Wenn die vielen Tomaten auf einer kleinen Fläche nach der Aussaat gekeimt sind, sollten sie pikiert und damit vereinzelt werden. Das Pikieren ist relativ leicht, auch wenn man dabei vorsichtig sein sollte, um Pflanzen nicht zu verletzen.
Was bedeutet pikieren?
Das Pikieren ist das Vereinzeln von jungen Pflanzen mithilfe eines Pikierstabes. Oft werden mehrere Saatkörner in eine Schale gegeben, um viele Pflanzen gleichzeitig zu ziehen. Sind jedoch die ersten Laubblätter zu sehen, wird es den Pflänzchen schnell zu eng. Dann sollten sie in einzelne Töpfe gesetzt werden. Dadurch nehmen die Pflanzen sich nicht gegenseitig Licht, Nährstoffe und Platz.
Muss man Tomaten pikieren?
Ob man die Tomaten pikieren muss, hängt von der Grundlage ab. Hast du die Samen in biologisch abbaubare Pflanztöpfe gesetzt, können die Tomaten später direkt mit dem Topf in die Erde gesetzt werden. Dafür sollten die Pflanztöpfe jedoch recht groß sein, damit sich die Wurzeln genug ausbreiten können.
Wurden die Tomaten jedoch zusammen in einer Schale ausgesät, sollten sie getrennt werden, damit sie sich nicht gegenseitig stören.
Ein weiterer Grund Tomaten zu pikieren ist, wenn diese vergeilt sind. Dann sind die Stiele viel zu lang gewachsen. Beim Pikieren werden die Pflänzchen tiefer eingesetzt. Dadurch bilden sich an den Stielen Wurzeln und die Tomaten bekommt einen guten Halt.
Generell führt das Pikieren dazu, dass die Tomaten sich besser entwickeln und später einen größeren Ertrag bringen.
Übrigens: hier kann man lernen wie man Tomaten säen kann!
Der richtige Zeitpunkt um Tomaten zu pikieren
Wann die jungen Tomaten pikiert werden sollten, hängt davon ab, wie weit sie schon gewachsen sind. Neben den zwei Keimblättern sollten sich bereits die ersten Laubblätter gebildet haben. Ab dann kann die Pflanze in einen neuen Topf gesetzt werden.
Zu groß sollte die junge Tomatenpflanze jedoch nicht sein, da es für die Wurzeln zu eng wird und ein viel größerer Topf benötigt wird, um die Pflanzen tief genug setzen zu können.
Wer sich beim Gärtnern nach dem Mond richten möchte, sollte die Tomaten bei zunehmenden Mond pikieren. Am besten eignet sich dafür das zweite Viertel des zunehmenden Mondes, also die Zeit kurz vor dem Vollmond. In dieser Zeit steigen die Säfte auf und das oberirdische Wachstum wird gefördert.
Geeignete Gefäße zum Pikieren der Tomaten
Die Gefäße, in die die pikierten Tomaten hineinkommen, sollten bis zu zehn Zentimeter breit sein. Wichtig ist, dass sich unten Ablauflöcher befinden, damit keine Staunässe entsteht. Pro Pflanze wird ein Blumentopf benötigt, damit sie sich genügend ausbreiten und entwickeln kann.
Wichtig ist, dass die Gefäße sauber sind. Wenn in diesen bereits Pflanzen gewesen waren, sollten sie gründlich gereinigt werden, damit keine Krankheitserreger auf die Tomatenpflanzen übergehen können.
Zusätzlich benötigst du eine Wanne, in die die Töpfe hineingestellt werden. Diese fängt überschüssiges Wasser auf.
Quadratische Töpfe für Tomatenpflanzen
Die Pflanztöpfe von GREEN 24 sind quadratisch und damit platzsparender als runde Töpfe. Sie sind in unterschiedlichen Größen und Mengen erhältlich und für alle Jungpflanzen, wie auch Tomaten geeignet. Die Töpfe sind robust und haben einen gelochten Boden durch den überschüssiges Wasser abfließen kann.
