Fast das ganze Jahr über kannst du diverse Pflanzen aussäen. Die verschiedenen Samen haben unterschiedliche Ansprüche, wodurch man bei jeder Aussaat andere Bedingungen beachten sollte. Mit verschiedenen Hilfsmitteln, wie etwa der Särolle, lässt sich die Aussaat erleichtern.
Keimfähigkeit testen
Wenn du die Samen gekauft hast, findest du auf der Verpackung ein Haltbarkeitsdatum. Dieses gibt an, wie lange die Samen keimfähig sind. Die Samen können jedoch auch über das Datum hinaus noch keimen. Mit einem Test bzw. mit einer Keimprobe lässt sich die Keimfähigkeit überprüfen. Auch Samen, die du selbst den Pflanzen entnommen hast, solltest du vor der Aussaat auf ihre Keimfähigkeit testen.
- Nimm eine Schale und lege in diese ein Küchenpapier.
- Die Samen werden auf den Zellstoff gelegt. Je mehr Samen du darauf verteilst, umso eindeutiger lässt sich die Keimfähigkeit erkennen.
- Die Samen werden nun mit einer Sprühflasche angefeuchtet.
- Anschließend stellst du Lichtkeimer auf das Fensterbrett. Dunkelkeimer sollten an einen dunklen Ort, wie einen Schrank oder einen Karton gestellt.
- Bei den meisten Pflanzen lässt sich innerhalb von wenigen Tagen eine Keimung erkennen. Wenn nach zwei Wochen sie immer noch nicht gekeimt sind, sind die Samen für die Aussaat nicht geeignet. Ausnahmen sind große Samen, wie die von der Avocado oder der Mango. Diese haben eine recht lange Keimzeit.
Ansonsten lässt sich die Keimrate anhand der gekeimten Samen erkennen. Wenn etwa 8 von 10 Samen gekeimt sind, liegt die Keimrate bei 80 Prozent. Diese Samen sind dann für eine Aussaat gut geeignet.
Bei einer Keimrate von etwa 50 Prozent kann man ebenfalls noch aussäen. Jedoch sollte man doppelt so viele Samen in ein Pflanzloch geben.
Liegt die Keimrate unter 30 Prozent, ist die Aussaat reine Glückssache. Verwenden solltest du diese Samen nur noch, wenn dir das Gelingen nicht so wichtig ist.
Unterschiedliche Keimarten
Die Samen haben unterschiedliche Ansprüche, die man bei der Aussaat beachten sollte:
- Lichtkeimer benötigen zur Keimung Licht. Sie sollten bei der Aussaat nicht oder nur leicht mit Erde bedeckt werden.
- Bei Dunkelkeimern ist es wichtig, dass sie tief in der Erde stecken, damit sie kein Licht erreicht und sie dann keimen können.
- Frostkeimer brauchen vor der Aussaat Frost. In der Natur erhalten die Samen durch den Winter die Kälte, die sie benötigen. Zu Hause kannst du die Kälte simulieren, indem die Samen für ein paar Tage in den Gefrierschrank gelegt werden.
- Für die Keimung benötigen alle Samen Wärme. Die optimale Temperatur ist unterschiedlich und liegt zwischen 15 und 25 Grad Celsius.
- Unerlässlich ist Wasser. Nur wenn das Wasser in den Samen eindringt, kann die Keimung aktiviert werden.
Wie man aussät
Wie man die Saat in oder auf den Boden bringt, ist bei jedem Samen unterschiedlich:
- Generell sollte Lichtkeimer oben auf den Boden gelegt und nur leicht angedrückt werden.
- Dunkelkeimer werden in die Erde gesteckt. Bei vereinzelterer Aussaat und bei der Voranzucht, stichst du mit einem Pikierstab ein Loch in die Erde. Anschließend werden ein bis drei Samen hineingelegt. Generell kann man sagen, dass je größer der Samen ist, umso weniger Körner in das Loch gegeben werden. Bei Gurken kann man etwa zwei Samen in ein Loch geben. Der Zentnerkürbis sollte besser nur einzeln ausgesät werden.
- Willst du im Garten eine Saatreihe ausbringen, ziehst du mit dem Sauzahn eine Rille in den Boden. Dann werden die Samen im möglichst gleichmäßigen Abstand ausgelegt. Eine Särolle kann dabei hilfreich sein. Manche Saaten kann man auch als Saatband kaufen. So ist der gleichmäßige Abstand garantiert. Nach dem Verteilen der Samen wird die Saatrille vorsichtig verschlossen.
Die richtige Aussaattiefe
Die ideale Aussaattiefe findest du auf der Samenverpackung.
- Lichtkeimer werden gar nicht in den Boden gesteckt, da sie das Licht benötigen, um zu keimen.
