Elektrische Wärmestrahler & Gasheizstrahler im Vergleich | Bild: Vasner.com

Elektrische Wärmestrahler & Gasheizstrahler im Vergleich

Wer schon in der kalten Jahreszeit auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs war oder zur jährlichen Weihnachtsfeier ins Restaurant eingeladen wurde, der kennt sie bereits: Gas-Heizpilze mit flackernder Flamme oder dezent leuchtende Elektro-Heizstrahler, die oben an der Wand oder Decke befestigt sind. Beide Heizstrahler Arten bieten wohlige Wärme im Außenbereich, damit Sie Ihren Glühwein trinken oder die winterliche Aussicht von der Restaurantterrasse genießen können, ohne dabei zu frieren.

Welcher Wärmestrahler kann am flexibelsten eingesetzt werden und welcher sorgt unabhängig vom Wetter am besten für gezielte Wärme? Gibt es die Profi Geräte auch für den Gebrauch auf der eigenen Terrasse zu kaufen oder sogar für den Einsatz im Haus? Die Antworten auf diese Fragen und vieles mehr finden Sie in diesem Ratgeber.

  • Wie funktionieren elektrische Wärmestrahler und Gasheizstrahler?
  • Vor- & Nachteile von Elektro und Gas Heizstrahlern
  • Welche Modelle sind pro Strahler Art erhältlich?
  • Was muss man beim Wärmestrahler Kauf beachten?

Wie funktionieren elektrische Wärmestrahler und Gasheizstrahler?

Infrarot Heizstrahler Funktion

Infrarotstrahler werden elektrisch betrieben. Hochwertige Elektro Heizstrahler besitzen eine Infrarot Carbonröhre oder ein Ultra Low Glare Heizelement, das anhand eines elektrischen Widerstandes erhitzt wird. D.h. zum Betrieb der Wärmestrahler ist nur Strom nötig.

Wärmestrahler für Wand- bzw. Deckenmontage
Wärmestrahler für Wand- bzw. Deckenmontage | Bild: © Vasner.com

Die Geräte können entweder ganz einfach eingestöpselt oder von einer Elektro Fachkraft fest an das Stromnetz angeschlossen werden. Hinter der Infrarot-Röhre befindet sich zusätzlich ein spiegelnder Reflektor. Dieser lenkt die erzeugte Wärme gleichmäßig auf den gewünschten Bereich und verhindert, dass die Infrarotstrahlung nach hinten oder oben verloren geht.

Die Besonderheit am Heizen mit Infrarot: Es handelt sich um direkte Strahlungswärme, die alle Personen, Gegenstände und Flächen im Heizbereich unmittelbar erwärmt, statt Energie an die Luft abzugeben. Deshalb gilt die Heizart als besonders effizient.

So funktionieren Gas Heizstrahler

Das verwendete Gas (in der Regel Butan- oder Propangas) wird entzündet. Dies erfolgt für gewöhnlich durch eine Piezozündung. D.h. das Feuer wird per Knopfdruck gestartet. Hierbei bewirkt der Tastendruck, dass sich eine gespannte Feder blitzschnell entspannt und ein integriertes Metallelement auf einen besonderen Piezokristall (oder ein Keramik Element) schlägt.

Durch den Schlag wird eine sehr hohe elektrische Spannung freigesetzt, die über ein Kabel zu einer Zündelektrode hingeleitet wird. Dort entlädt sich die Spannung, wobei ein Funke entsteht, der das freigesetzte Gas entzündet. Einerseits gibt die entstehende Flamme Wärme an die Umgebungsluft ab. Andererseits erhitzt das Feuer des Strahlers ein integriertes Reflektorblech, das die Wärme wieder nach unten lenkt und rund um den Heizpilz verteilt.

Zum Betrieb der Wärmestrahler ist also eine Gasflasche nötig, die entweder regelmäßig nachgefüllt oder ausgetauscht werden muss.

Vor- & Nachteile von Elektro Wärmestrahler und Gas Heizstrahler

Die Stärken eines Infrarot Strahlers liegen in seiner gezielten, abgasfreien Wärme für innen & außen

Beide Heizstrahler Arten bieten eigene Vorteile und Nachteile. Geschätzt wird ein elektrischer Wärmestrahler beispielsweise für seine gezielte, wohlige Infrarot Strahlungswärme und seinen abgasfreien Betrieb. Das Gerät bietet also unabhängig vom Wetter windresistente Wärme, ohne Energie durch eine Beheizung der Luft zu verschwenden.

Dank ausgeklügelter Bauart mit Wärmereflektor kann die Infrarotstrahlung auf genau den Bereich gerichtet werden, wo Wärme benötigt wird. Auch im kühlen, geschlossenen Innenraum können die Produkte sicher eingesetzt werden, weil sie keine gefährlichen Emissionen abgeben und keinen Sauerstoff bei der Wärmeerzeugung verbrauchen.

