Im Freien nicht nur grillen, sondern auch richtig kochen oder backen, ist für Gartenbesitzer ein Traum. Ermöglicht eine eigene Outdoor-Küche doch, sich auf vielseitige Art und Weise zu verköstigen.
Ein spannendes und praktisches Hobby ist Kochen im Freien obendrein. Fettdunst und Essensgeruch bleiben im wahrsten Sinn des Wortes außen vor. Damit die Outdoor-Küche jedoch lang anhaltend Freude bereitet, musst du einige Dinge beachten.
Der richtige Platz: zugfrei und brandsicher
Fliegende Funken, Kabelbrände oder in Brand geratene Speisen können vor allem in Wohnsiedlungen und in Waldnähe rasch zu einer Gefahr werden, die sich nur noch schwer eindämmen lässt. Deshalb ist es wichtig, dass du vor der Wahl deiner Outdoor-Küche dir grundlegende Gedanken um die Platzwahl machst.
Eine Hauswand bietet Schutz von einer Seite. Hier könnten sich allerdings die Wärmeabstrahlung und die Kochausdünstungen negativ auswirken, wenn du die Outdoorküche aus Platzgründen direkt an die Wand stellen musst.
Von oben kannst du die Outdoorküche auf der Terrasse durch ein geeignetes Terrassendach oder eine Markise vor Witterungseinflüssen schützen. Vielfach reicht es aus, bekannte Windkanäle im Garten durch Sichtwände oder Stoffsegel zu unterbrechen. Hochwertige Markisenstoffe sind feuerfest, sodass Hitzeeinwirkung von unten kein Problem ist.
Holz wird durch spezielle Imprägnierungen davor geschützt, allein durch Hitze in Brand zu geraten. Gegen Zugluft sind Markisen, Dächer und bewegliche Seitenwände ebenfalls ideal. Letztere müssen dazu nicht einmal in unmittelbarer Nähe aufgestellt werden.
Terrassendächer und feste Unterstände, Markisen und Sonnensegel tragen zusätzlich dazu bei, dass du an heißen Tagen im Schatten arbeiten kannst. Deine Küche und die Ablagen heizen sich weniger auf, hast du dort einen Kühlschrank, verbraucht er weniger Energie, wenn er zumindest stundenweise ausreichend beschattet wird.
Sich vor Kauf oder Errichtung der Outdoorküche über die einschlägigen Brandschutzvorschriften zu erkundigen, hilft dir ebenfalls, dich und andere vor Schaden zu bewahren. Sie sind Länderangelegenheit, was in Bayern gilt, muss nicht in vollem Umfang für Niedersachsen zutreffen. Vom Bundesland und den Kommunen wird zudem geregelt, was du deinen Nachbarn an Lärm und Gerüchen zumuten darfst.
Falls der Hausgarten oder das Wochenendgrundstück nicht in deinem Eigentum steht, musst du den Vermieter um Genehmigung fragen, falls du eine fest verbaute Outdoor-Küche errichten möchtest.
Baugenehmigung: Art und Größe machen den Unterschied aus
Eine weitere Hürde gilt es noch zu bewältigen, ehe du dich an den Kauf der Küche oder des Baumaterials machen darfst. Wie beim Brandschutz auch, ist es Angelegenheit der Länder und Kommunen, Baugenehmigungen einzufordern und zu erteilen.
Erkundige dich rechtzeitig danach, ab wann eine Outdoor-Küche genehmigungspflichtig wird. In diesem Fall kannst du deine Planungen danach ausrichten, indem du die Höchstmaße einhältst – oder eben dich vorab um die Baugenehmigung kümmerst.
Wenn du dann noch an den Abstand zu öffentlichen Flächen und den Nachbarn denkst, und diese Vorgaben beachtest, steht dem Kochvergnügen bald nichts mehr im Weg.
Die ideale Outdoor-Küche: dein Vorhaben zählt
Über die Gesamtgröße der Gartenküche hast du dir nun Gedanken gemacht. Jetzt liegt es an dir, welche Funktionen integriert werden sollen. Willst du Pizza backen oder den großen Kessel Gulasch kochen? Dann fallen deine Ansprüche an die Küche anders aus als bei dem, der lieber schnelle Gerichte aus verschiedenen Pfannen zaubert.
Ob du einen Herd mit mehreren Platten, dem Backofen oder einer Herdfläche für große Töpfe brauchst, liegt an deinen Essgewohnheiten und deinen Küchenplänen.
Ablageflächen sind auf jeden Fall unerlässlich, wer rennt schon gerne zwischen der Küche im Haus und dem Garten hin und her, wenn er Essen für sich, die Familie und Freunde zubereitet. Ob ein Kühlschrank unbedingt zur Outdoor-Küche gehören soll, liegt an dir und dem Standort der Küche.
Auf dem Wochenendgrundstück ist es sicher sinnvoll, Frisches bis zum Verbrauch gekühlt zu lagern. An dieser Stelle tritt nun die Frage auf, mit welcher Energieart Herd und Kühlschrank betrieben werden können.
Hast du auf deinem Grundstück Strom zur Verfügung, ist das Problem meist rasch gelöst. Ein in der Erde verlegtes Kabel oder eine Kabelführung, die ohne Stolpergefahren verläuft, sind von Vorteil.
