Die Physalis, auch Andenbeere genannt, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Wenn du darüber nachdenkst, sie in deinem Garten anzubauen, dann haben wir einige Tipps für dich. Wenn du die Samen im Februar aussäst, kannst du die Früchte erst im Herbst ernten. Wir zeigen dir, wie du mit Stecklingen die Ernte im neuen Jahr steigern und die Physalis sogar schon früher ernten kannst.
Keimlinge benötigen viel Licht
Unsere eigene Physalis-Pflanze ist im vergangenen Jahr schön in die Höhe geschossen, aber leider hat sie uns mit nur wenigen Früchten beglückt. Es gibt verschiedene Gründe, warum die Physalis nur wenige Früchte bildet. Einer der Gründe für eine magere Ernte könnte eine zu späte Aussaat sein. Auf die Gründe gehen wir später noch etwas genauer ein.
Wenn du im Herbst Physalis ernten möchtest, musst du sie bereits im Februar aussäen. Die Keimlinge müssen danach unter einer Pflanzenlampe mit Licht versorgt werden, weil es im Februar einfach noch zu dunkel ist. Wenn die jungen Pflanzen zu wenig Licht bekommen, können sie schnell vergeilen. Solltest du bereits eine Physalispflanze besitzen, haben wir eine bessere Lösung für dich.
Verwende Stecklinge für den Anbau der Physalis
Um das nächste Jahr effizienter und mit einer ertragreicheren Physalis-Ernte zu starten, ziehen wir diesmal Stecklinge. Die besten Ableger für die Überwinterung solltest du im Herbst entnehmen. Achte darauf, dass die Temperatur noch mindestens 10 Grad beträgt. Sollte es bereits kälter sein, solltest du keine Stecklinge mehr von der Pflanze entnehmen.
Für deine Stecklingsauswahl suche dir einen Seitentrieb aus, der etwa 10 Zentimeter lang ist. Diesen trennst du mit einer scharfen Schere oder einem Messer ab. Achte darauf, dass dein Schnitt möglichst schräg verläuft, denn das fördert die Wasseraufnahme des Stecklings. Wenn dein erster Schnitt nicht optimal war, kannst du den Steckling im Nachhinein noch anpassen.
So setzt du deinen Steckling in die Erde
Nun benötigst du einen Topf mit Pflanzen- oder Blumenerde. Verwende einen Pikierstab oder einfach deinen Finger, um ein kleines Loch in die Erde zu stechen. Der Steckling sollte etwa ein Drittel in dieses Loch gesteckt werden, bevor du die Erde vorsichtig andrückst. Denk daran, den Steckling gut zu bewässern. Regelmäßiges Gießen ist vor allem in den nächsten Tagen wichtig, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können.
So kannst du deine Physalis überwintern lassen
Solange es draußen noch warm ist, lass deinen Topf im Garten oder im Gewächshaus in der Sonne stehen und sorge dafür, dass der Steckling ausreichend Wasser bekommt. Sobald die Temperatur unter 10 Grad Celsius fällt, ist es an der Zeit, den Topf ins Haus zu holen. Deine Physalis sollte an einem hellen Ort stehen, aber nicht zu warm. Ideal ist eine Temperatur zwischen 10 und 12 Grad Celsius. Falls dein Zuhause nicht über einen ausreichend hellen Standort verfügt, kannst du deine Pflanze mithilfe einer Pflanzenlampe mit dem benötigten Licht versorgen.
Falls deine Physalis an einem zu dunklen Standort steht, ist es möglich, dass sie sogenannte Lichtmangeltriebe bildet. Diese sind nicht für die Blütenbildung im nächsten Jahr geeignet, können aber erneut als Stecklinge genutzt werden, um sie im Beet anzupflanzen. Die Natur gibt dir also eine zweite Chance.
Steckling abhärten und ins Beet pflanzen
Nachdem der überwinterte Steckling über die Monate hinweg ausreichend Wurzeln gebildet hat, ist es im Frühjahr an der Zeit, ihn langsam an die Sonne zu gewöhnen und ihn abzuhärten. Nach den Eisheiligen, also etwa Mitte Mai herum, kannst du deine Physalis in einen Topf an einem sonnigen Standort platzieren oder sie direkt in dein Beet oder Gewächshaus pflanzen. Auf diese Weise kannst du deine Physalis schneller ernten als wenn du Samen aussäst.
Warum bildet meine Physalis nur so wenige Früchte?
Diese Frage hat sich bestimmt jeder schon einmal gestellt, der eine Physalispflanze hatte, die kaum Ernte einbrachte. Schließlich möchte man ja so viel wie möglich aus seiner Pflanze herausholen. Es gibt einige Gründe, weshalb sich deine Pflanze mit der Fruchtbildung eher zurückhält.
- Zu späte Aussaat: Einer der häufigsten Gründe für eine magere Physalis-Ernte ist eine zu späte Aussaat. Die Andenbeere benötigt Zeit, um zu wachsen und Früchte zu produzieren. Wenn du erst im späten Frühjahr oder Sommer säst, hat die Pflanze möglicherweise nicht genug Zeit, um ausreichend Früchte zu bilden. Die Samen müssen bereits im Februar ausgesät werden, damit du im Herbst die Früchte ernten kannst.
- Lichtmangel: Physalis benötigen viel Sonnenlicht, um ordentlich zu gedeihen und Früchte zu produzieren. Wenn deine Pflanze nicht genug Licht bekommt, kann sie Schwierigkeiten haben, Blüten zu bilden und somit Früchte zu bilden. Stelle sicher, dass sie mindestens 6 bis 8 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält.