Gasheizstrahler flexibel aufstellbar – aber nur für den Außenbereich geeignet

Gasheizstrahler punkten hingegen mit erhöhter Flexibilität im Aufstellungsort – sofern es um den Einsatz draußen geht. Sie benötigen keine Stromquelle und können im Außenbereich frei positioniert werden unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsabstände. Nachteilig am gasbetriebenen Produkt sind natürlich die beim Heizen erzeugten, gesundheitsgefährdenden Emissionen wie Kohlenmonoxid, die einen Betrieb der Geräte in Innenräumen verhindern. Auch die Verteilung der Wärme läuft nicht so gezielt und effizient ab wie beim elektrischen Infrarot Wärmestrahler.

Teilweise wird Energie an die Umgebung abgegeben in Form von beheizter Luft, die schnell verfliegt. Zudem ist die produzierte Wärme durch die Positionierung des Reflektors oben am Gerät verstärkt am Kopf und Oberkörper spürbar und Ihre Beine bekommen weniger davon ab. Diese Wärmewirkung kann auf Dauer unangenehm werden.

In der folgenden Tabelle werden die Vor- und Nachteile von elektrischen Wärmestrahlern und Gas-Heizpilzen verglichen:

     Elektro WärmestrahlerGas Heizstrahler
    Vorteile·    Elektrischer Betrieb für Indoor & Outdoor Einsatz geeignet
    ·    Ideal als Baby Wickeltisch Wärmestrahler oder als Bad Heizstrahler
    ·    Unmittelbare Wärmewirkung
    ·    Gezielte Ausrichtung der Wärme möglich
    ·    Als platzsparende Wand- / Deckenheizstrahler erhältlich sowie als flexible, mobile Standheizstrahler
    ·    Infrarotröhre erzeugt kurzwellige, windresistente Strahlungswärm
    ·    Können mit Photovoltaik oder Ökostrom umweltfreundlich betrieben werde
    ·    Mit komfortabler Fernbedienung oder App Steuerung erhältlich
    ·    Zusatzfunktionen wie Timer mit Abschaltautomatik / Kippschutz / Überhitzungsschutz für maximalen Komfort & höchste Sicherheit
    ·    Sehr leicht (dank Aluminium Gehäuse ohne Gasflasche
    ·    In der Regel nicht vom Heizpilz Verbot in der Gastronomie betroffen
    ·    Nicht vom Stromnetz abhängig und können überall draußen flexibel aufgestellt werden
    Nachteile·    An Stromquelle gebunden – beeinflusst den Aufstellungs- oder Montageort·    Nur für den Außenbereich geeignet
    ·    Geben gesundheitsgefährdende / umweltschädliche Emissionen ab
    ·    Regelmäßiges Auffüllen / Nachkaufen der Gasflasche nötig
    ·    Wiegen in der Regel mehr wegen der Gasflasche und dem verwendeten Metall
    ·    Steuerung direkt am Strahler – nicht so komfortabel
    ·    Nur der Anteil an Strahlungswärme ist windresistent – die beheizte Luft verfliegt schnell
    ·    Unvorteilhafte Wärmeverteilung mit Konzentration oben am Kopf – Unterkörper & Beine bleiben öfters kälter
    ·    Höhere Brand- / Verletzungsgefahr durch das Feuer
    ·    In manchen Orten in der Gastronomie verboten wegen Ineffizienz / Umweltschädlichkeit

    Welche Modelle sind pro Wärmestrahler Art erhältlich?

    Infrarot Heizstrahler als Wand- & Stand-Modell

    Elektrische Wärmestrahler gibt es in zwei grundlegenden Ausführungen zu kaufen: Als feste Wand- & Deckenheizstrahler sowie als mobile Stand-Geräte. Beide Bauarten verfügen über eigene Stärken. Feste Heizstrahler sind durch Ihre Montage oben an der Wand oder Decke platzsparender.

    Sofern Sie einen unveränderten Sitzbereich haben (wie z.B. auf einer Restaurant Terrasse) muss der Wärmestrahler lediglich ein einziges Mal montiert und ausgerichtet werden und sorgt fortan für zuverlässige Wärme am richtigen Ort. Ist ein Tisch Teil Ihrer Terrasseneinrichtung, blockiert die Platte eventuell den Beinbereich, wodurch die Wärme eines Wandheizstrahlers dort nicht ideal ankommt. In solchen Fällen lohnt sich ein Standheizstrahler, der neben dem Tisch aufgestellt wird und Sie von oben bis unten gleichmäßig anstrahlt.

    Ein weiterer Vorteil am Infrarot Heizstrahler Standgerät: Es kann jederzeit flexibel aufgestellt und ausgerichtet werden und lässt sich mobil zwischen verschiedenen Einsatzorten verschieben. Vor allem praktisch, wenn das Gerät z.B. manchmal im Garten und zu anderen Zeiten im Badezimmer für gemütliche Wärme sorgen soll.

