Nachhaltige Methoden zur umweltfreundlichen Gartenabfallentsorgung

Nachhaltige Methoden zur umweltfreundlichen Gartenabfallentsorgung

Bei der regelmäßigen Gartenpflege fallen verschiedene Abfälle, wie Unkräuter, Strauch- und Grasschnitt an. Diese sollten entsorgt werden, am besten auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Weise.

Was zu Gartenabfällen gehört

Vieles, aber nicht alles, was im Garten anfällt, gehört auch zu den Gartenabfällen:

  • Unkräuter, auch als Wildkräuter oder Beikräuter bezeichnet, werden regelmäßig von den Beeten entfernt, um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern.
  • Wer einen Rasen hat, pflegt diesen durch regelmäßiges Mähen. Der übrig gebliebene Grasschnitt sollte nicht auf einem Haufen liegen bleiben, da er leicht schimmelt.
  • Bereits im Frühjahr werden die Hecken geschnitten und in Form gebracht. Auch hier fällt der sogenannte Strauchschnitt an, der irgendwie entsorgt werden muss.
  • Abgeschnittene Äste und Zweige gehören ebenfalls zu den Gartenabfällen.
  • Um Platz für neue Pflanzen zu schaffen, werden alte und vertrocknete entfernt. Dies gehören mitsamt den Wurzeln zu den Gartenabfällen, die entsorgt werden müssen.
  • Im Herbst fällt so einiges an Laub an. Auf den Beeten kann dieses liegen bleiben, da es eine natürliche Mulchschicht bildet, die die Wurzeln der Pflanzen schützt und Insekten einen Unterschlupf für ihre Winterruhe bietet. Auf befestigten Flächen und dem Rasen wird das Laub jedoch entfernt und wird anschließend entsorgt.

Gartenabfälle auf den Komposter geben

Wer einen Komposter besitzt, kann die meisten Gartenabfälle darauf entsorgen. Hier wird aus den Abfällen nährstoffreicher Humus, der später im Garten die Pflanzen versorgt.

Die Gartenabfälle werden abwechselnd in verschiedene Schichten auf den Komposter gegeben. Auf diese Weise kann die Luft innerhalb der Komposters zirkulieren und Schimmelbildung wird verringert.

Aber nicht alle Gartenabfälle sind für den Komposter geeignet:

  • Dicke Äste verrotten viel zu lange und stören damit im Kompost. Dünne Zweige hingegen sind für den Komposter geeignet, sollten allerdings nur in geringen Mengen als Zwischenschichten dazu gegeben werden. Sie sorgen damit für eine luftdurchlässige Schicht. Größere Mengen von Ästen lassen sich etwa mit einem Walzenhäcksler zerkleinern und anschließend kompostieren.
  • Samen und manchmal auch Pflanzenteile von invasiven Neophyten sollten nicht in den Komposter gegeben werden. Hier können sich bereits auf dem Komposter diese nicht heimischen Pflanzen weiter entwickeln und ausbreiten. Die Samen werden später über den Humus auf den Beeten verteilt und sorgen dort für das Wachstum der unliebsamen Pflanzen.
  • Kranke und von Schimmelpilzen oder Schädlingen befallene Pflanzenteile gehören ebenfalls nicht auf den Komposter. Insbesondere Schimmelsporen und Schädlinge können im späteren Humus wieder auf den Beeten ausgebracht werden.
  • Das Laub von unter anderem Kastanie, Eiche und Walnuss enthält besonders viel Gerbsäure und lässt sich deshalb nur schwer kompostieren. Wenn es jedoch zerkleinert und mit anderen Gartenabfällen vermischt wird, lässt sich auch dieses Laub kompostieren.
Komposter mit Gartenabfall
Viele Gartenabfälle lassen sich erfolgreich kompostieren, was äußerst nützlich ist.

Hochbeet mit Gartenabfällen füllen

Wenn du Gartenabfälle hast und ohnehin ein Hochbeet anlegen möchtest, kannst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Baue das Hochbeet auf und fülle die Gartenabfälle nach und nach ein. Am besten ist es, wenn du unten mit groben Materialien wie etwa Strauchschnitt beginnst und nach oben hin die Gartenabfälle immer feiner werden.

Im Prinzip kannst du das Hochbeet auch erst einmal wie einen Komposter verwenden und den Rest mit Blumenerde auffüllen. Auf diese Weise wird die Erde besonders Nährstoffreich. Zudem entsteht in dem Hochbeet durch die Zersetzungsprozesse Wärme, von der auch die Pflanzen profitieren.

