Das Frühjahr ist die Zeit, in der die ersten Pflanzen im Jahr ausgesät werden. Bei manchen Samen kann man sich jedoch nicht sicher sein, ob sie noch keimfähig sind. Das lässt sich mit einer Keimprobe überprüfen. Mit der dann errechneten Keimrate kannst du entscheiden, ob sich eine Aussaat lohnt.
Wozu eine Keimprobe gut ist
Mit der Keimprobe lässt sich herausfinden, ob Samen für die Aussaat geeignet sind. Das ist bei einigen Samen sinnvoll, bei anderen nicht:
- Neu gekaufte Samen brauchen für gewöhnlich nicht auf ihre Keimfähigkeit getestet werden, weil man davon ausgehen kann, dass sie eine gute Keimrate haben.
- Auf den Samen-Tütchen steht für gewöhnlich, wie lange die Samen noch haltbar sind. Dieses MHD ist auch dann noch gültig, wenn die Tüten bereits geöffnet wurden. Vorausgesetzt, man hat die Samen anschließend trocken und dunkel gelagert.
- Ist das Haltbarkeitsdatum nicht bekannt oder abgelaufen, ist eine Keimprobe sinnvoll, um nicht umsonst auszusäen.
- Wer selbst Samen einer Pflanze entnommen hat, um diese später auszusehen, verschafft sich ebenfalls mit der Keimprobe Sicherheit. Gerade gentechnisch veränderte Pflanzen oder F1 hybriden sind nicht immer zur Weitervermehrung geeignet.
Samen, die für die Keimprobe geeignet sind
Eine Keimprobe ist vor allem bei lagerfähigen Samen sinnvoll:
- Sogenannte orthodoxe Samen trocknen aus und werden dadurch lagerfähig. Dazu gehören zum Beispiel Tomaten, Gurken und Erbsen. Der Wassergehalt fällt auf unter 15 Prozent, wodurch der Energieverbrauch verlangsamt wird. Die Samen haben nur eine bestimmte Menge an Nährstoffen zur Verfügung, die sie zum Keimen und Wachsen brauchen. Bleiben die Samen über einen längeren Zeitraum liegen, verbrauchen sich diese Nährstoffe und das Saatgut kann nicht mehr keimen.
- Rekalzitrante Samen verlieren ihre Keimfähigkeit, wenn sie getrocknet werden. Dazu gehören zum Beispiel Walnuss, Haselnuss und Eiche. Bei ihnen ist eine Keimprobe nicht sinnvoll.
- Intermediäre Samen können bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 bis 15 Prozent gelagert werden. Zu ihnen gehören zum Beispiel Zitrusfrüchte und die Rotbuche. Hier ist eine Keimprobe im Privaten dahin gehend nicht sinnvoll, weil für gewöhnlich nur einzelne, mehrjährige Pflanzen gezogen werden.
Haltbarkeit von Samen
Die Haltbarkeit von Samen erstreckt sich von wenigen Monaten bis mehreren Jahren. Bei gekauften Samen gibt das MHD auf der Verpackung einen Anhaltspunkt, wie lange die Saat in etwa noch keimfähig ist. Bei guter Lagerung, die vor allem trocken und dunkel sein sollte, können die Samen häufig noch ein bis zwei Jahre nach Ablauf des Haltbarkeitsdatum verwendet werden.
Eine Übersicht hilft dir, die Keimfähigkeit einzuschätzen:
Samen | Keimfähigkeit |
Tomaten (mehr dazu auf Tomaten säen) | bis 10 Jahre |
Gurken, Zucchini, Kürbis, Erbsen, Bohnen, Mais, Radieschen, Rote Bete, Spinat | 6 bis 8 Jahre |
Kohlrabi, Rettich, Mangold, Kohl, Salat, Gartenkresse, Zuckererbsen, Kresse, Karotten, Paprika, Peperoni, Sellerie | 3 bis 5 Jahre |
Lauch, Petersilie, Zwiebeln, Schnittlauch, Feldsalat, mediterrane Kräuter | 2 bis 3 Jahre |
Eine lange Haltbarkeit fördern
Die richtige Lagerung ist entscheidend für eine lange Haltbarkeit:
- Prinzipiell sollte der Lagerort dunkel sein, so wird der Nährstoffverbrauch des Samens gering gehalten.
- Besonders wichtig ist es, dass die Saat es trocken hat. Feuchtigkeit regt die Samen zum Keimen an.
- Die Temperatur sollte nicht über 25 °C liegen, da zu viel Wärme die Samen keimunfähig werden lassen kann.
- Am besten ist es, wenn du die gekauften Samen in ihren Tütchen belässt. So lassen sie sich gut lagern. Außerdem weißt du auch im nächsten Jahr, um welche Samen es sich handelt und kannst anhand des Haltbarkeitsdatums nachvollziehen, ob du die Samen noch verwenden kannst.
