Maismehl: die Wunderwaffe gegen Ameisen

Maismehl: die Wunderwaffe gegen Ameisen

Viele Menschen erfreuen sich an ihrem Garten, den Blumen, den Nutzpflanzen, den Bäumen und den Sträuchern. Die Freude an der Gartenarbeit könnte größer nicht sein, wenn es da nicht manchmal Gartenbewohner gäbe, die man eigentlich nicht beherbergen möchte. Die Rede ist von den Ameisen im Garten. Keine Frage – sie sind wichtig für den Garten, wichtig für die Natur.

Doch ist es zu viel verlangt, wenn sie sich aus den Erdbeerbeeten oder den Kräuterfeldern heraushalten könnten. Nicht wahr? Es gibt doch in den meisten Gärten den einen oder anderen Platz, an dem sie sich ausbreiten könnten, ohne das jemand sie dort behelligen würde.

Aber NEIN – sie wollen mittendrin im Getummel sein. Und dann werden sie auch noch angriffslustig, wenn man mit der Hacke aus Versehen ihre zum Reifen ausgelegten Eier auseinanderfegt oder ihren Nesteingang beim Düngen mit Brennnesseljauche gießt.

Nein, es müssen klare Grenzen gezogen werden. Auf der einen Seite der Nutzgarten, in dem sie nichts zu suchen haben. Und auf der anderen Seite die Randgebiete, in denen sie gerne ihr Quartier aufschlagen können. Denn an den Randgebieten stört es ja niemanden. Tja, wenn es doch so einfach wäre.

Bitte – keine Chemie

Natürlich kann man sich der Ameisen leicht entledigen, wenn man das richtige Ameisengift im Baumarkt kauft. Keine Frage, es funktioniert großartig. Haben die Ameisen erst einmal ausreichend Gift in den Bau getragen, bleibt kaum eine Überlebende übrig. Leider aber wissen die Vögel, die sich die torkelnden Ameisen als Nachspeise greifen nicht, dass diese vergiftet wurden. Sie fressen sie und tragen das Gift damit weiter, vermutlich zu ihren Jungen. Gesunde Ernährung für Vögel und andere Ameisen fressende Tiere ist das nun wirklich nicht. Auch für die Mikroorganismen in der Erde kann dies nicht von Vorteil sein.

Wie mit so vielen Hilfsmitteln, die für den Garten angeboten werden, sollte man auch in diesem Fall auf die chemische Keule verzichten. Doch stellt sich dann natürlich die Frage, wie man sie auf natürliche Weise aus dem Garten verbannen kann.

Das Zauberpulver – Maismehl

Hättest du gewusst, dass Ameisen so richtig auf Maismehl abfahren? Nun, dies ist ein gut gehütetes Geheimnis. Denn sie lieben tatsächlich das Maismehl. Finden sie einen Berg mit Maismehl würden, sie es so lange in ihren Bau tragen, bis der Berg abgetragen ist. Natürlich würden sie es auch fressen und allen anderen Ameisen ebenfalls an diesem Festmahl teilhaben lassen.

Die Sache hat nur einen Haken. Das Maismehl ist nicht gut für die Ameisen verdaulich. Um ganz genau zu sein, muss man tatsächlich zugeben, dass sie daran zugrunde gehen. Schaut man genau hin, wird man feststellen, dass das Maismehl eine ähnliche Wirkung wie Backpulver im Magen einer Ameise entwickelt. Es beginnt aufzuquellen. Da die Ameise sich des Mehls nicht mehr entledigen kann, stirbt sie an den Folgen des Aufquellens. Genau wie mit einem chemischen Ameisenpulver tötet man letztlich das gesamte Nest.

Für einige Leser mag dies ziemlich hart erscheinen. Doch ist dies leider notwendig, wenn man seinen Garten wieder für sich alleine haben möchte. Natürlich sprechen wir nicht von großen Ameisenhaufen, wie wir sie etwa im Wald vorfinden. Die Nester, die wir im Garten finden, sind wesentlich kleiner. Die meisten Nester weisen eine Größe von 10 x 10 Zentimetern auf. Zumindest ist dies die Größe, von der man anhand der Oberflächenaktivität ausgehen können.

