Gartenzäune dienen von jeher zur Abgrenzung des eigenen Grundstücks. Die Auswahl an Materialien und Arten ist dabei groß. So kann sich jeder die Grundstücksbegrenzung nach seinen Vorlieben und Möglichkeiten gestalten.
Welche Gartenzäune erlaubt sind
Bevor ein neuer Gartenzaun gesetzt wird, sollten die Vorschriften beachtet werden. Diese variieren in den verschiedenen Bundesländern und Gemeinden.
- Dient der Gartenzaun lediglich als Begrenzung, ist er für gewöhnlich zwischen 40 und 90 Zentimetern hoch.
- Soll der Zaun als Sichtschutz dienen, ist er zwischen 170 und 190 Zentimeter hoch.
- Auch eine Hecke kann als Sichtschutz dienen und ist dann je nach Bundesland bis zu einer Höhe 180 Zentimetern genehmigungsfrei.
- Zum Nachbarn sollte der Abstand des Zaunes mindestens 50 Zentimeter betragen.
- Generell gilt, was in der Umgebung üblich ist, kann auch als Zaun verwendet werden. Schwieriger wird es etwa, wenn man einen hohen Sichtschutz baut, während alle anderen sich mit niedrigen Zäunen zufriedengeben.
Maschendrahtzaun
Besonders günstig und einfach aufzubauen ist der Maschendrahtzaun.
- Bei diesem werden die einzelnen Pfosten gesetzt.
- Für ausreichende Stabilität sorgen Spanndrähte, die oben und unten an den Pfählen gespannt werden. Bei hohen Zäunen wird ein weiterer Draht in der Mitte angebracht.
- Anschließend spannst du den Draht mithilfe der Drahtspanner so lange, bis der Draht sich maximal 2 Zentimeter nach unten drücken lässt.
- Die Matte wird aufgerollt geliefert und entlang der Pfosten abgerollt.
- Zum Schluss fädelst du die Spannstäbe werden ein und befestigst sie.
Ein Maschendrahtzaun besteht für gewöhnlich aus dünnem Draht, der mit Kunststoff ummantelt ist. Meistens ist die Ummantelung grün oder grau. Der Draht hat eine Dicke von 3 Millimetern. Er wird zu Maschen geflochten und gibt dem Zaun Stabilität. Sobald etwas Schweres dagegen fällt, gibt der Zaun nach. Man kann ihn zwar wieder zurechtbiegen, eine Ausbuchtung wird jedoch weiterhin zu erkennen sein.
Doppelstabmattenzaun als Grundstücksbegrenzung
Auch der Aufbau eines Doppelstabmattenzaunes ist einfach, dennoch wird dies meist von Profis übernommen. Wer Geld sparen möchte, baut sich den Zaun selbst auf:
- Die Pfosten werden zuerst gesetzt und am besten einbetoniert, damit sie stabil halten.
- Anschließend werden die Zaunelemente an den Pfeilern angeschraubt.
- Der Doppelstabmattenzaun kann als Sichtschutz umfunktioniert werden. Hierfür werden Sichtschutzstreifen durch den Zaun geflochten. Dabei ist die Auswahl an Farben und Mustern vielfältig.
Im Gegensatz zum Maschendrahtzaun ist ein Doppelstabmattenzaun deutlich stabiler. Je nach Ausführung ist der eingesetzte Draht zwischen 5 und 8 Millimeter dick. Dabei sind die Querstreben dicker als die senkrechten.
Schmuckzaun
Nicht nur stabil, sondern auch schön anzusehen, sind Schmuckzäune. Geschmiedete Schmuckzäune sind besonders hochwertig. Sie werden nach den Wünschen des Kunden angefertigt und sind damit individuell.
Auch den Schmuckzaun kann man von Service der Herstellungsfirma aufbauen lassen. Bei geschmiedeten Zäunen, die oft recht schwer sind, sollte man den Aufbau dem Fachmann überlassen.
Leichte Schmuckzäune, die nach dem Prinzip der Doppelstabmatten ausgelegt sind, können selbst montiert werden.
Die hohe Qualität der Schmuckzäune macht sich im Preis bemerkbar. Dafür sehen sie nicht nur optisch ansprechend aus, sondern haben eine lange Haltbarkeit. Vor allem geschmiedete Schmuckzäune können viele Jahre und sogar mehrere Generationen überdauern.