- Dunkelkeimer werden in die Erde gesteckt. Die Tiefe hängt häufig von der Samengröße ab. Karotten zum Beispiel sollten nur 1 bis 2 Zentimeter tief liegen. Bei Mais liegt die Aussaattiefe zwischen 4 und 6 Zentimetern.
Idealer Abstand der Samen
Der Abstand zwischen den Samen ist davon abhängig, wie groß die Pflanze später wird. Bei Gewächsen, die sehr in die Breite gehen, ist ein größerer Abstand nötig, damit sich diese nicht selbst im Weg stehen.
Andere Samen werden nah zusammen ausgestreut und später vereinzelt.
Bei besonders kleinen Samen lässt sich der Abstand nicht mehr beeinflussen. Diese Samen werden häufig mit Sand vermischt und flächig verteilt.
Auch Rasensamen wird flächig gestreut. Um eine Gleichmäßigkeit zu erzielen, kann man einen Streuwagen verwenden.
Streuwagen zum gleichmäßigen Ausbringen der Samen
Mit dem Gardena Streuwagen L lassen sich Samen, aber auch Dünger, Sand oder Streusalz gleichmäßig ausbringen. Er fasst 12,5 Liter und hat eine Streubreite von 45 Zentimetern. Die Dosierung lässt sich mehrstufig direkt am Griff einstellen. Der Verschlussschieber verhindert, dass das Streugut unbeabsichtigt austritt.
Die meisten Käufer sind mit dem Streuwagen L von Gardena zufrieden. Sie empfinden ihn als hochwertig, außerdem lässt er sich leicht aufbauen. Die Dosierung kann man leicht einstellen und das Streugut wird gleichmäßig ausgebracht. Als besonders praktisch wird die Stopfunktion empfunden. Lediglich mit der Einstellung waren nicht alle zufrieden, da sie teilweise ungenau ist.
Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
Man kann fast das ganze Jahr über etwas aussäen. Da jede Pflanze unterschiedliche Ansprüche hat, sollte man die ideale Aussaatzeit der Verpackung entnehmen.
- Viele Pflanzen, die keinen Frost vertragen, können erst ab Mai, nach den Eisheiligen ausgesät werden. Dazu gehören zum Beispiel Brechbohnen, Winterkohl und Mais.
- Auch Gurken sät man im Mai direkt ins Beet. Wer mehr Früchte ernten möchte, zieht die Gurken ab April vor. Vorgezogen werden auch Tomaten, ab März und Physalis ab Februar.
- Macht den Samen ein erneuter Frosteinbruch nichts aus, können diese auch ab März ins Freiland gesät werden. Dazu gehören etwa Karotten, Radieschen und Lauch.
Pflanzen die vorgezogen werden sollten
Das Vorziehen bestimmter Gemüse-Pflanzen verhilft zu einer zeitigen oder reichhaltigen Ernte. Denn durch das Anziehen der Pflanzen im Haus wird diesen ein Vorsprung von bis zu drei Monaten gegeben.
- So werden Paprika und Physalis bereits im Februar im Haus vorgezogen. Sie wachsen nur sehr langsam und benötigen viel Licht und Wärme. Wegen der geringen Sonneneinstrahlungen zu dieser Jahreszeit ist die Verwendung eine Pflanzenlampe empfehlenswert.
- Ab März kann man zum Beispiel Tomaten aussäen und ab April Kürbispflanzen, zu denen auch Zucchini und Gurken zählen.
- Bei den Kürbispflanzen wird durch eine Anzucht ein Vorsprung von einem Monat erreicht. Sie können jedoch auch ab Mai direkt im Beet ausgesät werden.
- Viele Salat- und Kohlpflanzen können ebenfalls im Haus vorgezogen und später ins Beet gepflanzt werden.
- Nicht vorgezogen werden sollten sämtliches Wurzelgemüse, wie Karotten, Kartoffeln und Pastinaken. Das spätere Umpflanzen ins Beet würde die Wurzel nur unnötig schwächen.
Aussaat gießen
Nach jeder Aussaat ist es wichtig, sie sofort zu gießen. Das Wasser regt die Keimung an und gibt den Startschuss für das neue Leben.
Die richtige Menge ist entscheidend, damit der Samen die Flüssigkeit aufnehmen kann. Bis der Samen gekeimt ist, wird weiterhin regelmäßig gegossen.
Bei Lichtkeimern kann zu großer Wasserdruck die oben aufliegenden Samen wegschwemmen. Hierfür verwendest du am besten eine Ballbrause, da dieser einen feinen Strahl hat.
Ballbrause zum Gießen der Aussaat
Die Ballbrause von Bonsai-Shopping fasst 250 Milliliter. Der Hals hat eine Länge von 8,5 Zentimetern. Durch den geringen Wasserdruck lassen sich mit dem Gießball Aussaaten, Jungpflanzen und Bonsaipflanzen gezielt bewässern.