Mit Gartenabfällen mulchen

Eine Mulchschicht funktioniert ähnlich wie ein Komposter, nur dass diese direkt im Beet verteilt wird. Die Nährstoffe werden vor Ort von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen für die Pflanzen freigegeben. Zudem schützt eine Mulchschicht den Boden vor dem Austrocknen und unterdrückt das Unkraut. Doch nur manche Gartenabfälle können auf die Mulchschicht gegeben werden:

  • Unkraut kann aus dem Beet gezogen und direkt darauf liegen gelassen werden. Abgetrennte Unkrautpflanzen aus anderen Bereichen lassen sich ebenfalls auf der Mulchschicht verteilen. Am besten ist, es, wenn du diese zerkleinerst.
  • Auch mit Grasschnitt lässt sich mulchen. Es sollte allerdings nur in einer dünnen Schicht auf die Beete gegeben werden, da es leicht zu Schimmelbildung neigt. Wenn du auf dem Rasen mit dem Grasschnitt mulchen möchtest, empfiehlt es sich einen Mulchmäher anzuschaffen. Dieser schneidet nicht nur das Gras ab, sondern zerkleinert es auch und verteilt es anschließend auf der Rasenfläche.
  • Auch mit Laub kannst du mulchen. So lassen sich über den Winter die Wurzeln von Sträuchern abdecken, um sie vor Frost und dem Austrocknen zu schützen.
  • Wenn du mit Strauch- und Baumschnitt mulchen möchtest, solltest du diese vorher kleinhäckseln. Je nach Art des Geästs kommen verschiedene Häcksler zum Einsatz, sodass du erst einmal den optimalen Gartenschredder für dich finden solltest.
eine Frau mulcht mit Gartenabfällen in ihrem Garten
Mit Gartenabfällen lässt sich effektiv mulchen, um den Boden vor Unkrautwuchs zu schützen und die Feuchtigkeit im Boden zu erhalten.

Die Gartenabfälle nicht im Wald entsorgen

Leicht könnte man meinen, dass es kein Problem ist, die Gartenabfälle im Wald zu entsorgen. Schließlich können die Pflanzenteile auch dort verrotten und zu nährstoffreichen Humus werden. Doch das Entsorgen der Gartenabfälle im Wald ist verboten, weil es zu verschiedenen Problemen führen kann:

  • In den Grünabfällen können Schadstoffe enthalten sein, die den Boden belasten und ins Grundwasser oder in umliegende Gewässer gelangen.
  • Im Gartenabfall enthalten Krankheiten, Schimmelsporen oder Schädlinge gehen auf den Wald über und können dort für erheblichen Schaden sorgen.
  • Sind invasive Neophyten in den Gartenabfällen enthalten, breiten diese sich im Wald unkontrolliert aus. Dort verdrängen sie heimische Arten und lassen die pflanzliche, aber auch tierische Artenvielfalt schrumpfen.
  • Die Gartenabfälle können vergären oder faulen und damit die Umwelt mit Nitrat belasten. Insbesondere Grasschnitt und Laub sind in dieser Hinsicht ein Problem.
  • An billigen Zierpflanzen können sich Rückstände von Pestiziden befinden, die für im Wald lebenden Insekten tödlich sind. Das Gleiche gilt auch für Pestizide, die du selbst in deinem Garten angewendet hast.
  • Fängt erst einmal einer an, seine Gartenabfälle im Wald zu entsorgen, finden sich schnell immer mehr Nachahmer, die auch ihren Haus- oder Sondermüll in der Natur entsorgen.

Gartenabfälle verbrennen

Generell ist es in Deutschland verboten, seine Gartenabfälle zu verbrennen. In Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gibt es jedoch Ausnahmen. Ansonsten kann man auch einen Antrag auf eine Ausnahme stellen.

Beim Verbrennen der Gartenabfälle entstehen teils giftige Gase, die schädlich für die Umwelt sind. Zudem besteht bei Trockenheit Brandgefahr.

Wenn du dich dennoch für das Verbrennen der Gartenabfälle entscheidest, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Verbrannt werden sollte nur trockenes Gehölz. Bei frischen Pflanzenabfällen entsteht giftiger Rauch.
  • Das Brennmaterial sollte erst kurz vor dem Verbrennen gestapelt werden, da Insekten und andere kleine Tiere sich schnell unter dem Material verkriechen und dem Feuer zum Opfer fallen können.
  • Die Feuerstelle sollte gesichert und mindestens 50 Meter von Bäumen und Gebäuden entfernt sein.
  • Es ist wichtig, dass es am Tag der Verbrennung windstill ist, damit keine Glut auf Sträucher, Bäume, trockenes Gras und anderem übergehen kann.
  • Es dürfen zudem keine Brandbeschleuniger verwendet werden.
  • Zum Löschen sollte mindestens ein Eimer Wasser oder ein Feuerlöscher in der Nähe stehen.
  • Zudem sollten das Feuer und die Glut niemals sich selbst überlassen werden.