Gabionen als Gartenzaun
Gabionen sind Drahtkörbe, die meistens mit Steinen befüllt werden. Dadurch entstehen stabile Zäune, die auch größeren Belastungen standhalten. Breite und Höhe der Gabionen sind individuell. Auch die Füllung lässt sich selbst bestimmen. So kann man nicht nur Natursteine, sondern auch Glassteine oder Edelsplitt einfüllen.
- Der Untergrund, auf dem die Gabione aufliegt, sollte stabil sein. Die Steine sorgen für eine hohe Last. Möglich sind Beton oder eine Schicht aus einem Mineralgemisch.
- Die Gabionenkörbe werden zusammengesetzt. Dabei sollte man die Anleitung des Herstellers beachten.
- Distanzhalter sorgen dafür, dass das Drahtgeflecht nicht auseinander gedrückt wird.
- Die Steine sollten behutsam eingefüllt werden. Größere Steine werden nicht gekippt, sondern einzeln eingelegt und auf Stabilität überprüft.
- Zwischendurch bringst du weitere Distanzhalter an.
Wer eine besondere Abwechslung möchte, kann seine Kreativität in der Gabionenmauer ausleben. So sind auch Füllungen mit Glasflaschen, Holz und Plastikbällen möglich.
Gartenzäune aus Holz
Altbekannt sind Gartenzäune aus Holz. Die Möglichkeiten, mit Holz einen individuellen Zaun zu gestalten ist besonders groß, da es sich leicht zuschneiden lässt. Die Latten können senkrecht, aber auch schräg angebracht oder geflochten werden.
- Zuerst werden die Pfosten gesetzt. Dient der Zaun als Sichtschutz, sollten die Pfähle einbetoniert sein. Bei kleineren Zäunen reicht es, die Pfosten in Einschlaghülsen zu setzen.
- Für die ausreichende Stabilität werden mindestens zwei Querstreben angebracht, eine unten, eine oben. Bei Sichtschutzzäunen ist zusätzlich eine Querstrebe in der Mitte erforderlich.
- Anschließend werden die einzelnen Holzlatten angebohrt. Für eine ansprechende Optik sollten die Latten in einem gleichmäßigen Abstand sein.
Wichtig bei Holzzäunen ist, dass man ein wetterfestes Holz verwendet. Ideal sind Lärche und Douglasie. Wer andere Holzarten verwendet, sollte den Zaun mit einer Lasur versehen, um ihn vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Gartenzäune aus WPC
WPC ist die Abkürzung für Wood Plastic Composite und besteht aus Naturfasern, Kunststoff und Additiven. Die Eigenschaften der einzelnen Elemente bleiben dabei erhalten. So dehnt sich das Material durch den Kunststoff bei Temperaturanstieg aus und zieht sich beim Absenken der Temperatur zusammen. Die Naturfasern quellen durch Feuchtigkeit auf und verändern durch UV-Einstrahlungen ihre Farbe.
Häufig wird WPC für Sichtschutzzäune oder für Dielen verwendet. Das Material ist in verschieden Farben verfügbar und hellt innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre auf.
Nachteil bei WPC ist, dass es sich bei direkter Sonneneinstrahlung schnell aufheizt. So kann es sein, dass man im Hochsommer den Zaun nicht anfassen kann.
Gartenzäune aus BPC
Auch BPC gehört zu den Verbundstoffen, die unter anderem für Sichtschutzzäune verwendet werden. BPC ist die Abkürzung für Bamboo Plastic Composit und besteht aus Bambus, sowie recycelten Kunststoffen und Füll und Farbstoffen.
Da Bambus ein leichtes Material ist, haben auch die BPC Elemente ein relativ geringes Gewicht. Zudem ist es in vielen Farben und Musterungen erhältlich und graut nicht aus.
Wie das WPC kann auch das BPC sich bei Sonneneinstrahlungen stark aufheizen.