Über 90 Prozent sind mit der Ballbrause von Bonsai-Shopping zufrieden. Sie berichten, dass der Gießball gut verarbeitet ist und sich damit Jungpflanzen optimal gießen lassen. Die Anwendung ist einfach und der Wasserdruck so, dass die Pflanzen nicht verletzt werden. Lediglich der Preis wird von einigen Käufern bemängelt. Dafür kann man von einer langen Haltbarkeit ausgehen.
Aussaat wächst zu schnell
Wenn die Aussaat zu schnell wächst, ist das häufig ein Anzeichen dafür, dass sich zu viele Nährstoffe im Boden befinden.
Zu schnelles Wachstum tritt auch bei Voranzuchten im Haus auf, die zu wenig Licht bekommen. Der Keimling versucht sich dann nach dem Licht zu strecken und wird zu lang. Dieses Phänomen wird auch als “vergeilen” bezeichnet.
Bei manchen Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten, können vergeilte Pflanzen gerettet werden, indem man sie pikiert. Beim Einsetzen in den neuen Topf werden die Pflanzen tiefer in die Erde gesetzt. Am Stiel, der sich dann in der Erde befindet, bilden sich Wurzeln, die der Pflanze zusätzlichen Halt geben.
Aussaat schützen
Sät man im Freiland aus, können die Samen von Tieren gefressen werden. Vor allem Vögel picken hier und da die Körner auf oder zupfen sich Jungpflanzen aus dem Beet.
Schützen lässt sich die Saat durch ein Netz. Dieses verhindert, dass die Vögel die Samen aufnehmen können. Zusätzlich schützt das Netz die Jungpflanzen vor den verschiedenen Schädlingen, die ihre Eier dann nicht auf den Blättern ablegen können.
Netz zum Schützen der Aussaat
Das Schädlingsschutznetz von Neudorff hält sowohl Vögel als auch Insekten von Aussaat und Pflanzen fern. Es ist 2,30 Meter mal 4,25 Meter groß und hat eine Maschenweite von 0,8 Millimetern. Das Netz kann über mehrere Jahre wiederverwendet werden.
4,6 von 5 Sternen zeigen, dass die Käufer mit dem Neudorff Schädlingsschutznetz sehr zufrieden sind. Sie berichten, dass das Netz leicht und stabil ist und erfolgreich vor Vögel, Insekten und Schnecken schützt. Die Pflanzen lassen sich direkt durch das Netz gießen, wodurch das Netz nicht extra angehoben werden muss.
Test Särolle von Wolf-Garten
Mit der Särolle von Wolf-Garten soll das Aussäen der Saaten im Beet erleichtert werden. In unserem Test haben wir dieses mit unterschiedlichen Samen ausprobiert.
Aufbau der Särolle
Die Särolle von Wolf-Garten besteht aus zwei Kunststoffteilen, die zu einem Rad zusammengesetzt werden. Der Innenbereich ist hohl, sodass dort die Samen hineingegeben werden können. An den Seiten befinden sich Löcher, aus denen die Samen herausfallen.
Mit der Metallhalterung lässt sich die Särolle entweder mit einem Stiel oder mit einem Handgriff verbinden. Diese sollten aus dem Clicksystem von Wolf-Garten sein. Wer keinen Stiel aus diesem Stecksystem besitzt, muss sich diesen zusätzlich kaufen.
Wie die Särolle funktioniert
Die Funktion der Särolle ist einfach. In den beiden Teilen, die zusammengesteckt werden, befinden sich Löcher. Diese übereinander geschoben, ergeben die zu wünschende Lochgröße. Bewegt man das Rad über den Boden, fallen in gleichmäßigen Abständen die Samen heraus.
Die Särolle anwenden
Die Anwendung der Särolle ist einfach:
- Ziehe eine Saatrille in die Erde.
- Die Särolle wird geöffnet und die Samen in die Mitte gegeben.
- Anschließend werden die beiden Teile wieder zusammengesteckt.
- Durch drehen der beiden Teile wird die Samengröße eingestellt. Eine Markierung an der Särolle und eine Tabelle in der Anleitung helfen dabei, die richtige Größe zu finden.
- Die Särolle wird nun durch die Saatrille geführt. Dabei fallen die Samen durch die Löcher in die Fuge.
- Die Saatrille wird wieder mit Erde geschlossen und die Aussaat gegossen.
Test der Särolle mit unterschiedlichen Samen
Für unseren Test haben wir verschiedene Samen in unterschiedlichen Größen verwendet:
- Die Karotten-Samen sind länglich und klein. Die Einstellung der geringen Größe gestaltet sich als schwierig. Wir justieren immer wieder nach. Dennoch fallen kaum Samen heraus. Vermutlich erschwert die längliche Form der Samen das Aussäen.
