Um über unliebsame Beikräuter Herr zu werden, ist der Unkrautvernichter eine von vielen Methoden. Roundup enthielt früher Glyphosat und galt daher als besonders wirksam. Da das Glyphosat als umweltschädlich und krebserregend eingestuft wurde, änderte Roundup seine Rezeptur. Wir testeten, ob die Fertigmischung immer noch wirksam ist.
Roundup Express im Test
Roundup ist ein bekanntes Unkrautvernichtungsmittel. Früher enthielt es Glyphosat und war damit besonders wirksam. Inzwischen enthält dieses Herbizid eine neue Rezeptur, ohne Glyphosat.
Wir haben uns einen fertigen Drucksprüher für etwa 31 Euro gekauft. Dieser enthält 2,5 Liter Roundup Express. Praktisch ist, dass wir den Drucksprüher anschließend nicht reinigen müssen, wenn wir ihn weiterhin für Herbizide verwenden.
Das Herbizid enthält eine Reaktionsmasse aus 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on und 2-Methyl2H-isothiazol-3-on im Verhältnis von 3 zu 1. Dieses Mittel wirkt gegen einkeimblättrige Unkräuter sowie gegen zweikeimblättrige einjährige Pflanzen. Mehrjährige Pflanzen wie Löwenzahn und Klee müssen mehrmals behandelt werden, da ein Wiederaustrieb möglich ist.
Da es nur auf grünen, nicht verholzten Pflanzenteilen wirkt, kann es auch gegen Unkraut unter Bäumen und Sträuchern angewendet werden.
Das Herbizid gilt als bienenfreundlich und biologisch abbaubar.
Vor der Anwendung wird der Schlauch an die Flasche und den Sprüher gesteckt. Anschließend pumpt man dreimal und schon kann der Drucksprüher eingesetzt werden. Das ist relativ einfach.
Zur Anwendung wird der Roundup Express auf die Pflanzenteile gesprüht. Dabei sollte man sparsam vorgehen. Wir haben es auf Brennnesseln und anderen Beikräutern getestet. Bei den Brennnesseln hingen schon nach wenigen Stunden die Blätter. Andere Pflanzen brauchen ein paar Tage, bis sie eingehen.
Anschließend müssen die vertrockneten Pflanzen entfernt werden. Damit ist nach dem Sprühen zusätzliche Arbeit nötig.
Hinweise zur Verwendung von Roundup Express
Zwar gilt die neue Rezeptur vom Roundup Express als bienenfreundlich und biologisch abbaubar, dennoch ist es nicht umweltfreundlich:
- Bei der Anwendung sollten Kinder und Haustiere ferngehalten werden. Man selbst trägt am besten lange Kleidung, festes Schuhwerk und Handschuhe.
- Die behandelte Fläche darf erst betreten werden, wenn das Mittel vollständig abgetrocknet ist.
- Das Herbizid gilt als schädigend für Populationen relevanter Nutzinsekten, Raubmilben und Spinnen. Damit mag es vielleicht für die Bienen kein Problem sein, doch andere Insekten, die ebenfalls für unsere Umwelt und damit auch für uns wichtig sind, werden geschädigt.
- Die Verwendung des Unkrautvernichters in der Nähe von Gewässern ist nicht erlaubt. Auch dort richtet es Schaden an, weil es giftig für Algen und Fischnährtiere ist.
- Außerdem ist auf versiegelten Flächen die Anwendung von Roundup verboten. Das Wasser kann abfließen und in Gewässer und Kanäle gelangen.
- Reste gehören in den Sonderabfall und dürfen nicht über den Hausmüll oder die Kanalisation entsorgt werden.
Praxistest Fazit
Der Roundup Express Unkrautvernichter lässt sich einfach anwenden und zeigt relativ schnell seine Wirkung. Dennoch überzeugt uns das Herbizid nicht, da man die Pflanzen einsprühen und später entfernen muss. Zudem wachsen manche Unkräuter nach und müssen wieder behandelt werden.
Es gibt reichlich andere Möglichkeiten, Unkraut zu vernichten, die etwa den gleichen Aufwand haben, kostengünstiger sind und der Umwelt weniger schaden.
Ratgeber
Unkraut lässt sich auf unterschiedliche Weise entfernen und vernichten. Dabei sollte man nicht nur die Kosten und die Schnelligkeit, sondern auch die Umweltverträglichkeit im Blick haben.
Möglichkeiten Unkraut zu vernichten
Mit verschiedenen Varianten lässt sich Unkraut entfernen:
Unkrautvernichter
Der Einsatz von Herbiziden ist eine schnelle und wirksame Methode. Allerdings muss man hier vorsichtig sein:
- Wenn du dich für den Kauf und Einsatz eines Unkrautvernichters entscheidest, achte darauf, dass es umweltverträglich ist. Es sollten keine Bienen und andere Insekten gefährdet werden.
- Die meisten Herbizide sind schädlich für die Umwelt und dürfen nicht in Gewässer gelangen. Achte bei der Anwendung darauf, dass sich keine Gewässer in der Nähe befinden.
