Mit einem Gartenschredder lassen sich Äste, Zweige und anderer Strauchschnitt platzsparend entsorgen. Die Auswahl ist groß und hängt davon ab, welches Holz in welcher Menge geschreddert werden soll.
Was ist ein Gartenschredder?
Der Gartenschredder wird auch als Häcksler bezeichnet. Seine Aufgabe ist es, abgeschnittene Zweige und Äste zu zerkleinern. Dadurch kann das Volumen des Strauchschnittes um bis zu 70 Prozent verringert werden.
Die Gartenhäcksler gibt es in verschiedenen Ausführungen, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.
Verschiedene Arten von Gartenhäckslern
Es gibt verschiedene Varianten von Gartenschreddern, die zu unterschiedlichen Gegebenheiten angewendet werden:
Messerhäcksler
Für den heimischen Gebrauch werden häufig Messerhäcksler verwendet.
- Diese schneiden mit einer rotierenden Klinge das Holz klein.
- Wir haben einen Messerhäcksler Einhell getestet und zeigen dir das in einem Video.
- Diese Art von Häckslern ist vor allem für weiches und frisches Holz geeignet. Während der Anwendung kann es ziemlich laut werden.
- Ein großer Vorteil ist, dass man bei einem Messerhäcksler die Klinge leicht ausbauen und schärfen oder komplett auswechseln kann.
- Schwierig ist bei einem Messerhäcksler, dass das Schnittgut nachgeschoben werden muss und es schnell zu Verstopfungen kommen kann. Im schlimmsten Fall muss dann das Gerät auseinandergenommen werden.
Walzenhäcksler
Der Walzenhäcksler wird auch als Leisehäcksler oder Flüsterhäcksler bezeichnet:
- Er arbeitet mit einer sich drehenden Walze, mit mehreren scharfen Kanten. Vergleichbar ist diese Walze mit einem Zahnrad.
- Das Holz wird nicht wie beim Messerhäcksler zerschnitten, sondern eher zerdrückt.
- Durch diese Technik arbeitet der Walzenhäcksler wesentlich leiser als der Messerhäcksler.
- Während sich die Walze dreht, zieht sie das Schnittgut selbständig hinein. Das führt zu weniger Verstopfungen. Sollte es dennoch zu einer Verstopfung kommen, kann diese durch einen Rücklauf gelöst werden.
- Da das Schnittgut gequetscht wird, ist es besser für hartes Holz geeignet. Weiches Holz wird eventuell nicht richtig durchtrennt und kann das Gerät verstopfen.
Turbinenhäcksler
Der Turbinenhäcksler ähnelt einem Walzenhäcksler:
- Allerdings besteht die Walze nicht aus einem massiven Zahnrad, sondern ist konisch und hohl.
- Die Zweige werden leichter eingezogen.
- Zudem ist ein Turbinenhäcksler sowohl für weiches als auch hartes Holz geeignet.
- Wir haben einen Turbinenhäcksler von Bosch getestet und waren damit sehr zufrieden.
Häcksler mit Hammerwerk
Für alles Grobe eignet sich der Gartenschredder mit einem Hammerwerk:
- Bei diesem Häcksler sind bewegliche Metallschlegel auf einer rotierenden Walze befestigt. Während der Rotation schlagen diese auf das Schnittgut ein.
- Der Gartenhäcksler mit Hammerwerk ist für jegliche Äste und Zweige geeignet, egal, ob es trocken oder frisch ist. Selbst Wurzeln oder wenn mal Steine hineinrutschen, ist das für dieses Häckselwerk kein Problem.
- Das Material wird stark zerfasert, sodass es sich gut und schnell kompostieren lässt.
Kombinationen
Kombinierte Häcksler-Arten vereinen mehrere Vorteile. Häufig werden Messerhäcksler mit einem Hammerwerk kombiniert. Auf diese Weise lässt sich fast jedes Schnittgut zerkleinern, ohne dass es zu Verstopfungen kommt. Dabei können sowohl dünnes Geäst als auch dicke Zweige mit einem Durchmesser von bis zu Zentimetern geschreddert werden.
Antriebsarten für Gartenschredder
Die Gartenhäcksler werden auf unterschiedliche Weise angetrieben:
- Für den häuslichen Gebrauch eignet sich vor allem ein strombetriebener Schredder. Dieser muss allerdings an einer Steckdose angeschlossen werden. Akkubetriebene Gartenhäcksler gibt es bisher noch nicht auf dem Markt.
