Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken der Deutschen. Oft wird der Kaffeesatz nach dem Aufbrühen in den Müll geworfen, dabei ist er ein hervorragender Dünger für viele Pflanzen.
Darum kann man Kaffesatz als Dünger sehr gut verwenden
Kaffeesatz enthält viele Stoffe, die auch im Dünger vorkommen:
- Stickstoff fördert vor allem das Blattwachstum und kräftigt die Pflanzen.
- Kalium benötigen Pflanzen, um genügend Wasser aufnehmen zu können. Zusätzlich stabilisiert es die Zellwände und hilft, dass die Pflanzen nicht so leicht abknicken.
- Phosphor hilft dabei, wichtige Zellbestandteile zu bilden und Enzyme aufzubauen. Vor allem Blüten und Früchte werden gefördert.
- Mit den Gerbsäuren wird der Kalk neutralisiert, was besonders für Pflanzen gut ist, die einen Boden mit niedrigem ph-Wert benötigen.
- Die Antioxidantien schützen die Zellen unter anderem vor Sonneneinstrahlungen, Schadstoffen und Umweltgiften.
Pflanzen, die mit Kaffeesatz gedüngt werden können
Der Kaffeesatz senkt den ph-Wert des Bodens und ist deshalb besonders gut geeignet für Pflanzen, die ein eher saures Milieu lieben. Dazu gehören:
- Hortensien
- Rhododendren
- Azaleen
- Engelstrompeten
- Rosen
- Farne
- Rasen
- Tomaten
- Zucchini
- Gurken
- Kürbisse
- Beerensträucher
Pflanzen, die nicht mit Kaffee gedüngt werden sollten
Pflanzen, die einen kalkhaltigen Boden brauchen, sollten nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden. Dazu gehören:
- Buchsbäume
- Lavendel
- Glockenblumen
- Krokusse
- Tulpen
- Narzissen
- Nelken
Den Kaffeesatz richtig trocknen
Da es sich nicht lohnt, nach jedem Kaffeetrinken den Kaffeesatz in den Boden einzuarbeiten, sollte er getrocknet und gelagert werden. Das Trocknen verhindert, dass der Kaffeesatz zu schimmeln beginnt. Verschieden Varianten des Trocknens sind möglich:
- Über einem Eimer wird ein feinmaschiges Sieb gehängt, in dem der Kaffeesatz gesammelt wird. Hier ist es wichtig, dass der Kaffeesatz regelmäßig durchgemischt wird, damit er gleichmäßig trocknet.
- Der Kaffeesatz kann auch auf einem Blech dünn ausgebreitet werden. Das Blech wird in einem gut belüfteten Bereich aufgestellt, damit das Pulver trocknen kann, ohne zu schimmeln.
- Ist der Kaffeesatz gepresst, weil er zum Beispiel aus einem Vollautomaten kommt, sollte er auf einem Teller zerkrümelt und trocknen gelassen werden.
- Wer den Kaffeesatz schneller getrocknet haben möchte, streut ihn auf ein Backblech und erhitzt ihn im Backofen bei 50 bis 100 °C. Nach einer halben Stunde ist der Kaffeesatz trocken.
- Noch schneller geht es in der Mikrowelle. Gib dafür den Kaffeesatz auf einen Teller und stelle ihn für etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze in die Mikrowelle. Diese Variante ist jedoch nur für kleine Mengen geeignet.
Egal für welche Variante du dich entscheidest, wichtig ist immer, dass zum Schluss keine Restfeuchte mehr enthalten sein darf, damit der Kaffeesatz nicht schimmelt. Ob der Kaffeesatz richtig trocken ist, erkennst du daran, dass er pulvrig ist und sich leicht durchrieseln lässt. Es sollten auch keine Klumpen enthalten werden.
Den Kaffeesatz richtig lagern
Der getrocknete Kaffeesatz wird in eine verschließbare Dose gegeben. Sollte sich ein feuchter Beschlag bilden, öffne unbedingt den Deckel. Denn der Beschlag ist ein Anzeichen, dass noch Feuchtigkeit im Kaffeesatz enthalten ist.
Ansonsten wird der Behälter verschlossen, dunkel und kühl gelagert. Ideal dafür ist der Kühlschrank, der Keller oder eine Vorratskammer.
Düngen mit Kaffeesatz
Um mit dem getrockneten Kaffeesatz zu düngen, gibt es mehrere Varianten:
- Der Kaffeesatz wird in den Komposter eingebracht. Er darf nicht einfach als Schicht oben aufgeworfen werden, sondern sollte untergemischt werden. Ansonsten könnten Pilzsporen sich ausbreiten und sich Schimmel bilden.
- Wenn du den Kaffeesatz direkt als Trockendünger verwenden möchtest, gibst du eine dünne Schicht auf die Erde und gräbst es etwas unter.
- Eine weitere Variante ist, aus dem Kaffeesatz einen Flüssigdünger herzustellen. Hierfür werden ein bis zwei Kaffeelöffel in ein Liter Gießwasser gegeben. Für einige Stunden sollte der Dünger ruhen, bevor er durchgerührt und auf die Erde gegossen wird.
