In früheren Zeiten war es durchaus gängig, Kartoffeln für den langen Winter zu bevorraten. Dies erforderte einen entsprechenden Keller, um sicherzustellen, dass die Knollen ihre Frische bewahrten. In der heutigen Zeit ist dies jedoch nicht mehr notwendig, da man im Supermarkt jederzeit frische Kartoffeln erwerben kann.
Vielleicht hast du aber selber Kartoffeln angebaut und möchtest diese nun richtig lagern, damit sie möglichst lange haltbar sind. Schließlich können die gesunden Knollen recht schnell keimen. Aber was kann man tun, um dies zu verhindern? Darüber sprechen wir im aktuellen Beitrag.
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte
Laut Experten kannst du, wenn du deine Kartoffelpflanzen gut pflegst und etwas Glück hast, bis zu 35 Knollen von jeder Pflanze ernten, was sich rasch zu einer beeindruckenden Menge summiert. Kartoffeln mögen übrigens keinen Frost. Dies solltest du vor allem für den Erntezeitpunkt berücksichtigen. Warte also nicht zu lange mit der Ernte, damit dir die Kartoffeln nicht verderben. Hole sie am besten vor der ersten frostigen Nacht ins Haus. Achte jedoch darauf, die Knollen auch nicht zu früh zu ernten, da sie eine gewisse Zeit benötigen, um ihre Schale ausreichend zu entwickeln. Die Schale dient der Kartoffel vor allem in den Wintermonaten als Schutz.
Sobald das Laub an deinen Kartoffelpflanzen abgestorben ist, kannst du natürlich einige Knollen zum Kochen ernten. Diejenigen, die für die Lagerung bestimmt sind, solltest du aber noch etwa 2-3 Wochen in der Erde belassen. Der optimale Erntezeitpunkt für Kartoffeln ist der September, wenn noch keine Frostgefahr droht, jedoch kann dies je nach Sorte variieren.
So lagerst du deine Kartoffeln nach der Ernte am besten
Nachdem du die Kartoffeln geerntet hast, ist es ratsam, ihnen eine gewisse Zeit zum Trocknen an einem gut belüfteten Ort zu gönnen, bevor du sie ins Haus bringst. Dabei ist es wichtig, dass du beschädigte Kartoffeln gleich aussortierst, da sie sich ohnehin nicht lange halten werden und sie zudem negative Auswirkungen auf die anderen Knollen haben können. Die aussortierten Kartoffeln kannst du dann am besten zuerst kochen. Die restlichen Kartoffeln solltest du nicht reinigen, sondern die Erde an den Kartoffeln lassen, da sie als Schutz dient.
Der Kühlschrank bietet für gewöhnlich nicht ausreichend Platz für die Knollen und ist außerdem zu kalt für sie. Eine ideale Lagerung findet stattdessen im Keller statt, sofern du einen hast. Dort sollten die Kartoffeln in einer speziellen Kartoffelhorde aufbewahrt werden. Dabei handelt es sich um ein hölzernes Gestell, das für ausreichende Luftzirkulation sorgt, in dem die Knollen locker auf dem Gestell liegen. Der Keller sollte unbeheizt und frostfrei sein. Die perfekte Temperatur zur Lagerung von Kartoffeln liegt bei etwa 4 Grad Celsius.
Aber nicht nur die Temperatur spielt eine bedeutende Rolle bei der Lagerung von Kartoffeln. Es ist außerdem wichtig, dass der Keller dunkel ist, um ein vorzeitiges Keimen der Knollen zu verhindern. Dies kannst du notfalls erreichen, indem du die Horde vor Lichtquellen, wie beispielsweise einem Fenster, abschirmst. Licht kann dazu führen, dass die Kartoffeln zu keimen beginnen. In diesem Fall lagern sie das giftige Solanin ein. Wenn deine Kartoffeln Grün werden, ist dies ein Anzeichen für diesen Prozess. Die grünen Stellen musst du beim Schälen unbedingt entfernen! Du solltest die grünen Stellen niemals essen! Sie sind giftig und schmecken zudem bitter.