    Gasheizstrahler Arten: Heizpyramide, Heizpilz & Heizsäule

    Die verschiedenen Gasheizstrahler Modelle unterscheiden sich einerseits im Design und andererseits daran, wo das Feuer brennt und die Wärme erzeugt wird. Bei allen aufgeführten Bauarten handelt es sich um Standgeräte. Einen Heizpilz erkennt man an seiner pilz-ähnlichen Form. Das Feuer brennt direkt unter dem runden Reflektorblech, das die Wärme wieder nach unten und zu den Seiten hin lenkt.

    Heizpyramiden und Heizsäulen besitzen jeweils ein Feuer, das weiter unten gezündet wird und sich fast über ihre komplette Länge verteilt. Wie der Name schon vermuten lässt, besitzen Heizpyramiden eine eckige, oben spitz zulaufende Form mit breiterer Basis. Dadurch wird eine erhöhte Stabilität gewährt. Klassische Heizsäulen hingegen besitzen über ihre vollständige Höhe eine gleichmäßigere Breite und sind in der Regel rund geformt.

    Elektrische Wärmestrahler & Gasheizstrahler im Vergleich | Bild: Vasner.com
    Elektrische Wärmestrahler & Gasheizstrahler im Vergleich | Bild: Vasner.com

    Was muss man beim Wärmestrahler Kauf beachten?

    Einsatzort

    Handelt es sich beim gewünschten Heizbereich um eine Fläche draußen, kommen sowohl Elektro Wärmestrahler als auch Gasheizer in Frage. Gibt es keine Steckdose oder keinen Stromkreis, müssen Sie zum Gasheizstrahler greifen. Soll ein kühler Raum im Haus beheizt (wie z.B. der Keller) oder ein halbgeschlossener Bereich mit Wärme versorgt werden, sind Sie mit einem elektrischen Infrarot Heizstrahler auf der sicheren Seite. Alle Infos zum Heizen im Gewächshaus findest du hier!

    Verfügbarer Platz

    Gibt es auf der Terrasse nicht genügend Platz für ein Heizgerät oder befürchten Sie, dass die nötigen Sicherheitsabstände eventuell nicht eingehalten werden können, ist ein kompakter Infrarot Standheizstrahler oder sogar ein elektrischer Heizstrahler zur Wandmontage die richtige Wahl.

    Benötigte Heizleistung

    Abhängig von der Größe und dem Layout Ihrer Terrasse gibt es Gas- und Elektro-Wärmestrahler mit unterschiedlicher Watt-Leistung zu kaufen. Von Geräten für den privaten Gebrauch mit 1 – 3 kW Leistung bis hin zu Industrie Heizstrahlern mit 18.000 Watt. Beim Elektro-Heizstrahler ist zu beachten, dass eine haushaltsübliche Steckdose eine Leistung bis 3,5 kW unterstützt. Für alles darüber hinaus kann Ihr Elektriker ganz einfach eine zweite Zuleitung einrichten.

    Bei Gasheizstrahlern hingegen gibt es verschiedene Modelle, die eine Gasflasche von beispielsweise 5 kg bis 11 kg erfordern. Hierauf sollten Sie beim Kauf des Strahlers und der neuen Gasflaschen ganz genau achten.

    Wasserschutz

    Da es sich bei Infrarot Wärmestrahlern um Elektrogeräte handelt, brauchen sie einen bestimmten Wasserschutz, um im offenen Außenbereich und in Feuchträumen wie dem Bad eingesetzt zu werden. IP44 Spritzwasserschutz reicht für einen überdachten Heizbereich aus, während Schutzklasse IP65 Ihr Gerät sogar vor direktem Strahlwasser im Freien absichert.

    Beim Gasheizstrahler gibt es zwar keine elektrische Technik, die durch Regen beeinträchtigt werden könnte. Das verwendete Material kann allerdings durch Witterung angegriffen und die Heizwirkung durch Wind und Regen verringert werden. Es ist darüber hinaus auch nicht so einfach, einen schweren Gas Wärmestrahler mit bis zu 30 kg bei plötzlichen Regenschauern spontan ins Trockene zu stellen.

    Temperaturregelung

    Gasheizstrahler werden in der Regel direkt am Gerät per Taster und / oder Drehknopf bedient. Wer eine genauere, komfortablere Temperaturregelung benötigt, ist mit einem Elektro Wärmestrahler besser beraten. Diese Art Heizstrahler gibt es mit Fernbedienung und App Steuerung, mit mehreren Heizstufen und teilweise sogar stufenlos zu regulieren. Infrarot Heizstrahler mit einer einzelnen Heizstufe und ohne Standby Modus können sogar mit der externen Regelungstechnik Ihrer Wahl kombiniert werden, wie beispielsweise mit Zeitschaltuhren oder Smart Home Schaltern.

    Eine automatisierte, externe Steuerung mehrerer Heizstrahler gleichzeitig ist insbesondere in der Gastronomie beliebt, wo ein großer Bereich mit mehreren Geräten beheizt wird und diese nicht separat ein- & ausgeschaltet und aufwändig reguliert werden sollen.

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