Tipp: Flüssigdünger aus Kaffeesatz kann auch eingesetzt werden, wenn du zu kalkhaltiges Wasser hast und deine Pflanzen das nicht vertragen. Die Gerbsäuren im Kaffeesatz neutralisieren den Kalk.
Häufigkeit der Düngung mit Kaffeesatz
Mit Kaffeesatz lässt sich kaum überdüngen. Eher könnten Probleme auftreten, wenn zu viel Kaffeesatz mit einmal aufgetragen wird, da dabei Schimmel gefördert wird.
Als Richtlinie gelten folgende Regeln:
- Zimmerpflanzen sollten zweimal jährlich gedüngt werden.
- Pflanzen im Garten vertragen den Dünger bis zu viermal im Jahr.
- Treten bei den Pflanzen Mangelerscheinungen auf, kann auch hier zusätzlich mit Kaffeesatz gedüngt werden. Mangelerscheinungen sind zum Beispiel an gelb werdenden Blättern zu erkennen, wenn dies keine typische Herbsterscheinung ist.
Zusätzlicher Nutzen von Kaffeesatz als Dünger
Der Kaffeesatz hilft nicht nur den Pflanzen beim Wachstum, sondern hat auch weiteren Nutzen im Garten:
- Kaffeesatz soll Regenwürmer anziehen, die den Boden noch fruchtbarer machen.
- Schnecken hingegen soll der Kaffeesatz fernhalten, weil sie nicht darüber hinwegkriechen können. Mehr dazu auf Was hilft gegen Schnecken im Gewächshaus?
- Auch Ameisen nehmen Abstand von diesem Abfallprodukt. Zu diesem Thema findest du hier mehr Informationen.
- Katzen vergraben gerne ihren Kot im Beet. Den Geruch vom Kaffeesatz mögen sie jedoch nicht und machen einen großen Bogen drumherum. Hier lernst du, wie man Katzen vertreiben kann.
Andere Hausmittel als Dünger
Neben Kaffeesatz lassen sich auch andere Hausmittel als Dünger einsetzen:
- Schwarzer Tee hat einen ähnlichen Effekt, wie Kaffeesatz und neutralisiert zum Beispiel Kalk.
- Gemüsewasser enthält viele Nährstoffe. Deshalb kann nach dem Kochen von Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, Spargel und anderem Gemüse das Wasser als Dünger verwendet werden.
- Abgestandenes Mineralwasser braucht nicht in den Ausguss gegossen zu werden. Es enthält viele Mineralien, die du den Pflanzen zugutekommen lassen kannst.
- Auch abgestandenes Bier kann noch zum Düngen verwendet werden, denn es enthält viele Nährstoffe. Allerdings sollte man maximal zweimal die Woche mit Bier düngen.
- Bananenschalen sollen die Blühfreudigkeit von Rosen unterstützen. Diese sollten klein geschnitten und unter die Erde gehoben werden.
- Pflanzen, die viel Kalk benötigen, kannst du mit Eierschalen düngen. Diese solltest du zerkleinert unter die Erde heben. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du sehr weiches Wasser hast oder mit Regenwasser gießt.
FAQ zum Thema Kaffesatz als Dünger
Was hat als Dünger eine ähnliche Wirkung wie Kaffeesatz?
Wer keinen Kaffee trinkt und trotzdem mit Hausmitteln düngen möchte, kann auch schwarzen Tee verwenden. Dieser hat den gleichen Effekt, wie Kaffeesatz und sollte ebenfalls vor dem Düngen getrocknet werden.
Kann man getrockneten Kaffeesatz kaufen?
Auf dem freien Markt und auf verschieden Verkaufsplattformen kann man unter Umständen getrockneten Kaffeesatz kaufen. Zumeist wird dieser von Privatpersonen angeboten.
Kann man mit frischem Kaffeesatz düngen?
Es ist nicht zu empfehlen, den Kaffeesatz frisch auf die Erde zu geben. Durch die Feuchtigkeit fängt er sehr leicht an zu schimmeln. Besser ist es, ihn vorher zu trocknen.
Was kann man tun, wenn der Kaffeesatz schimmelt?
Wenn sich auf dem Kaffeesatz bereits Schimmelsporen gesammelt haben, sollte man ihn im Hausmüll entsorgen. Ist der Schimmel auf der Erde, trage ihn vorsichtig ab und gibt neue Erde darüber.
Der Schimmel lässt sich verhindern, wenn der Kaffeesatz gut getrocknet ist und in kleinen Mengen unter die Erde gehoben wird.
Kann Kaffeesatz den Pflanzen schaden?
Pflanzen, die einen kalkhaltigen Boden benötigen, sollten nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden. Allen anderen Pflanzen schadet dieser Biodünger nicht.
Wer hat diesen Artikel verfasst?
Andrea
Egal, ob Gartengeräte, verschiedene Pflanzen, alte Kulturen oder einfach nur das Wissen rund um die Gartenwelt – Ich liebe es, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Gerne teile ich diese Erfahrungen und gebe mein über die Jahre gesammeltes Wissen weiter.