- Nährstoffmangel: Physalis-Pflanzen haben einen recht hohen Nährstoffbedarf, der erfüllt werden sollte, damit sie viele Früchte produzieren. Verwende am besten qualitativ hochwertigen Dünger und versorge deine Pflanze damit regelmäßig. Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen kann zu einem geringen Fruchtansatz führen.
- Ungünstige Bodenbedingungen: Der Boden, in dem deine Physalis wächst, spielt eine entscheidende Rolle. Stelle sicher, dass der Boden gut durchlässig und reich an Nährstoffen ist. Schlechter Boden kann das Wachstum und die Fruchtentwicklung behindern.
- Ungünstige Witterungsbedingungen: Physalis sind empfindlich gegenüber extremen Wetterbedingungen. Spätfröste, starker Regen oder extreme Hitze können den Blüten und Fruchtansätzen schaden. Leider hast du wenig Kontrolle über das Wetter, aber du kannst deine Pflanzen möglichst gut gegen Wind und Wetter schützen.
- Mangelnde Bestäubung: Die Physalis benötigt Bienen und andere Bestäuber, um die Blüten zu bestäuben und Früchte zu bilden. Wenn es in deinem Garten an Bestäubern mangelt, könnten deine Physalis-Pflanzen weniger Früchte tragen.
- Übermäßige Düngung: Obwohl Nährstoffe wichtig sind, kann übermäßiges Düngen zu übermäßigem Wachstum und weniger Fruchtbildung führen. Achte darauf, die empfohlenen Düngemengen einzuhalten.
Um deine Physalis-Pflanze dazu zu bringen, mehr Früchte zu produzieren, ist die richtige Pflege wichtig. Wenn du die Tipps einhältst, ist dir eine reiche Ernte sicher. Dennoch brauchst du auch bei der Verwendung von Stecklingen ein wenig Geduld, bis deine Pflanzen erste Früchte tragen.
FAQ
Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Physalis über Stecklinge vermehren beantworten.
Warum sollte ich Physalis durch Stecklinge vermehren?
Die Vermehrung von Physalis durch Stecklinge ist eine einfachere und schnellere Möglichkeit, neue Pflanzen zu ziehen. Die Früchte sind im Folgejahr schneller reif und sie tragen für gewöhnlich mehr Früchte.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stecklinge von meiner Physalis-Pflanze zu nehmen?
Am besten entnimmst du die Stecklinge im Herbst. Die Temperatur sollte dabei nicht niedriger als 10 Grad Celsius sein. Dann haben die Stecklinge die größte Chance, zu einer gesunden und kräftigen Pflanze heranzuwachsen.
Welche Art von Stecklingen sollte ich wählen?
Wähle einen Seitentrieb deiner Physalis-Pflanze, der etwa 10 Zentimeter lang ist. Achte darauf, dass der Schnitt möglichst schräg verläuft, um dem Trieb die Wasseraufnahme zu erleichtern. Solltest du den Seitentrieb versehentlich gerade abgeschnitten haben, kannst du ihn danach nachträglich noch schräg anschneiden.
Welche Erde sollte ich für die Stecklinge verwenden?
Verwende Pflanzenerde oder Blumenerde in einem Topf, um die Stecklinge zu pflanzen. Diese Erde bietet die notwendigen Nährstoffe und Struktur für ein gesundes Wachstum.
Wie pflanze ich die Stecklinge richtig?
Verwende einen Pikierstab oder deinen Finger, um ein kleines Loch in die Erde zu stechen. Stecke den Steckling etwa ein Drittel in das Loch und drücke die Erde vorsichtig fest. Stelle sicher, dass der Steckling ausreichend bewässert wird. Dies ist vor allem in den ersten Tagen sehr wichtig, damit der Steckling kräftige Wurzeln bilden kann.
Wie überwintere ich die Physalis-Stecklinge?
Wenn die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen, bringe die Stecklinge ins Haus. Sie sollten an einem hellen, aber nicht zu warmen Ort stehen. Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius sind ideal. Alternativ kannst du eine Pflanzenlampe verwenden, damit der Steckling ausreichend Licht bekommt, falls du keinen hellen Standort hast.
Was passiert, wenn meine Physalis zu dunkel steht?
Wenn deine Physalis zu wenig Licht erhält, können Lichtmangeltriebe entstehen. Diese eignen sich nicht für die Blütenbildung im nächsten Jahr. Du kannst sie jedoch erneut als Stecklinge verwenden.
Wie härte ich die überwinterten Stecklinge ab?
Im Frühjahr sollten die Stecklinge allmählich an die Sonne gewöhnt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Diesen Vorgang nennt man Abhärten.
Wann kann ich die Physalis-Stecklinge ins Beet oder Gewächshaus pflanzen?
Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, ist der richtige Zeitpunkt, um die Physalis-Stecklinge in einen Topf an einen sonnigen Ort oder direkt ins Beet oder Gewächshaus zu pflanzen.
Welche Pflege benötigen die Physalis-Pflanzen nach dem Einpflanzen?
Die Pflege besteht aus regelmäßigem Gießen, Düngen und dem Entfernen von Unkraut. Physalis-Pflanzen sind relativ pflegeleicht und werden dich im neuen Jahr mit einer reichhaltigen Ernte belohnen.