Willst oder musst du die elektrische Zuleitung oberirdisch verlegen, orientierst du dich am besten an den Sicherheitsbestimmungen für Kabel, die im Freien angebracht werden. Hinweise findest du beim Elektrokabel, sei es durch Informationen im Internet oder der Verkäuferauskunft im Fachhandel.
Als Alternative kommt eine mit Gas betriebene Outdoor-Küche infrage. Die passenden Gasflaschen bekommst du im Fachhandel. Alles Wissenswerte über die Lagerung und notwendige Vorsichtsmaßnahmen erfährst du dort oder von Profis, die auch den Anschluss und deine Einweisung übernehmen.
Bei der richtigen Handhabung ist Gas problemlos. Sogar das Kochen gelingt Einsteigern im Handumdrehen. Es kommt nicht von ungefähr, dass professionelle Köche auf Gasherde setzen. Hier lässt sich die Hitzezufuhr ganz gezielt dosieren, wird der Regler zurückgedreht, bleibt sie sofort aus.
Die funktionelle Beleuchtung für die Küche kannst du unabhängig von Gas und Strom machen. Solarlampen bzw. Solarkugeln übernehmen die Aufgabe. Diese praktischen Helfer gibt es als Lampions und Lampionketten, als Tischleuchten, Spots und für den Boden. Wenn du dich für Modelle zum Ausschalten entscheidest, trägst du dazu bei, dass während deiner Abwesenheit Insekten und andere Gartenbewohner ungestört bleiben.
Bodenfläche errichten: sicherer Stand für Küche und Koch
Bereits durch das Vorbereiten und Errichten eines zweckmäßigen Untergrunds kannst du viel für die Beständigkeit deiner Outdoorküche tun. Ein ebener Boden, dessen Oberfläche glatt und ohne Stolperfallen ist, trägt zu deiner Sicherheit beim Kochen bei. Falls du dich für Steinplatten entscheidest, sollten diese rutschfrei und frostsicher sein. Der Fliesenhandel berät dich gerne, wenn du Fragen zu robusten und fürs Freie geeigneten Platten hast.
Holz kommt vor allem dann infrage, wenn der Standort für deine Küche trocken ist. Allzu viel Nässe, die nur langsam abtrocknet, könnte im Laufe der Zeit dazu führen, dass Holzdielen als Bodenbelag rutschig und somit zur Unfallgefahr werden. Meist ist es zudem sinnvoll, die Fläche vor dem Aufbringen des Oberbelages zu betonieren, damit sich keine Verschiebungen oder Absenkungen ergeben. Je nach Untergrund kann allerdings dies auch ein fachgerechter Aufbau durch Sand und Kies verhindern.
Vielleicht hast du ja einen Fachmann in deinem Freundeskreis und kannst diesen um Rat fragen. Alternativ bietet es sich an, diese Aufgabe einem versierten Handwerker zu überlassen. Das zahlt sich langfristig aus.
Wetterfestes Material: Langlebigkeit deiner Outdoorküche
Je witterungsbeständiger deine Küche in ihren einzelnen Werkstoffen ist, desto länger hast du Freude daran. Hochwertige Outdoorküchen werden aus Edelstahl gefertigt. Dieses Material ist nicht nur wetterfest, sondern ebenso resistent gegen Fette und Säuren, wie zum Beispiel von Essig oder Marinaden.
Ein solch edler Küchenblock ist allerdings nicht preisgünstig, auch wenn sich die Anschaffung schnell auszahlen kann. Feucht abwischen, nachtrocknen und gelegentlich mit einem Spezialreiniger säubern und gleichzeitig pflegen ist das gesamte Programm, das du absolvieren musst.
Wenn dein Budget für die Outdoor-Küche nicht allzu hoch ist, kannst du beim Bau selber Hand anlegen. Du kaufst dir die unerlässlichen Module, die du zum Kochen brauchst. Alle Ablagen oder die Schränke für den Vorrat gestaltest du selber.
Für Arbeitsflächen und Geräteablagen eignen sich Beton, Granit und Marmor. Sie sind wetterfest, allerdings können durch Öle oder Dressings Flecken auftreten. Eine zusätzliche Platte aus Kunststoff hilft dabei, diese Einwirkungen zu vermeiden. In der Nähe der Kochfläche hat hitzeempfindlicher Kunststoff aus Sicherheitsgründen jedoch nichts zu suchen.
Holzregale und -schränke passen gut ins Freie. Wenn du dich dafür entscheidest, solltest du jedoch für einen trockenen Standort sorgen. Direkt im Freien ohne Wetterschutz verliert selbst tiefenimprägniertes Holz bereits nach einigen Jahren seine Schönheit und Funktionalität.
Damit du aber dennoch lange an ihnen Freude hast, sind spezielle Reinigungs- und Pflegemittel wichtig. Sie schützen das Holz durch einen feinen Film, der Nässe leichter abperlen lässt. Ein gelegentliches Auffrischen der Imprägnierung trägt ebenfalls dazu bei, dass das Holz lange schön und gebrauchstüchtig bleibt.