Gartenabfälle beim Nachbarn über den Zaun werfen

Alles, was im eigenen Garten als Abfall anfällt, muss man selbst entsorgen. Das gilt auch für Laub, das vom Baum des Nachbarn in den eigenen Garten fällt oder Sträucher, die herüberwachsen.
Diese Gartenabfälle dürfen also nicht einfach über den Zaun geworfen werden. Im Fall eines Nachbarschaftsstreites würde der Nachbar in diesem Fall Recht bekommen. Das hat meist eine finanzielle Strafe zur Folge.

Umgekehrt heißt das jedoch nicht, dass du deinen Nachbarn gleich anzeigen solltest, wenn er Laub oder Strauchschnitt über den Zaun kippt. Besser ist es, erst einmal zu reden, wenn einem dieses Verhalten stört. Eine Anzeige sollte nur dann vorgenommen werden, wenn man sich mit dem Nachbarn gar nicht einigen kann und das Ganze ausartet. Bedenke, dass du den Nachbarn viele Jahre an deiner Seite hast und ein Streit für beide eine Belastung ist.

Gartenabfallentsorgung außerhalb des eigenen Gartens

Wer im eigenen Garten die pflanzlichen Abfälle nicht entsorgen kann, muss eine andere Lösung finden:

  • In der Haushaltstonne darf der Gartenabfall nicht entsorgt werden. Zum einen nimmt dieser unnötig viel Platz in Anspruch, zum anderen, wird der Hausmüll für gewöhnlich verbrannt. Die in dem pflanzlichen Abfall enthaltenen Ressourcen werden damit verschwendet.
  • Kleinere Mengen des Gartenabfalls können in der Biotonne entsorgt werden. Für größere Mengen ist diese jedoch zu klein.
  • In manchen Kommunen wird der sogenannte Strauch- oder Grünschnitt regelmäßig abgeholt. Hierfür bindet man den Strauchschnitt zusammen und legt ihn an den Wegesrand. Wenn du Laub entsorgen möchtest, gibst du dieses in einen Gartenabfallsack aus Papier.
  • Man kann den Gartenabfall auch auf einen Recyclinghof oder zu einer Kompostieranlage fahren.
  • Bei sehr großen Mengen lohnt es sich, ein Entsorgungsunternehmen zu beauftragen. Bei Alba, zum Beispiel kann man verschieden große Container oder Tonnen bestellen, die nach dem Befüllen abgeholt werden. Anschließend wird der Gartenabfall nachhaltig weiterverarbeitet, sodass Mulch, Gartenerde, Pellets oder Energie daraus gewonnen wird.

Hinweis: Bei der umweltfreundlichen Entsorgung von Gartenabfällen ist darauf zu achten, dass dieser nicht mit Hausmüll oder Kunststoffen vermischt wird.

FAQ

Was gehört alles zum Grünabfall?

Grünabfälle sind alle Abfälle, die im Garten anfallen. Dazu gehören Strauchschnitt, Grasschnitt, Laub, Unkräuter, Geäst und jegliche Pflanzen mitsamt ihren Wurzeln. Auch Baumrinde, Moose und Gartenerde gehört zum Grünabfall.

Was gehört nicht in den Grünabfall?

Sämtlicher Hausmüll, Plastik und Altholz sollten nicht in den Grünabfall gegeben werden. Auch Zigarettenstummel und die dazugehörige Asche gehören dort nicht hinein. Das Gleiche gilt für Hundekot und Katzenstreu, auch wenn dieses biologisch abbaubar sein soll. Einweggeschirr, biologisch abbaubare Tüten und Kaffeekapseln verrotten in einer Kompostieranlage nicht schnell genug und gehört deshalb nicht in die Biotonne.

Wie werden Gartenabfälle entsorgt?

Gartenabfälle können auf dem Recyclinghof oder in einer Kompostieranlage entsorgt werden. Im eigenen Garten ist ein Komposter ideal. Darauf kann man sämtliche Gartenabfälle geben. Diese werden von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen in nährstoffreichen Humus umgewandelt.

Können Gartenabfälle in die Biotonne?

Gartenabfälle können auch in die Biotonne gegeben werden. Viele Kommunen bieten kostenlose Abholungen größerer Mengen durch Straßensammlungen an. Hierfür wird das Geäst so zusammengebunden, dass ein Arbeiter dieses allein in das Müllfahrzeug geben kann. Blätter oder anderer Grünschnitt wird in Papiersäcke oder Kartons gegeben.

Können Gartenabfälle in den Restmüll?

Die Gartenabfälle sollten nicht in die Restmülltonne gegeben werden. Es ist allerdings kein Problem, ein paar einzelne Pflanzen hineinzuwerfen. Generell ist es jedoch besser, die Gartenabfälle in der Biotonne zu entsorgen. Auf diese Weise können die pflanzlichen Überreste weiter verwertete werden.

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