- Auch selbst geerntete Samen kannst du in Papiertütchen aufbewahren, die du mit Pflanzennamen und Erntedatum versehen solltest.
- Ideal ist es, wenn du die Samentüten in einer Holzkiste lagerst. Darin ist es dunkel und das Holz kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen.
- Keinesfalls sollten die Samen in luftdichten Dosen gelagert werden. Durch die enthaltene Restfeuchtigkeit wird sonst Schimmelbildung begünstigt.
Holzkiste zum Aufbewahren der Samen
Um eine lange Keimdauer der Samen zu bewähren, ist eine trockene und dunkele Lagerung notwendig. Die Holzkiste von Creative Deco ist dafür ideal geeignet. Mit ihren Maßen von 30 mal 20 mal 14 Zentimetern bietet sie viel Platz für die Samentütchen. Die Box kann man sowohl naturbelassen als auch lackiert in unterschiedlichen Farben kaufen.
Die meisten der Käufer sind mit der Holzkiste zufrieden und finden, dass sie schön aussieht. Außerdem schließt der Deckel mit der Kiste bündig ab. Alles wirkt stabil und langlebig. Bei manchen Kunden ist leider das Scharnier herausgebrochen oder die Kiste beschädigt. Doch Creativ Deco bietet einen unkomplizierten Umtausch an.
Der richtige Zeitpunkt für eine Keimprobe
Im Prinzip kann das ganze Jahr über eine Keimprobe durchgeführt werden.
Besonders sinnvoll ist es jedoch die Keimprobe in der Zeit von Dezember bis Februar durchzuführen. So hat man noch genügend Zeit neues Saatgut zu kaufen, falls die Keimrate zu niedrig ausfällt.
Eine Keimprobe durchführen – Schritt für Schritt
Die Keimprobe lässt sich mit nur wenigen Hilfsmitteln durchführen:
- Gib in eine Schale oder einem anderen Gefäß mit Rand ein gefaltetes Stück Küchenpapier. Du kannst auch Taschentücher oder sonstiges saugfähiges Material verwenden.
- Befeuchte das Papier mit Wasser. Es sollte ordentlich nass sein, jedoch nicht in der Flüssigkeit schwimmen.
- Verteile die Samen auf dem Küchenpapier. Ideal ist eine Anzahl von 10 bis 20 Stück. Solltest du jedoch nicht so viele zur Verfügung haben, kannst du auch weniger Samen verwenden.
- Über die Schale wird nun Frischhaltefolie gezogen. So wird ein zu schnelles Austrocknen verhindert.
- Diese durchlöcherst du mit einem Zahnstocher, damit noch etwas Sauerstoff an die Samen gelangen kann.
- Lichtkeimer stellst du auf die Fensterbank, Dunkelkeimer in einen geschlossenen Schrank.
- Je nach Pflanzenart keimen die Samen nach wenigen Tagen oder nach spätestens drei Wochen auf.
Keimsprossenbox für die Keimprobe
Im Sprossenturm von w-mtools lassen sich Keimproben mit unterschiedlichen Saaten gleichzeitig durchführen. Ideal ist dieses Keimgerät auch für die Anzucht von Keimsprossen zur gesunden Ernährung. Der Turm besteht aus drei Etagen und einem Wassertank. Die Etagen sind belüftet und verfügen über einen Ablauf. Ein Deckel hält die Feuchtigkeit in der Keimsprossenbox. Der Sprossenturm besteht aus Acrylglas und ist zur Reinigung in der Spülmaschine geeignet.
Viele Kunden finden das Keimgerät gut und erfreuen sich regelmäßig an den frischen Sprossen. Sie finden, dass die Handhabung sehr einfach und der Sprossenturm pflegeleicht ist.
Einige Kunden bemängeln, dass kleinere Samen die Abflusslöcher verstopfen. Dies kann jedoch verhindert werden, indem man etwas Küchenpapier darunter legt. Bei Problemen ist jederzeit der Kundenservice verfügbar und hilft mit guten Ratschlägen weiter.
Keimrate ausrechnen und für die Aussaat umsetzen
Nach ein bis drei Wochen sind viele, einige oder vielleicht auch keine Samen gekeimt. Daraus lässt sich die Keimrate errechnen:
- Zähle die gekeimten Samen.
- Teile diese durch die Anzahl der gesamten Samen.
- Das Ergebnis rechnest du mal 100.
- Du erhältst die Keimrate in Prozent.
Beispiel: Wir haben hier 12 Tomatensamen, die nach einer Woche teilweise aufgegangen sind. Einige haben gerade erst angefangen zu keimen, andere haben bereits Blätter entwickelt. Nur zwei Samen sind gar nicht gekeimt. Daraus lässt sich nun die Keimrate berechnen:
10 / 12 = 0,83 x 100 = 83
Die Keimrate bei diesen Tomatensamen beträgt also 83 %, was optimal ist.
