein. Entnehme nur Früchte für die Samengewinnung, die von einer Tomatenpflanze stammen, die keine Schädlinge oder Krankheiten aufweist.

Zur Gewinnung der Samen eigenen sich zum Beispiel Kirsch- oder Cocktailtomaten, Roma-Tomaten, auch Pflaumentomaten genannt, Wildtomaten und Heirloom-Sorten.

Kirschtomaten zeichnen sich durch ihre feine Süße aus. Zudem sind Cherrytomaten sehr knackig. Die kleinen Tomaten sind kaum größer als eine Kirsche und eignen sich somit hervorragend als Snack für zwischendurch. Sie sind zudem eine beliebte Zutat in Salaten oder zu Nudelgerichten. Es gibt sie in verschiedenen Farben. Sehr beliebt sind zum Beispiel die Sorten Sungold, Sweet 100 und Tiny Tim.

Roma-Tomaten

Bei den Roma-Tomaten handelt es sich um feste Tomaten in ovaler Form. Diese werden auch als Pflaumentomaten bezeichnet. Sie werden oft für Saucen verwendet. Die beliebten geschälten Tomaten aus der Dose sind häufig Roma-Tomaten. Sie werden meistens für Tomatensaucen verwendet.

Wildtomaten

Wildtomaten sind verwandt mit den Kulturtomaten, mit dem Unterschied, dass sie meistens kleiner sind und einen intensiveren Geschmack haben. Sie sind vor allem bei Gärtnern beliebt, die nach ungewöhnlichen Sorten suchen.

Heirloom-Sorten

Sehr beliebt sind auch Heirloom-Sorten. Hierbei handelt es sich um alte Tomatensorten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Häufig besitzen die Tomaten eine außergewöhnliche Farbe oder Form und zeichnen sich durch einen sehr guten Geschmack aus. Wenn du dich dazu entschließt, Heirloom-Sorten in deinem Garten anzubauen, trägst du dazu bei, alte Tomatensorten am Leben zu erhalten.

Wie kann man die Samen aus Tomaten gewinnen?

Nachdem du dich für deine bevorzugten Tomatensorten entschieden hast, geht es nun an die Gewinnung der Samen.

Beginne damit, die gesündesten und kräftigsten Pflanzen auszuwählen. Idealerweise sollten sie frei von Krankheiten und Schädlingen sein. Warte, bis die Tomaten vollständig reif sind, bevor du sie erntest. Reife Tomaten enthalten reife Samen. Du kannst dies erkennen, indem du auf die Farbe der Früchte achtest. Sie sollten ihre typische Farbe erreicht haben, sei es Rot, Gelb, Orange oder eine andere Farbe, je nach Sorte. Du kannst gerne auch überreife Früchte für die Samengewinnung verwenden. Meistens gelingt dein Vorhaben, diese zu entnehmen und zu lagern sogar noch besser.

So extrahierst du die Samen

Schneide die reife Tomate auf und entnehme die Samen mit einem Löffel. Wie du sehen kannst, sind die Samen von einer gelartigen Masse umgeben. Diese verhindert, dass die Samen bereits in der Tomate keimen.

Die Tomatensamen werden kurz abgespült
Gib die Samen in ein Sieb und spüle sie mit Wasser ab.

Im Anschluss gibst du die Samen in ein Glas mit Wasser und lässt sie dort für 24 Stunden drin. In dieser Zeit kann sich die übrige Schleimschicht von den Samen lösen.

Sollten an der Oberfläche des Wassers Tomatensamen schwimmen, kannst du diese entfernen. Diese sind leider nicht mehr keimfähig. Die übrigen Samen gießt du erneut in ein Sieb und reinigst sie noch einmal mit Wasser.

So trocknest du die Samen

Nachdem du die Samen gereinigt hast, gebe die Samen auf ein sauberes Blatt Papier. Du kannst zwar auch Küchenkrepp verwenden, aber davon lösen sich die Samen später schwerer ab. Wenn du sie dennoch auf Küchenkrepp legen möchtest, lege die Samen einzeln darauf, damit du sie später mit dem Küchenpapier abreißen und aussäen kannst.

Tomatensamen auf Papier zum Trocknen
Nachdem du die Samen gereinigt hast, gebe die Samen auf ein sauberes Blatt Papier.

So bewahrst du die Tomatensamen auf

Es ist wichtig, dass die Samen vollständig trocken sind, bevor du sie lagerst, da Feuchtigkeit die Keimfähigkeit beeinträchtigen kann. Zudem könnte Schimmel entstehen. Bewahre die getrockneten Tomatensamen an einem kühlen, trockenen Ort in einem luftdichten Behälter oder einem Briefumschlag auf. Es ist ratsam, die Samen zu beschriften, damit du später weißt, welche Sorte darin enthalten ist.

Bei korrekter Lagerung können die Tomatensamen ihre Keimfähigkeit über viele Jahre behalten. Sogar bis zu 10 Jahre. Bevor du die Samen aussäst, ist es jedoch sinnvoll, die Keimfähigkeit noch einmal zu überprüfen.

FAQ

Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die häufigsten gestellten Fragen zum Thema Tomatensamen entnehmen und lagern beanworten.

Warum sollte ich Tomatensamen selbst gewinnen?

Das Gewinnen von Tomatensamen ermöglicht es dir, deine Lieblingssorten zu bewahren und Geld zu sparen. Gleichzeitig passen sich die Pflanzen den speziellen Bedingungen in deinem Garten an, sodass sie resistenter gegen Krankheiten und Schädlinge werden. Überdies benötigst du keine Transportwege, um an Tomatensamen zu kommen, was natürlich auch der Umwelt zu Gute kommt.

Welche Pflanzen eignen sich am besten zur Samengewinnung von Tomatensamen?

Du kannst alle samenfesten Tomatensorten verwenden, da diese die Eigenschaften der Elternpflanzen an die Nachkömmlinge weitergeben.

Welche Pflanzen sollte ich vermeiden, wenn ich Tomatensamen gewinnen möchte?

Vermeide Hybride Tomatenpflanzen, krankheitsanfällige Pflanzen und alte oder geschwächte Pflanzen. Diese sind nicht ideal für die Samengewinnung, da die Qualität der Samen beeinträchtigt sein kann.

Welche Schritte sind beim Samengewinnen von Tomaten zu beachten?

Die Schritte zur Samengewinnung umfassen die Auswahl gesunder Pflanzen, das Ernten reifer Früchte, das Extrahieren der Samen, das gründliche Spülen und Trocknen sowie die ordnungsgemäße Lagerung der Samen.

Wie lange sind selbst gewonnene Tomatensamen haltbar?

Tomatensamen können bei idealen Lagerungsbedingungen bis zu 10 Jahre lang ihre Keimfähigkeit beibehalten. Bevor du sie aussäst solltest du die Keimfähigkeit jedoch noch einmal überprüfen.

Wie kann ich die Tomatensamen am besten aufbewahren?

Bewahre die gewonnenen Samen am besten an einem kühlen dunklen Ort in einem Briefumschlag auf. Beschrifte den Umschlag mit der jeweiligen Tomatensorte, damit du diese später leichter zuordnen kannst.

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