- Außerdem ist es nicht erlaubt, Unkrautvernichter auf versiegelten Flächen anzuwenden.
- Trage Kleidung, die deinen Körper schützt, wie etwa ein langes Oberteil, eine lange Hose, Handschuhe und eventuell eine Maske und eine Schutzbrille.
Unkrautbrenner
Mit Unkrautbrennern wird das Unkraut nicht durch die Flamme verbrannt. Vielmehr ist hier die Hitze entscheidend, weshalb auch keine Flamme nötig ist. Die hohe Temperatur erhitzt das Eiweiß in den Zellen und bringt diese zum Platzen. Zur Folge geht davon die Pflanze ein. Die Schäden können bis in die Wurzeln hineingelangen, sodass die Anwendung nicht allzu oft nötig ist.
Grundsätzlich werden zwei Arten von Unkrautbrennern unterschieden:
- Gasbetriebene Unkrautbrenner benötigen eine Gasflasche, die über einen Schlauch mit dem Brenner verbunden ist. Hier wird direkt mit Feuer gearbeitet, was die Brandgefahr erhöht.
- Bei elektrischen Unkrautbrennern kommt heiße Luft zum Einsatz. Verwendet man einen akkubetriebenen Brenner, ist man besonders flexibel.
Bei der Anwendung von einem Unkrautbrenner ist Vorsicht geboten. Er sollte nicht in der Nähe von brennbaren Materialien eingesetzt werden. Wichtig ist auch, Laub und trockenes Geäst von der zu behandelnden Fläche zu entfernen.
Unkraut manuell entfernen
Die gängigste Methode ist das manuelle Entfernen von Unkraut. Sie ist zwar besonders anstrengend, dafür jedoch schonend zur Umwelt. Und vielleicht ersetzt das Hacken, Jäten und Kratzen auch die eine oder andere Sporteinheit.
Es gibt verschiedene Geräte, mit denen das Unkraut entfernt werden kann:
- In Beeten kommen häufig Hacken zum Einsatz. Diese haben eine scharfe Kante, mit der das Unkraut von der Wurzel getrennt werden kann.
- Auf befestigten Wegen oder im Kiesbett ist ein Schuffel besonders praktisch. Er wird unterhalb des Kieses bewegt und schneidet dort das Unkraut ab.
- Auf der Wiese möchte man vielleicht nur einzelne Pflanzen entfernen, die dort ungewollt wachsen. Hier kann ein Unkrautstecher zum Einsatz kommen. Dieser sticht die einzelne Pflanze aus dem Boden. Besonders effektiv ist er bei tiefwurzelnden Beikräutern, wie etwa dem Löwenzahn.
- Auf dem Hof oder dem Gehweg arbeiten sich die Beikräuter zwischen den Platten hindurch. Mit einem Fugenkratzer lassen sich diese entfernen. Auch eine Fugenbürste ist hilfreich. Wer weniger Kraft aufwenden möchte, kann auch eine elektrische Fugenbürste verwenden.
3-in-1 Fugenreiniger
Der 3-in-1 Fugenreiniger von Gardena ist ein Aufsatz zum dazugehörigen combisystem. Wer noch keinen Stiel besitzt, muss diesen zusätzlich kaufen. Der Fugenreiniger enthält ein Edelstahlmesser, einen Stahlbügel und eine Stahlbürste zum Reinigen der Fugen etwa zwischen den Gehwegplatten. Der Arbeitswinkel lässt sich in mehreren Stufen einstellen.
Über 80 Prozent der Käufer sind mit dem 3-in-1 Fugenreiniger von Gardena zufrieden. Sie empfinden die Handhabung gut. Es lassen sich damit sämtliche Unkräuter und Moose aus den Fugen entfernen, ohne dass man sich bücken oder auf den Knien arbeiten muss.
Hausmittel gegen Unkraut
Viele Hausmittel kommen gegen das Unkraut zum Einsatz. Einige sind zwar wirksam, jedoch nicht immer praktisch oder umweltfreundlich:
- Essig wird von manchen auf dem Gehweg verteilt, um dort die unerwünschten Pflanzen zu vernichten. Allerdings ist Essig in größeren Mengen oder mit einem hohen Prozentanteil schädlich für die Umwelt. Deshalb ist die Anwendung auf befestigten Flächen wie Gehwegen verboten.
- Ein anderes Hausmittel ist Salz. Manchmal wird dieses auch mit Essig kombiniert, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Allerdings schadet Salz in hohen Mengen der Umwelt, weshalb der gezielte Einsatz zur Unkrautbekämpfung nicht erlaubt ist. Salz entzieht den Pflanzen das Wasser, wodurch sie vertrocknen. Allerdings sterben daran auch Kleintiere und Mikroorganismen.