Tipp: Je mehr Samen für die Keimprobe verwendet werden, umso genauer lässt sich die Keimrate ausrechnen.
Schlussfolgerungen aus der Keimrate ziehen
Anhand der Keimraten lassen sich folgende Entscheidungen treffen:
- Bei 75 bis 100 Prozent sind die Samen noch voll keimfähig und können ganz normal verwendet werden.
- Liegt die Keimrate zwischen 50 und 75 Prozent sollten etwas mehr Samen pro Pflanzloch verwendet werden. Zum Beispiel statt zwei Samen drei.
- Zwischen 25 und 49 Prozent ist die Keimrate schon sehr verringert. Wenn man die Samen dennoch verwenden möchte, sollten pro Pflanzloch doppelt so viele hineingelegt werden, wie gewöhnlich. Wenn man also normalerweise zwei Samen in ein Pflanzloch gibt, sollten es nun vier sein.
- Bei einer Keimrate von 24 Prozent oder niedriger lohnt sich eine Aussaat nicht. Eventuell kann man die Samen noch auf gut Glück in der Erde verteilen.
Zimmergewächshaus für die Anzucht
Ist man mit der Keimrate zufrieden, können die anderen Samen ins Beet gesät oder für die Anzucht verwendet werden. Dafür ist das Zimmergewächshaus von Schramm gut geeignet. Das Set besteht aus einer Anzuchtschale, einer Wanne und einem Deckel. Dieser hat zwei Lüftungslöcher, die mit Schiebern geöffnet und geschlossen werden können. Insgesamt ist das Zimmergewächshaus 38 mal 24 mal 13 Zentimeter groß.
Viele Käufer finden das Anzuchtset gut. Es wirkt stabil und ist einfach in der Anwendung. Der Deckel schließt dicht und durch die Schieber ist die Belüftung leicht zu handhaben. Einige Anwender haben leider ein defektes Gewächshaus erhalten.
Die Keimlinge weiterverwenden
Nach der Keimprobe hat man nun Keimlinge, die man vielleicht nicht wegwerfen möchte. Zur Anzucht der Pflanzen ist es für gewöhnlich noch zu früh, doch einige Keimlinge können roh gegessen oder in Speisen weiterverarbeitet werden:
- Soja- und Erbsensamen eignen sich als Sprossen für verschiedene Gerichte. Zu den Samen gehören zum Beispiel Linsen, Kichererbsen, Soja, Kidneybohnen und grüne Erbsen.
- Zu den Sprossenkörnern gehören brauner Reis, Buchweizen und Hafer. Auch mit ihnen kann man einen Salat anreichern.
- Besonders blattreich sind die Keimlinge von Radieschen, Brokkoli, Rüben, Klee und Kresse.
- Häufig werden die Samen von Kürbis, Sesam, Mandeln und Sonnenblumen als Knabberei oder als Zusatz zum Salat oder in Gebäcken gegessen. Doch auch gekeimt sind diese Saaten genießbar.
FAQ
Wie macht man eine Keimprobe?
Für eine Keimprobe feuchtet man etwas Küchenpapier mit Wasser an. Die Samen werden darübergestreut. Eine Folie schützt die Samen vor Austrocknung. Lichtkeimer werden ins Fensterbrett gestellt. Dunkelkeimer brauchen einen dunklen, aber warmen Platz.
Können Samen alt werden?
Samen tragen für den Keimling einen Vorrat an Nährstoffen in sich. Wird der Samen trocken gelagert, verlangsamt sich der Nährstoffverbrauch. Dennoch sind irgendwann die Nährstoffe erschöpft. Dadurch kann der Samen dann nicht mehr keimen.
Wie lange sind Samen keimfähig?
Die Keimfähigkeit von Samen ist sehr unterschiedlich und liegt zwischen ein paar Monaten und mehreren Jahren. Tomatensamen zum Beispiel können bis zu zehn Jahre alt und trotzdem keimfähig sein.
Was versteht man unter Keimfähigkeit?
Die Keimfähigkeit gibt an, ob ein Samen noch fähig ist, aufzukeimen und eine Pflanze daraus entstehen zu lassen. Je älter ein Samen wird, umso mehr verringert sich der darin enthaltene Nährstoffvorrat, bis er irgendwann nicht mehr ausreicht, den Samen keimen zu lassen.
Wie lange sind Paprika-Samen keimfähig?
Die Samen der Paprika sind bei richtiger Lagerung drei bis fünf Jahre haltbar.
Wie lange ist eine Walnuss keimfähig?
Die Walnuss ist maximal sechs Monate keimfähig. Man kann ihre Keimfähigkeit jedoch auf drei Jahre verlängern, indem man die frische Nuss einfriert.
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