- Manche Häcksler werden mit Benzin oder Diesel betrieben. Oft handelt es sich hierbei um größere Modelle, die auch etwas schwerer sind. Geeignet sind diese vor allem für größere Flächen, bei denen sich keine Stromquelle in der Nähe befindet.
- Eher für die betriebliche Nutzung sind Häcksler mit Zapfwellenantrieb. Hierbei wird für gewöhnlich der Antrieb eines Traktors oder eines anderen landwirtschaftlichen Fahrzeuges genutzt, um den Schredder zu betreiben. Ideal ist dies für größere Flächen, bei denen weder Strom noch Kraftstoff genutzt werden kann.
Geschredderte Gartenabfälle entsorgen
Der große Vorteil eines Schredders ist, dass Gartenabfälle aus Strauchschnitt und Geäst vom Volumen her um bis zu 70 Prozent reduziert werden können. Dadurch wird ein Abtransport erheblich erleichtert:
- Entsorgt werden kann das Schnittgut bei Kompostieranlagen oder auf Recyclinghöfen.
- Bei manchen Kommunen wird der Strauchschnitt regelmäßig abgeholt. Hier kann das Häckselgut in Papiertüten gesammelt und zur Abholung bereitgestellt werden.
- Bei geringen Mengen kann das Schreddermaterial auch in der Biotonne entsorgt werden.
- Ideal ist ein Komposter. Hier werden die Häcksel zu nährstoffreichen Humus umgewandelt.
Verwendung des Häckselgutes
Das geschredderte Holz muss man jedoch nicht entsorgen. Es kann auch im Garten genutzt werden:
- Bereits mit der Entsorgung auf dem Kompost wird das Häckselgut genutzt. Denn zusammen mit anderen Garten- und Küchenabfällen wird dieses von kleinen Lebewesen, Mikroorganismen und Bakterien zersetzt. Der entstandene Humus kann unter anderem zum Düngen der Beete verwendet werden.
- Für den Komposter eignen sich besonders der Kleinschnitt, der in Walzen- und Turbinenhäckslern oder Schreddern mit Hammerwerk entstanden ist. Dadurch, dass bei diesen Geräten das Holz zerfasert wird, hat es anschließend eine größere Oberfläche und wird damit schneller zersetzt.
- Mit dem Kleingehackten lassen sich auch Beete und andere Flächen mulchen. Auf diese Weise wird Unkraut unterdrückt. Gleichzeitig werden bei der Zersetzung Nährstoffe für die Pflanzen freigegeben.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Häcksler
Um beim Kauf die richtige Entscheidung zu treffen, hilft ein direkter Vergleich
Häcksler-Art | Funktion | Schnittgut | Vor- und Nachteile |
Messerhäcksler | rotierende Klingen | Weiche Pflanzenteile/ frischer Baum- und Strauchschnitt | Ideal zum Mulchen. Günstig im Preis. Messer lassen sich ausbauen und schärfen. Nachteil: Es ist sehr laut und neigt zu Verstopfung. |
Walzenhäcksler | Walze mit scharfen Zacken | Hartes/trockenes Holz | Ideal zur Kompostierung. Ist relativ leise. Schnittgut wird von allein eingezogen. Verstopfungen lassen sich mit Rücklauf lösen. Nachteil: Kann nicht für frisches Geäst verwendet werden. |
Turbinenhäcksler | Konische, hohle Walze mit scharfen Kanten | Weiches und hartes Holz | Ideal zur Kompostierung. Arbeitet leise. Schnittgut wird selbständig eingezogen. Seltene Verstopfung, die sich durch Rücklauf lösen lässt. Für jegliches Holz geeignet. Nachteil: relativ teuer. |
Häcksler mit Hammerwerk | Rotierende Walze mit beweglichen Metallschlegeln | Weiches und hartes Holz bis zu 10 Zentimeter Durchmesser | Ideal zur Kompostierung. Robust und für geringe und große Aststärken geeignet. Nachteil: Teures und schweres Gerät. |
Gartenschredder mieten
Der Kauf eines Gartenschredders lohnt sich vor allem dann, wenn man einen Garten mit vielen Gehölzen besitzt. Wer nur selten Geäst schreddern möchte, kann sich auch einen Gartenhäcksler mieten.
Dafür gibt es verschiedene Geräteverleiher. Manchmal bieten auch Baumärkte an, dass man sich einen Gartenschredder ausleihen kann.