Vergleich der Gartenzäune
Ein direkter Vergleich der Gartenzäune hilft dir, deine optimale Einfriedung zu finden:
Art des Zauns | Materialien | Vorteile | Nachteile |
Maschendrahtzaun | Metall ummantelt mit Kunststoff | günstig und leicht aufzubauen | instabil |
Doppelstabmattenzaun | Metall ummantelt mit Kunststoff | Einfacher Aufbau, stabil, kann zum Sichtschutz umfunktioniert werden | |
Schmuckzaun | Metall | stabil, langlebig, dekorativ | teuer |
Gabionen | Metall, Steine oder anderes Füllmaterial | Vielfältig einsetzbar | Aufbau kostet Zeit |
Holz-Zaun | Holz | natürlich, individuell gestaltbar | regelmäßige Pflege erforderlich |
Zaun aus WPC | Verbundstoff aus Naturfasern und Kunststoff | pflegeleicht, einfacher Aufbau | es können Flecken entstehen, heizt sich bei Sonneneinstrahlung stark auf |
Zaun aus BPC | Verbundstoff aus Bambus und Kunststoff | leicht, einfacher Aufbau, witterungsbeständig | heizt sich bei Sonne stark auf |
Zaunpfosten für Gartenzäune
Als Stütze für die verschiedenen Zäune dienen Pfosten. Benötigt werden zum einen Eckpfosten, die einen sauberen Zaunverlauf von 90 Grad bieten sollten. Die Zwischenpfosten geben dem Zaun Stabilität.
Für die unterschiedlichen Zäune werden verschiedene Zaunpfosten benötigt. So gibt es spezielle Pfosten für Gabionen und Stabmatten, die aus Metall bestehen. Für Holzzäune werden meist auch Holzpfeiler verwendet.
Wichtig ist, dass die Pfosten gut in der Erde verankert werden. Hierfür ist vorwiegend das Einbetonieren nötig. Bei niedrigen und leichten Zäunen reicht es, Einschlaghülsen zu verwenden und den Pfosten darauf zu setzen.
Weitere Infos auf Sichtschutzfolie für den Zaun und Lamellenzaun!
FAQ
Was ist der billigste Zaun?
Besonders kostengünstig ist der Maschendrahtzaun. Dieser wird als Matte aufgerollt geliefert und vor Ort direkt an den Pfosten abgerollt und befestigt. Der Draht ist etwa 3 Millimeter dick und von Kunststoff ummantelt. Maschendrahtzäune sind zwar günstig, halten jedoch kaum Belastungen stand.
Welcher Zaun ist pflegeleicht?
Als besonders pflegeleicht gilt der Stabmattenzaun. Dieser besteht aus Draht mit einer Stärke von 5 bis 8 Millimeter, der mit einer Schutzschicht ummantelt ist. Der Stabmattenzaun muss nicht gestrichen und auch nicht nachgespannt werden und ist über viele Jahre haltbar.
Welcher Zaun hält am längsten?
Schmuckzäune bestehen häufig aus geschmiedetem Stahl und überdauern damit mehrere Generationen. Diese Handwerdkskunst schlägt sich allerdings auch auf den Preis nieder.
Wer einen langlebigen und kostengünstigen Zaun haben möchte, wählt Kunststoff oder einen Verbundstoff wie WPC oder BPC.
Welchen Zaun als Sichtschutz?
Als Sichtschutz eignen sich Holzzäune, bei denen die Bretter dicht zusammen angebracht werden. Eine Alternative sind Zäune aus WPC oder BPC. Diese bestehen aus einer Kombination von Natur- und Kunststoffen und sind damit leichter als Holz. Ein kostengünstiger Sichtschutz sind ausrollbaren Matten aus Bambus oder Schilfrohr. Diese haben jedoch eine geringe Haltbarkeit.
Wie hoch darf der Sichtschutz zum Nachbarn sein?
Die erlaubte Höhe des Sichtschutzes ist in den einzelnen Bundesländern und Gemeinden unterschiedlich geregelt. Für gewöhnlich sind zwischen 170 und 190 Zentimeter erlaubt. Der Zaun sollte mindestens 50 Zentimeter von der Grundstücksgrenze entfernt stehen. Generell gilt, was in der Wohngegend üblich ist, kann auch als Zaunhöhe problemlos umgesetzt werden.
Was kann man anstatt Zaun machen?
Eine natürliche Alternative zum Zaun sind Hecken. Für diese benötigt man zwar ein bis zwei Jahre Geduld, hat dann aber eine Begrenzung, die beliebig hoch geschnitten werden kann. Beliebte Heckenpflanzen sind unter anderem Thuja, auch als Lebensbaum bekannt, Kirschlorbeer, Buchsbaum, Eibe und Scheinzypresse.