Wir wollen dir heute zeigen, wie du ein paar unschönen Begleiterscheinungen im Garten mit Hausmitteln zu Leibe rückst, genauer gesagt, mit Milch.
Die Hausmittel, die unsere Großeltern im Garten verwendet haben, waren über lange Zeit ziemlich in Vergessenheit geraten, da es künstliche Mittel gegen fast alles gibt. Doch inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt, und viele Hobbygärtner möchten nicht so gern zur Chemiekeule greifen. Sie erinnern sich an das, was früher benutzt wurde, zum Beispiel Milch.
Neben Milch wurde auch Backpulver oder Natron verwendet. In einigen Haushalten gab es Algenkalk, der aufgrund seines hohen pH-Wertes nahezu alle Sporen abtötet. Diese Methode funktioniert zwar extrem gut, kann Pflanzen die empfindlich auf Kalk reagieren, aber den Hals umdrehen.
Backpulver und Natron eignet sich nicht nur Reinigungsarbeiten im Haus, wie etwa der Fleckenentfernung auf Teppichen oder einer Couch, gut. Das Backpulver wird dann mit etwas Wasser und Öl gemischt. Durch das Wasser wird das Backpulver aktiviert und eine alkalische Reaktion findet statt. Die Lecithine, die sich im Öl befinden, verstärken die Reaktion und den abtötenden Effekt auf Pilzsporen. Falls Milch in deinem Garten also nicht den gewünschten Effekt bringt, kannst du es mit Algenkalk oder einem Backpulver/Natron-Wasser-Öl-Gemisch versuchen.
Milch kann man gegen Mehltau anwenden
Ein typisches Beispiel dafür ist der sogenannte Echte Mehltau, der Rosen häufig befällt. Eigentlich ist der weißliche Belag auf den Blumen ein hartnäckiger Pilz, der besonders dann zu beobachten ist, wenn warme Temperaturen herrschen und dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit kommt. Denn die Triebe, die bei anhaltender Trockenheit im Sommer nicht richtig ausreifen können, sind die ideale Angriffsfläche. Der Belag sieht aus wie Mehl, daran kannst du die Krankheit gut erkennen.
Rosen wachsen in der Regel an sonnigen Standorten. Da die schönen Blumen primär im trockenen und warmen Wetter blühen, sind die Bedingungen für den Mehltau gerade zu perfekt! Dieser entsteht am liebsten bei Hitze und befällt hauptsächlich junge Triebe, bis er schlussendlich die gesamte Pflanze zerstört hat. Leider hält sich der echte Mehltau auch, wenn die Temperaturen wieder sinken.
Wenn der Pilz eine Pflanze befallen hat, solltest du dich zügig um die Entfernung des Pilzes kümmern, bevor noch mehr Pflanzen infiziert werden.
Die Anwendung von Milch gegen Mehltau genau erklärt
Um das Hausmittel anzuwenden, darfst du keine H-Milch verwenden, sondern musst Rohmilch oder zumindest Vollmilch kaufen. Ebenfalls möglich ist Buttermilch. Diese mischst du im Verhältnis 1:8 mit Wasser. Das Gemisch gibst du in eine Sprühflasche und bringst es mehrmals wöchentlich auf die Rosen. Auch vorbeugend kann diese Mischung den Pflanzen guttun. Ebenfalls ein altes Hausmittel ist Backpulver, welches in Wasser aufgelöst und mit etwas Öl als Sprühmittel hilft.
Allerdings wirkt die Milch nur gegen den Echten Mehltau, nicht gegen den sogenannten Falschen Mehltau. Der Falsche Mehltau wächst besonders gut dann, wenn feuchte und kühle Witterung vorherrschen.
Doch warum hilft die Milch gegen den Mehltau?
Die Milchsäurebakterien sorgen einfach für ein Milieu auf den Pflanzen, was für die Pilze sehr ungünstig ist. Deshalb helfen sie auch vorbeugend oder verhindern bei geringem Befall die Verbreitung.
Zudem befindet sich in der Milch Natriumphosphat, welches sich positiv auf die Abwehrkräfte der Pflanze auswirkt. Das Milchgemisch hilft übrigens nicht nur explizit bei Rosen, sondern bei allen Pflanzen, die vom Echten Mehltau befallen werden können. Rosen sind allerdings die am häufigste von diesem Pilz heimgesuchte Pflanze, an der das Problem auch immer wieder auftritt.
Milch kannst du übrigens auch verwenden, um Maulwürfe mit Hausmitteln zu vertreiben.
Ob Rosen nur aufgrund ihrer Standorte und der Vorliebe zu warmem Wetter so häufig befallen werden, ist übrigens nicht geklärt- Möglicherweise steckt hinter dem häufigen Mehltau-Befall bei Rosen etwas anderes.
Milch, Backpulver und Algenkalk hilft nicht?
Möglicherweise handelt es sich dann um falschen Mehltau. Diesen wird man mit Milch leider nicht los. Solltest du feststellen, dass deine Bemühungen mit den bereits genannten Hausmitteln ergebnislos bleiben, kannst du zu etwas härteren Maßnahmen greifen. In der Regel handelt es sich dann um falschen Mehltau, der dem echten Mehltau allerdings äußerst ähnlich sieht.
Anstatt dich weiterhin mit Milch gegen den Pilz zu wehren, solltest du dir zwei Knoblauchzehen besorgen. Diese hackst du in kleine Würfel (nicht zu dünn, sonst verstopft der Knoblauch den Kopf des Zerstäubers!) und übergibst das ganze mit einem halben Liter kochendem Wasser. Lege einen Deckel auf dein Gefäß und warte ab, bis der Sud vollständig ausgekühlt ist.
Danach füllst du diesen in einen Zerstäuber und bringst ihn großflächig auf der gesamten Pflanze auf. Du kannst auch die Pflanzen, die genau daneben wachsen, vorsorglich besprühen.
FAQ zu Mehltau mit Milch beseitigen
Nachfolgend findest du unsere kurze FAQ zu den häufigsten Fragen rund um Mehltau mit Milch beseitgien.
Was ist Mehltau?
Bei echtem und falschem Mehltau handelt es sich um zwei unterschiedlich wirkende Pilze, die hauptsächlich Rosen und andere Blumen befallen.
Wie entfernt man Mehltau?
Bei echtem Mehltau hilft ein 1:8 Gemisch aus Milch und Wasser. Die Bakterien in der Milch sorgen dafür, dass die Umgebung für den Pilz unbewohnbar wird. Falscher Mehltau lässt sich hingegen am besten mit Knoblauchsud entfernen.
Kann Mehltau wiederkommen?
Leider, ja. Mehltau lässt sich zwar durch regelmäßiges Aufsprühen von Milch-, Backpulver- oder Knoblauchgemischen abhalten, aber manchmal kommt der Pilz dennoch zurück. Dann muss dieser wieder entfernt werden.
Muss ich eine Pflanze, die mit Mehltau befallen ist, wegwerfen?
Nein! Es reicht, wenn du großzügig die befallenen Stellen entfernst und den Rest der Pflanze mit dem Gemisch deiner Wahl besprühst.