- Die Kohlrabi-Samen sind zwar ebenfalls klein, dafür aber rund. Die Aussaat ist ungleichmäßig. Häufig fallen keine Samen heraus.
- Noch größer sind die Samen der Radieschen. Trotz mehrfacher Nachjustierung fallen die Samen immer noch nicht gleichmäßig heraus. Am Anfang fallen viele Samen mit einmal heraus. Auf der Spur befinden sich wechselseitig vereinzelte Samen oder kleine Gruppen.
- Für Erbsen gibt es eine eigene Einstellung, sodass man nichts justieren braucht. Wir haben Zuckerschoten verwendet. Am Anfang der Rille hat sich ein kleiner Samen-Haufen gebildet. Danach sind die Samen in gleichmäßigen Abständen herausgefallen. Allerdings waren immer zwei Samen gleichzeitig herausgefallen. Wir vermuten, dass wir zu langsam über die Saatrille gerollt sind. Bei einer höheren Geschwindigkeit könnten die Samen einzeln herausfallen. Allerdings war dafür die Strecke zu kurz.
Särolle ausleeren
Nach der Aussaat kann die Särolle wieder entleert werden. Allerdings ist dafür keine Hilfe gegeben und so fallen viele Samen daneben, wenn man versucht, sie auf die Hand zu kippen. Je kleiner die Samen sind, umso schwieriger ist es, die Samen erfolgreich aus der Särolle zu entfernen.
Hierfür ist eine breite Schüssel hilfreich, in die man die Samen kippen kann.
Fazit
Die Särolle von Wolf-Garten ist eine tolle Idee. Allerdings ist die Umsetzung nicht ganz ausgereift. Die Samen fallen häufig nicht einzeln durch das entsprechende Loch, manchmal wird eine Stelle ausgelassen.
Die Einstellung auf die entsprechende Samengröße ist zwar vorgegeben, dennoch ist ein Nachjustieren sinnvoll, damit es genau passt.
Zudem lässt sich zwar die Samengröße einstellen, jedoch nicht der Abstand zwischen den Samen.
Dennoch glauben wir, dass die Särolle hilfreich sein kann, vor allem wenn man auf größeren Flächen aussäen möchte. Dann ist die Rolle eine echte Arbeitserleichterung.
FAQ
Kann man bei der Särolle von Wolf-Garten den Säabstand einstellen?
Bei der Särolle von Wolf-Garten lässt sich der Säabstand nicht einstellen. Dieser ist in einem gleichmäßigen Abstand vorgegeben.
Lediglich die Größe der Saatkörner kann und sollte man einstellen, damit nicht zu viele Samen mit einmal herausfallen.
Welche kleinste Saatgröße lässt sich an der Särolle von Wolf-Garten einstellen?
Die Samen sollten schon klar erkennbar sein, um sie mit der Särolle verteilen zu können. Samen in Staubkorngröße werden besser mit Sand vermischt und mit der Hand verteilt. Diese sehr kleinen Samen laden sich in der Rolle statisch auf und kleben dadurch fest.
Wann beginnt man mit der Aussaat?
Die Aussaat hängt von der zu säende Pflanze ab. Die unterschiedlichen Ansprüche sorgen für verschiedene Aussaatzeiten. So werden Physalis ab Februar im Haus vorgezogen. Karotten kann man ab März ins Freiland säen und den Mais ab Mai. Der Winterspinat wird sogar erst im Herbst ausgesät.
Was brauche ich für die Aussaat?
Generell benötigt man nur Samen, Erde und Wasser. Zieht man Anzucht im Haus vor, benötigt man spezielle Anzuchterde und Pflanztöpfe. Bei der Reihensaat im Beet ist ein Sauzahn für das Ziehen der Rille hilfreich. Für die Aussaat kann man dann eine Särolle zur Unterstützung verwenden.
Welche Erde für die Aussaat?
Zieht man die Pflanzen vor, benötigt man spezielle Aussaat- oder Kräutererde. Diese ist von der Struktur her feiner. Zudem enthält sie nur wenig Nährstoffe. Dadurch wachsen die Jungpflanzen nicht zu schnell. Aus Gartenerde, Kompost und Sand bzw. Rasensand lässt sich auch Anzuchterde herstellen. Wichtig ist jedoch, dass sie desinfiziert wird.
Wer hat diesen Artikel verfasst?
Andrea
Egal, ob Gartengeräte, verschiedene Pflanzen, alte Kulturen oder einfach nur das Wissen rund um die Gartenwelt – Ich liebe es, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Gerne teile ich diese Erfahrungen und gebe mein über die Jahre gesammeltes Wissen weiter.