Warum Kartoffeln und Äpfel sich nicht vertragen
Du solltest unbedingt vermeiden, Kartoffeln in der Nähe von Äpfeln zu lagern, da dies das Keimen der Kartoffeln und schließlich deren Verderben fördern kann. Dies liegt daran, dass Äpfel Ethylen abgeben, ein Gas, das den Reifungsprozess beschleunigt. Ethylen ist daher auch als Reifegas bekannt. Wenn du keinen Keller zur Verfügung hast und nur eine kleine Menge Kartoffeln lagern möchtest, kannst du dies auch in der Garage oder an einem ähnlichen Ort machen.
Schütze deine Kartoffeln vor Frost und Licht
Du kannst die Kartoffeln in einer Kiste mit trockenem Stroh aufbewahren. Das Stroh dient den Knollen als Isolierung gegen die Kälte. Falls du dazu gezwungen bist, die Kartoffeln in der Wohnung zu lagern, ist es wichtig, dass du sie ebenfalls vor Licht und Wärme schützt. Falls du eine Abstellkammer oder einen Vorratsraum hast, kannst du die Kartoffeln mit Papier oder Jute abdecken. Achte jedoch darauf, dass eine gute Belüftung gewährleistet ist, um Schimmelbildung zu verhindern.
Falls du die abgedeckte Kiste mit Strohisolierung verwenden möchtest, obwohl du keinen Keller hast, kannst du dies auch an einer geschützten Stelle auf dem Balkon machen, solange es nicht zu kalt wird.
Hilfe, ich muss meine Kartoffeln zusammen mit Äpfeln lagern
Wenn du deine Kartoffeln zusammen mit Äpfeln lagerst, werden die Knollen schneller verderblich, weil sie zu keimen beginnen. Dies liegt am Reifegas Ethylen, das die Äpfel verströmen. Vielleicht hast du nicht ausreichend Platz, um deine Kartoffeln getrennt von deinen Äpfeln zu lagern. Aber auch für dieses Problem gibt es eine Lösung.
Verwende separate Behälter
Lagere deine Äpfel und Kartoffeln in unterschiedlichen Behältern oder Kisten. Dies hilft, den Kontakt zwischen den beiden zu minimieren und das Risiko der Ethylen-Exposition zu reduzieren. Stelle die Behälter möglichst weit voneinander entfernt auf.
Platziere sie in verschiedenen Regalen
Wenn du Regale zur Lagerung verwendest, stelle sicher, dass die Kartoffeln auf einem anderen Regal als die Äpfel platziert werden. Dies hilft, die Luftzirkulation zwischen den beiden zu verbessern und den Ethylen-Austausch zu begrenzen.
Nutze Ethylen-Neutralisierer
Es gibt kommerziell erhältliche Produkte, die Ethylen aus der Luft absorbieren und neutralisieren können. Du könntest, solche Produkte in deinem Lagerraum zu verwenden, um die Auswirkungen von Ethylen zu reduzieren. Besonders günstig und einfach in der Anwendung sind zum Beispiel Ethylen-Absorptionsbeutel.
Die richtige Lagerung von Kartoffeln ist entscheidend, um die Frische und Qualität der Knollen zu erhalten. Nach der Ernte sollten die Kartoffeln an einem luftigen Ort nachtrocknen und dann in einem kühlen, dunklen Raum gelagert werden. Vermeide die Nähe von Äpfeln, da deren Ethylen die Kartoffeln zum Keimen und Faulen bringen kann. Mit den richtigen Lagerbedingungen kannst du deine Kartoffeln über einen längeren Zeitraum genießen und vermeiden, dass sie vorzeitig verderben. Bei optimalen Bedingungen kannst du deine Kartoffeln sogar mehrere Monate lang lagern. So hast du mit etwas Glück den ganzen Winter über frische Kartoffeln aus eigener Ernte und musst keine mehr kaufen.
FAQ
Im folgenden Abschnitt möchten wir dir die am häufigsten gestellten Fragen zur Einlagerung von Kartoffeln beantworten.