Die Käufer loben die Stabilität der Töpfe. Gleichzeit sind die Pflanztöpfe so weich, dass man später den Erdballen gut herausdrücken kann. Durch die Löcher im Boden können die Pflanzen auch Wasser aus einer Wanne herausziehen, was einige Käufer sehr praktisch finden, da es das Gießen erleichtert.
Die beste Erde für Tomaten-Keimlinge
Während die Tomaten-Samen mit magerem Substrat sich zufriedengeben, brauchen die Tomaten-Keimlinge nährstoffreichere Erde. Diese sollte jedoch kein Düngemittel enthalten.
- Hierfür kommt Gemüseerde infrage, die bereits die richtigen Nährstoffe für Tomaten enthält.
- Gut geeignet ist auch Pikier- oder Anzuchterde.
- Wer möchte, kann auch die Erde selbst zusammenstellen. Dafür wird zu gleichen Teilen Gartenerde, Kompost und Sand benötigt. Die Erde sollte jedoch sterilisiert werden, da sich darin Krankheiten und Schädlinge befinden könnten. Für das Sterilisieren wird die Erde auf ein Backblech gegeben und bei 150 °C für etwa 30 Minuten im Backofen erhitzt.
Aussaaterde für das Pikieren
Die Aussaaterde von Plantop ist ideal für das Pikieren der Tomatenpflanzen geeignet. Diese Spezialerde ist mit speicheraktivem Ton, der für eine optimale Aufnahme und Abgabe des Wassers sorgt. Außerdem enthält die Erde Perlite, die die Verschlämmungsgefahr verringern.
Bei den Käufern kommt die Erde gut an, da sie „schön krümelig“ ist und die Pflanzen gut darin gedeihen. Während die einen nicht eine Unkrautpflanze dabei haben und sagen, dass die Erde „rein“ sei, haben andere hin und wieder ein Unkrautpflänzchen dabei. Dies kommt jedoch nur in geringen Maßen vor.
Alternativen zum Pikierstab
Um die Tomatenpflanzen gut pikieren zu können, ist ein Pikierstab hilfreich. Wer solch einen Stab nicht besitzt, kann auch Alternativen verwenden:
- Mit dem Stiel eines Löffels lässt sich sowohl ein Loch in die Erde bohren, als auch die Pflanze heraushebeln.
- Einen ähnlich guten Ersatz findet sich in Eisstäbchen.
- Fast wie ein Pikierstab sieht der Kugelschreiber aus. Jedoch sollte ein Stift verwendet werden, der ohnehin nicht mehr schreibt, denn die Erde könnte den Stift verstopfen.
Set mit Pikierstab und Pikiergabel
Dieses kleine Set besteht aus einem Pikierstab und einer Pikiergabel. Mit dem Stab werden die Löcher für die Sämlinge gestochen. Die Pikiergabel kann zum Auflockern der Erde und zum leichteren Versetzen der kleinen Pflanze verwendet werden. Beide Teile bestehen aus stabilem Kunststoff und sind 14,5 Zentimeter lang.
Die Kunden finden das Set gut, weil es stabil wirkt und sich damit die Pflänzchen gut vereinzeln lassen. Die beiden Teile sind zwar sehr klein, erfüllen jedoch ihren Zweck.
Tomaten pikieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Auch wenn das Pikieren der Tomaten einfach ist, sollte dabei Vorsicht geboten sein, damit die Pflänzchen nicht beschädigt werden.
Wurzeln beim Pikieren kürzen
Manchmal ist es nötig, die Wurzeln der jungen Tomatenpflanze abzuschneiden. Vor allem, wenn die Wurzel zu lang ist, sollte sie auf etwa zwei Zentimeter gekürzt werden.
Am einfachsten ist es, die Wurzeln mit den Fingernägeln abzuknapsen. Alternativ kann auch ein Messer zuhilfe genommen werden.