Sicherheit bei der Anwendung eines Gartenschredders
Auch wenn die meisten Häcksler so gebaut sind, dass man sicher damit arbeiten kann, birgt die Anwendung ein gewisses Sicherheitsrisiko:
- Beachte beim Aufbau und bei der Verwendung des Gartenschredders unbedingt die Herstellerangaben, um etwaige Unfälle zu vermeiden.
- Der Schredder sollte auf einem stabilen, befestigten Boden stehen und nicht wackeln, damit dieser während der Arbeit nicht umkippen kann.
- Achte bei einem strombetriebenen Häcksler darauf, dass das Kabel so liegt, dass es nicht versehentlich in den Schredder gelangen kann.
- Am besten ist es, während der Arbeit Schutzbekleidung mit Handschuhen und einer Schutzbrille zu tragen. Bei sehr lauten Häckslern ist auch ein Hörschutz empfehlenswert.
- Ist der Elektro-Gartenhäcksler verstopft oder sind irgendwelche Reparaturmaßnahmen erforderlich, sollte immer das Gerät abgeschaltet und von der Stromquelle getrennt werden, bevor der Häcksler geöffnet wird.
Den Gartenhäcksler richtig pflegen und lagern
Damit der Gartenschredder dir lange erhalten bleibt, solltest du auf eine gute Pflege und die richtige Lagerung achten:
- Regelmäßig wird das Gerät gereinigt. Das gilt auch für den Außenbereich, die Bedienelemente und die Auffangbox. Es reicht hierbei jedoch, mit einem feuchten Tuch und einem milden Reinigungsmittel darüberzuwischen.
- Bei der Reinigung der Klingen ist Vorsicht geboten. Um sich dabei nicht zu verletzen, sollte man Sicherheitshandschuhe tragen.
- Die Klingen sollte außerdem regelmäßig auf Schadstellen überprüft und gegebenenfalls geschärft oder ausgewechselt werden.
- Bei den Reinigungs- und Reparaturmaßnahmen sollte das Gerät abgeschaltet und gegebenenfalls vom Strom genommen sein.
- Auch bei der Lagerung ist der Schredder abgeschaltet und vom Strom getrennt, sofern es sich um ein Elektrogerät handelt.
- Der Standort sollte dunkel und trocken sein.
- Belaste das Gerät nicht mit anderen Gegenständen, um Schäden zu vermeiden.
FAQ
Was ist besser Schredder oder Häcksler?
Bei den Begriffen “Schredder” und “Häcksler” handelt es sich um Synonyme. Beides bezeichnet ein Gartengerät, das Grünschnitt und Äste zerkleinert.
Als Schredder kann auch ein Aktenvernichter bezeichnet werden, der Papier in kleine Schnipsel zerschneidet.
Welcher Häcksler für Blätter?
Für Laub und feine Äste ist ein Messerhäcksler ideal. Dieser zerschneidet alles mit einem feinen Schnittbild. Generell lässt sich vor allem frischer Grünschnitt mit einem Messerhäcksler zerkleinern. Für trockenes Geäst ist ein Walzenhäcksler besser.
Welcher Häcksler für Grünschnitt?
Frischer Grünschnitt lässt sich am besten mit einem Messerhäcksler zerkleinern. Auch der Turbinenhäcksler kann frische Zweige in kleine Stücke zerteilen. Hierbei entsteht allerdings ein nicht so sauberes Schnittbild, weil der Grünschnitt nicht geschnitten, sondern zerrissen wird.
Was macht man mit gehäckselten Ästen?
Die geschredderten Äste können auf den eigenen Komposter gegeben werden. Dort wandeln Kleinstlebewesen, Mikroorganismen und Bakterien das Häckselmaterial in nährstoffreichen Humus um.
Eine andere Möglichkeit ist, die Häcksel als Mulchschicht auf Flächen oder unter Sträuchern auszubringen.
Was ist besser, Walzen- oder Messerhäcksler?
Beide Geräte haben ihre Vor- und Nachteile. Für frisches Grün und Laub eignet sich am besten der Messerhäcksler. Er schneidet das Material in saubere, kleine Stücke. Zudem ist das Gerät leichter und zumeist kostengünstiger.
Beim Walzenhäcksler wird das Schnittgut gebrochen, weshalb es sich eher für trockenes Holz eignet. Außerdem arbeitet das Gerät leise, weshalb es auch als “Leisehäcksler” oder “Flüsterhäcksler” bezeichnet wird.