Es konnten allerdings, bei dem Versuch eines auszugraben, auch Nester gefunden werden, die tiefer in den Boden hinein gebaut wurden. Dies lässt sich anhand der Aktivität, aber auch der Anzahl der aktiven Ameisen erkennen.

Ein Ausgraben und Umsetzen, wie wir es etwa von Erdwespen kennen, ist aufgrund der wuseligen Artgenossen eher nicht empfehlenswert.

Aber bitte mit Zucker oder Honig

Hast du schon einmal versucht, Mehl ohne etwas anderes herunterzuschlucken? Genau, es schmeckt nicht sonderlich gut. Deshalb ist es auch in diesem Fall wichtig, den Ameisen etwas unter das Maismehl zu mischen, das sie garantiert annehmen werden.

Allerdings, dies sollte nicht verheimlicht werden, scheiden sich hier die Meinungen der Gärtner, die auf diese Methode schwören. Die einen nehmen das Maismehl pur, die anderen fügen Lockstoffe hinzu. Vielleicht solltest du ausprobieren, was für „deine“ Ameisen am besten funktioniert.

Am besten, so hat man herausgefunden, funktioniert es, wenn man normalen Zucker hinzufügt. Alternativ kann auch Honig verwendet werden. Werden sie vom Honig oder Zucker angelockt, können sie einfach nicht mehr widerstehen.

Wie viel und wo wird das Maismehl ausgestreut?

Sei ruhig ein wenig großzügiger, wenn du den Ameisen Maismehl anbietest. Du streust es direkt auf die Ameisenstraßen, die du meist recht gut erkennen kannst. Und selbstverständlich wird auch großzügig das Nest und seine direkte Umgebung mit dem Maismehl versorgt.

Da die Ameisen dem Geruch nicht widerstehen können, werden sie das Mehl so schnell wie möglich in ihr Nest tragen. Dort füttern sie ihre Artgenossen mit dem vermeintlichen Leckerbissen. Für dich ist es nun an der Zeit, geduldig zu sein.

Mit einem natürlichen Mittel, wie dem Maismehl, dauert es einige Tage, bis die Aktivität dieses Nestes vollkommen eingestellt ist. Vielleicht musst du noch ein wenig frisches Maismehl in den nächsten Tagen nachlegen. Du wirst auf jeden Fall feststellen können, dass die Aktivität der kleinen Krabbler abnimmt. Und dies ist ja genau das, was du damit erreichen möchtest.

Maismehl wird im Garten gestreut
Warte, bis sich keine einzige Ameise mehr blicken lässt. Dann kannst du deine täglichen Maismehlgaben einstellen.

Muss man sie immer gleich töten?

Die Frage ist zwar berechtigt, kann aber nicht mit einem Ja oder Nein beantwortet werden. Natürlich ist es deine ganz persönliche Entscheidung, wie du mit dem Ameisenproblem in deinem Garten umgehen möchtest.

Die Stimmen derer, die sagen, dass Ameisen doch sehr nützlich sind und für einen natürlichen Garten daher unerlässlich, sollten nicht abgetan werden. Es gibt verschiedene Optionen, wenn du die Ameisen weder mit der Chemiekeule, noch mit natürlichen Mitteln wie Maismehl und Backpulver töten möchtest.

Umsiedeln

Ja, tatsächlich ist es unter bestimmten Umständen möglich, Ameisen auch umzusiedeln. Du musst allerdings den genauen Standort des Nests kennen, um diesen Plan umsetzen zu können. Hierzu benötigst du einen tönernen Blumentopf und Holzwolle. Platziere nun den mit Holzwolle gefüllten Tontopf direkt über dem Ameisennest.

Wenn alles nach Plan läuft, haben die Ameisen ihr neues Domizil bereits am nächsten Tag bis zur letzten Ameise bezogen. Nun kannst du den Topf mit einer Schaufel aufnehmen und ihn an einem besser geeigneten Platz im Garten absetzen. Dort dürfen sich die Ameisen nun wieder ein Nest in die Erde bauen.