Regelmäßige Nachsorge der pikierten Tomaten
Die frisch pikierten Tomaten sind noch sehr empfindlich und sollten die nächsten zwei bis drei Tage nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Ein bis zweimal täglich sollten die Pflanzen mit einer Sprühflasche gegossen werden. Wichtig ist, sie dabei nicht mit zu viel Wasser zu überschwemmen.
Düngen ist bei diesen Jungpflanzen noch nicht nötig.
Tipp: Um ein kräftiges Wachstum zu fördern, kann es helfen, täglich einmal mit der Hand vorsichtig darüberzustreichen.
Tomaten sind nach dem Pikieren schlapp
Oft kommt es vor, dass die Tomatenpflanzen nach dem Pikieren schlapp sind. Häufig liegt es daran, dass der Wechsel in einen neuen Topf sehr anstrengend für die kleinen Pflanzen ist. Meistens erholen sie sich nach einem halben Tag. Manche brauchen auch bis zu drei Tage. Wenn du dir Sorgen um deine Tomaten machst, kannst du sie ein wenig unterstützen:
- Stelle die frisch pikierten Pflanzen an einen dunklen und kühlen Ort.
- Achte darauf, dass der Boden immer feucht, jedoch nicht zu nass ist.
- Wenn die Pflanzen in einem Minigewächshaus stehen, schließe den Deckel. Alternativ können auch durchsichtige Tüten über die Töpfe gestülpt und mit einem Gummiband befestigt werden.
Wenn die Tomatenpflanzen sich wieder erholt haben, kann der Verdunstungsschutz abgenommen und die Töpfe wieder ins Licht gestellt werden. Man kann auch überlegen, ein Tomatenzelt zu nutzen.
FAQ zum Thema Tomaten pikieren
Wie oft kann man Tomaten pikieren?
Eigentlich reicht es aus, wenn man einmal die Tomaten pikiert, um sie zu vereinzeln. Wenn die Pflänzchen jedoch danach wieder vergeilen, kann es hilfreich sein, sie nochmals zu pikieren und sie tiefer in die Erde zu setzen.
Was bedeutet vergeilen?
Wenn die Keimlinge zu wenig Licht und gleichzeitig zu viel Wärme bekommen, kann es passieren, dass sie besonders lang in die Höhe wachsen, ohne dass sich die Blätter weiter ausbilden. Es ist, als würden sie sich nach dem Licht strecken. Wächst der Sämling zu hoch, knickt jedoch der Stiel ab.
Wie tief sollten Tomaten pikiert werden?
Die Tomaten sollten mindestens so tief gesetzt werden, wie sie auch vorher in der Erde waren. Besser ist es jedoch sie so tief zu pflanzen, dass die unteren Keimblätter kurz über der Erde liegen. An den Stängeln bilden sich später Wurzeln, die die Tomatenpflanzen noch mehr kräftigen.
Welche Temperatur brauchen Tomatenpflanzen nach dem Pikieren?
Die ersten Wochen nach dem Pikieren brauchen die Tomatenpflanzen eine Temperatur von 12 bis 15 °C. Danach dürfen sie ruhig etwas wärmer stehen und an den wärmeren Tagen draußen für kurze Zeit in den Schatten gestellt werden.
Sollte man beim Pikieren die Keimblätter entfernen?
Um die junge Tomatenpflanze nicht zusätzlich zu stressen, sollten die Keimblätter nicht entfernt werden. Später, wenn die Tomaten in das Beet gepflanzt werden, ist das Entfernen der unteren Blätter möglich, um die Pflanze tiefer in die Erde zu setzen.
Wer hat diesen Artikel verfasst?
Andrea
Egal, ob Gartengeräte, verschiedene Pflanzen, alte Kulturen oder einfach nur das Wissen rund um die Gartenwelt – Ich liebe es, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Gerne teile ich diese Erfahrungen und gebe mein über die Jahre gesammeltes Wissen weiter.