Warum ist die richtige Lagerung von Kartoffeln wichtig?
Die richtige Lagerung von Kartoffeln ist wichtig, um die Frische und Qualität der Knollen über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Falsch gelagerte Kartoffeln können vorzeitig keimen, faulen oder bitter werden. Bei optimalen Lagerbedingungen können deine Kartoffeln sogar mehrere Monate halten.
Wie ernte ich Kartoffeln richtig?
Sobald das Laub deiner Kartoffelpflanzen abgestorben ist, kannst du schon Kartoffeln zum Kochen ernten. Die Knollen, die du jedoch für einen langen Zeitraum einlagern möchtest, sollten nach dem Absterben des Laubs noch etwa 2 bis 3 Wochen in der Erde verbleiben. In dieser Zeit reift die Schale aus, die deinen Kartoffeln über die Wintermonate als Schutz dient.
Wo sollte ich Kartoffeln lagern?
Die ideale Lagerung für Kartoffeln ist an einem kühlen, dunklen und frostfreien Ort. Ein Keller ist ideal, aber auch eine Garage oder ein Vorratsraum können geeignete Lagerorte sein. Wichtig ist, dass es an dem Ort nicht friert und die Temperatur etwa 4 Grad Celsius beträgt. Der Kühlschrank wäre also nicht als Lagerort geeignet, da Kartoffeln kältere Temperaturen nicht mögen.
Welche Temperatur ist ideal für die Kartoffellagerung?
Die Temperatur für die Kartoffellagerung sollte idealerweise etwa 4 Grad Celsius betragen. Dies verlangsamt den Reifeprozess und erhält die Qualität der Knollen.
Warum dürfen Kartoffeln nicht in der Nähe von Äpfeln gelagert werden?
Äpfel strömen Ethylen aus, ein Reifegas, das den Keimprozess von Kartoffeln beschleunigen kann und dazu führen kann, dass sie schneller faulen oder bitter werden.
Wie kann ich Kartoffeln und Äpfel voneinander trennen, wenn sie im selben Raum gelagert werden müssen?
Verwende am besten separate Behälter oder Kisten für Kartoffeln und Äpfel. Platziere sie außerdem auf verschiedenen Regalen oder verwende Ethylen-Neutralisierer wie Ethylen-Absorptionsbeutel, um den Kontakt zwischen den beiden zu minimieren.
Was sollte ich mit beschädigten Kartoffeln machen?
Beschädigte Kartoffeln solltest du sofort aussortieren und für den Sofortverzehr verwenden, weil sie sich nicht so lange halten und sie zudem die Qualität der anderen Kartoffeln negativ beeinflussen können.
Wie erkenne ich, ob Kartoffeln keimen?
Wenn deine Kartoffeln keimen, entwickeln sie grüne Triebe. Dies kann auf einen zu hohen Ethylengehalt oder ungünstige Lagerbedingungen hinweisen. Es ist natürlich auch möglich, dass die Kartoffeln bereits viele Monate alt sind und sie aus diesem Grund keimen. Falls deine Knollen grüne Stellen aufweisen, schneide diese großzügig ab, da sie den giftigen Stoff Solanin enthalten, der auch mit dem Kochen nicht verschwindet. Zudem schmecken die grünen Stellen bitter.
Gibt es andere Tipps zur richtigen Kartoffellagerung?
Ja, achte darauf, dass der Lagerraum gut belüftet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden. Vermeide auch direktes Licht, da dies dafür sorgen kann, dass deine Kartoffeln schneller zu keimen beginnen und die Bildung von Solanin dadurch gefördert wird.
Wie lange können Kartoffeln gelagert werden?
Unter optimalen Bedingungen können Kartoffeln mehrere Monate gelagert werden. Die genaue Haltbarkeitsdauer kann jedoch von der Sorte und den Lagerbedingungen abhängen. Überprüfe deine Kartoffeln regelmäßig auf Anzeichen von Keimen oder Fäulnis, um zu sehen, ob sie noch frisch sind.