Was mit dem alten Nest passiert? Flute es während der nächsten mehrfach sehr intensiv. Die Ameisen müssen davon ausgehen, dass ihr altes Nest nicht mehr sicher ist. Deshalb werden sie nach einigen Tagen diesen Standort vollständig aufgeben.

Hat alles gut geklappt, werden sie den neuen Standort, der nun durch den Tontopf markiert ist, zu ihrem neuen Quartier machen.

Duftstoffe

Ameisen sind zwar die Aufräumpolizei der Natur, doch haben sie hochempfindliche Nasen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie diverse Düfte nicht leiden können. Hierzu gehören unter anderem der Geruch von Essig, Lavendel, Zimt, Zitronenöl, Majoran-, Salbei-, Thymian- und Pfefferminzöl.

Gerne kannst du dort, wo sie sich ausbreiten wollen, auch die entsprechenden Pflanzen in den Boden setzen. Dies sollte die Quälgeister fernhalten. Wichtig ist, dass die Straßen der Ameisen mit diesen Düften versehen werden.

Da sich Ameisen an den Pheromonen ihrer Artgenossen orientieren, um das Nest jederzeit wiederzufinden, ist die Duftmethode sehr effektiv, um sie zu vertreiben.

Gurkenschalen

Ja, du hast richtig gehört. Schmeiße deine Gurkenschalen niemals weg. Es kann nicht genau gesagt werden, was sie daran nicht mögen. Doch wird vielfach berichtet, dass die Ameisen weder Geruch noch Geschmack der Gurkenschalen mögen. Besonders intensiv scheinen sie bittere Gurken zu verabscheuen. Sie werden nicht darüber hinweggehen. Deshalb kannst du die Gurkenschale auf die Ameisenstraße oder an die Türen des Hauses legen.

Fett / Vaseline

Ameisen haben echte Probleme, Fett zu überqueren. So ist es sinnvoll, eine Ameisenstraße mit einem etwa 5cm langen Fettstreifen zu unterbrechen. Diese Straße werden sie aufgeben.

Kreide

Kreide hat eine alkalische Wirkung auf Ameisen. Meist genügt es schon, einen weißen Streifen über die Ameisenstraße zu zeichnen. Solltest du es mit einem größeren Nest zu tun haben, kannst du die Kreide auch fein zermahlen und etwas großzügiger die Ameisenstraße unterbrechen.

Kalk

Alternativ zur Kreide kannst du zu Kalk greifen. Die Wirkung ist ebenfalls sehr gut.

Teebaumöl

Dieser Geruch ist selbst für den Menschen gewöhnungsbedürftig. Entweder man mag ihn oder eben nicht. Die Ameisen mögen ihn nicht. Verwende es mit Wasser vermischt, um es einfach verteilen zu können. Alternativ kannst du alle paar Meter einen Tropfen auf die Ameisenstraße setzen.

Mit diesen Hausmitteln vertreibst du die Ameisen, ohne ihnen wirklich zu schaden. Bitte sei dir bewusst, dass du sie auf unangenehme Weise tötest, wenn du Maismehl, Backpulver, Natron, Kaffeesatz, Natron oder Hefe einsetzt.

FAQ

Welche Wirkung hat Maismehl auf Ameisen?

Ameisen fressen das Maismehl, können es aber leider nicht verdauen. Sie sterben letztlich daran.

Wo wird Maismehl gegen Ameisen eingesetzt?

Um Maismehl gegen Ameisen einzusetzen, sollte es einerseits auf die Ameisenstraßen, andererseits auf das Nest bzw. den Eingang des Nestes gestreut werden.

Muss ein hochwertiges Maismehl verwendet werden?

Nein, es kann einfaches Maismehl sein. Bioqualität ist nicht notwendig. Es wird als Ersatz für das chemisch hergestellte Ameisenpulver eingesetzt.

Wie groß ist ein Ameisennest im Garten?

Die meisten Nester sind nur klein und weisen meist einen Durchmesser von 10×10 Zentimetern auf. Selbstverständlich können sie sich in einer ruhigen Ecke des Gartens auch vergrößern.

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