- Kochendes Wasser auf die Pflanzen gekippt, lässt diese schnell eingehen. Entscheidend hierbei ist die Hitze. Sie lässt das Eiweiß in den Zellen gerinnen, wodurch diese aufplatzen. Der Schaden reicht bis in die Wurzeln hinein. Bei größeren Flächen ist es jedoch aufwendig, diese mit heißem Wasser zu behandeln. Hier können spezielle Geräte zum Einsatz kommen, die mit heißem Wasser gezielt das Unkraut vernichten.
Unkrautvernichter mit heißem Wasser
Der Unkraut Fuchs von Haussmann ist ein Unkrautvernichter, der nur mit heißem Wasser arbeitet. Der Tank fasst 25 Liter Wasser, welches auf 95 °C erhitzt wird. Über einen Schlauch wird der Wasserdampf gezielt an die zu behandelnde Stelle gehalten. So kann man auch rückenschonend im Stehen arbeiten. Im Set enthalten sind fünf verschiedene Düsen und zwei unterschiedliche Bürsten. Der Unkraut Fuchs ist nicht nur ein umweltfreundlicher Unkrautvernichter. Er kann auch als Dampfreiniger am und im Haus verwendet werden.
Die meisten Käufer sind mit dem Haussmann Unkraut Fuchs zufrieden. Sie berichten, dass mithilfe des Wasserdampfes jegliche Beikräuter erfolgreich vernichtet werden. Das Dampfgerät muss zudem deutlich seltenere zum Einsatz kommen, als manuelle Geräte, da die Pflanzen nicht so schnell wieder nachwachsen. Allerdings muss man etwas Geduld haben, da der Dampfstrahl eine Weile auf die zu vernichtende Pflanze gehalten werden muss.
Unkraut stehen lassen
Natürlich sieht der Garten ordentlicher aus, wenn das Unkraut entfernt und alles eben und gleichmäßig ist. Allerdings hat das Stehenlassen der Beikräuter so einiger Vorteile und ist deshalb eine Überlegung wert:
- Unkräuter sind ein wichtiger Bestandteil der Natur. Sie bieten Insekten und anderen Tieren Nahrung und ein Zuhause. Viele Insekten, darunter auch Schmetterlinge, benötigten die von uns unerwünschten Pflanzen, um ihre Art zu erhalten. So dient etwa die große Brennnessel den Raupen von bis zu 36 Schmetterlingsarten als Nahrung. Einige Arten, wie Tagpfauenauge, kleiner Fuchs und Admiral ernähren sich nur von Brennnesseln und sind auf diese angewiesen.
- Einige vermeintliche Unkräuter sind eigentlich Kräuter, die wir in Salaten, in Tees oder als Gewürze anwenden können. Der Löwenzahn zum Beispiel enthält viele Vitamine und Mineralien und kann komplett gegessen werden. Aus ihm kann man Salate, Tees, Marmelade und vieles mehr zubereiten.
- Einiger Beikräuter können auch zum Düngen und Mulchen verwendet werden. Dafür sollte man diese erst einmal wachsen lassen. Anschließend werden sie entweder mit Wasser gären gelassen oder direkt auf das Beet gegeben.
- Wer sein Unkraut stehen lässt, hilft nicht nur der Umwelt, es erspart einem auch viel Arbeit.
FAQ
Was vernichtet Unkraut am besten?
Besonders effektiv gegen Unkraut ist Hitze. Dafür kann man einen Unkrautbrenner verwenden. Auch kochend heißes Wasser ist wirksam. Möchte man nicht extra Wasser aufkochen, kannst du auch das Kartoffelwasser nach dem Kochen auf die Unkräuter gießen.
Wie bekomme ich Unkraut dauerhaft weg?
Es ist fast unmöglich, das Unkraut dauerhaft wegzubekommen. Zur Vorbeugung ist jedoch ein Unkrautvlies unter den Platten oder dem Kies hilfreich. Dieses sorgt dafür, dass keine Pflanzen an die Oberfläche gelangen können. Allerdings setzen sich im Laufe der Zeit Schmutz und Samen zwischen den Fugen an, sodass irgendwann doch unerwünschte Pflanzen wachsen können.
Kann man Essig als Unkrautvernichter einsetzen?
Essig ist ein wirksames Mittel gegen Unkraut. Es kann gezielt eingesetzt werden. Verwende jedoch nur Haushalsessig und keinen Essig Essenz, da dieses der Umwelt schadet. Auf befestigten Flächen ist die Anwendung von Essig verboten.
Wie reinige ich Pflastersteine von Unkraut?
Um zwischen den Pflastersteinen das Unkraut zu entfernen, kann man zu Fugenbürsten und -kratzern greifen. Effektiv sind auch Unkrautbrenner und heißes Wasser. Mit dem heißen Wasser lassen sich zusätzlich auch die Oberflächen reinigen, sodass keine Moose auf den Pflastersteinen entstehen können.
Wer hat diesen Artikel verfasst?
Andrea
Egal, ob Gartengeräte, verschiedene Pflanzen, alte Kulturen oder einfach nur das Wissen rund um die Gartenwelt – Ich liebe es, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Gerne teile ich diese Erfahrungen und gebe mein über die Jahre gesammeltes Wissen weiter.