Das optimale Fenster für das Gartenhaus finden

Die Planung des Gartenhauses ist gar nicht so einfach, wie man zunächst denken mag. Richtig, es kommt auf den Grund an, weshalb das Gartenhaus aufgestellt wird. Handelt es sich mehr um einen Geräteschuppen oder ist doch eher das Partyhaus, das auch als Feriendomizil der Kinder herhalten muss, gemeint? Vielleicht ist ja bei ausreichendem Platz auch noch eine Ecke für die lang ersehnte, heimische Sauna frei.

Wie dem auch sei, muss jedes Gartenhaus auch mindestens ein Fenster besitzen. Auf diese Weise kann gelüftet werden und das Tageslicht ins Innere scheinen. Doch wie findet man das passende Fenster für das eigene Gartenhaus? Viele Dinge gilt es zu beachten, um sein Gartenhaus mit einem echten Hingucker zu versehen. Denn Fenster ist nicht Fenster, oh nein.

Fensterarten und Materialien

Die Frage des Materials ist für die meisten Bauherren die schwierigste Komponente des Fertigstellens eines Gartenhauses. Auch die Kombination der unterschiedlichen Materialien will hierbei berücksichtigt werden. Denn selbstverständlich muss in ein Holzhaus nicht zwangsläufig auch ein Holzfenster eingesetzt werden. Auch ein Kunststofffenster, das optisch zum Gartenhaus passt, könnte ausgewählt werden. Um das passende zu erhalten, ist die Materialkunde unumgänglich.

Holzfenster

Der hölzerne Rahmen des Fensters wird bereits seit Jahrhunderten eingesetzt. Damit handelt es sich um den ältesten Rahmenwerkstoff, den die Menschen kennen. Neben seiner warmen Ausstrahlung weist er eine sehr gute wärmedämmende Eigenschaft auf. Zudem ist Holz per se staubabweisend.

Aus ökologischen Gesichtspunkten ist der Holzrahmen für Fenster stets die beste Wahl. Allerdings, das darf man auch nicht verschweigen, sind sie im Vergleich zu anderen Werkstoffen sehr pflegeintensiv. Die Oberfläche muss regelmäßig geglättet und mit einem Pflegeanstrich versehen werden. Dies gilt übrigens auch, wenn das Holz druckkesselimprägniert ist. Auch darf der Preis eines Holzfensters nicht unterschätzt werden. Hinsichtlich der Einbruchssicherheit befindet sich das Holzfenster im mittleren Bereich.

Kunststofffenster

Die Verarbeitung von PVC ist überaus einfach und vielfältig. Somit kann dieses Werkmaterial auf die individuellen Wünsche und Vorstellungen des Kunden angepasst werden. Der Wärmeschutz ist optimal, die Langlebigkeit sehr hoch. Im Bereich der Kunststofffenster scheint nichts unmöglich.

HolzfensterKunststofffenster 2.3. Aluminiumfenster

Aluminium ist ein robuster Werkstoff, der nahezu wartungsfrei ist und eine sehr lange Lebensdauer aufweist. Ihm mechanisch Verformungen beibringen zu wollen, ist ein schwieriges Unterfangen. Somit ist ein Aluminiumfenster ein sehr guter Einbruchsschutz. Wärmedämmung und Design sind mittlerweile auf dem gleichen Niveau wie der Holzfenster angekommen. Sie sind also eine sehr gute Wahl.

Vergleich der Materialien

• Preis: Kunststofffenster, gefolgt von Aluminiumfenstern weisen die günstigsten Preise auf. Holzfenster sind am teuersten.
• Wärmedämmung: Hinsichtlich der möglichen Wärmedämmung sind keine Unterschiede zu verzeichnen.
• Einbruchsschutz: In diesem Punkt liegt das Aluminiumfenster vorn, gefolgt vom Kunststoff- und dem Holzfenster.
• Pflege und Wartung: Aluminum- und Kunststoffenster sind nahezu wartungsfrei und extrem pflegeleicht. Sie sind sehr langlebig. Das Holzfenster benötigt regelmäßig Pflege. Seine Lebensdauer ist begrenzt.

Verglasung

Es gibt unterschiedliche Arten der Verglasung. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Anzahl der Glaslagen, aber auch durch die Glassorte. Damit verändern sich automatisch auch der Grad der Wärmedämmung und der Einbruchschutz.

Einfachverglasung

Einfachverglasung bedeutet, dass nur eine Glasscheibe in dieses Fenster eingearbeitet wurde. Sicherlich ergibt sich dadurch eine geringe Isolierung. Der Einbruchschutz ist allerdings nicht wirklich vorhanden. Für einfache Gartenhäuser, die eher als Geräteschuppen zum Einsatz kommen, ist die Einfachverglasung vollkommen ausreichend.

Doppelverglasung

Diese Fenster beinhalten 2 Glasscheiben, die durch eine dünne Luftschicht getrennt werden. Die Wärmedämmung ist mittelmäßig, aber durchaus akzeptabel, wenn das Gartenhaus ausschließlich in den Sommermonaten genutzt wird. Die Isolierung ist nicht ausreichend. Das Gewicht eines Fensters mit Doppelverglasung ist im Normalbereich angesiedelt. Es wird in Wohngebäuden nur noch selten eingesetzt. Im oft genutzten Gartenhaus aber ist die Doppelverglasung eine sehr gute Wahl.

Dreifachverglasung

Ein Fenster mit Dreifachverglasung besteht aus 3 Glasscheiben, die durch 2 Zwischenräume getrennt sind. Diese sind mit Edelgasen gefüllt. Entweder wird Argon oder Krypton verwendet. Letzteres ist allerdings sehr teuer, was sich auf den Preis des Fensters niederschlägt. In diesem Punkt unterschieden sie sich von den zweifachverglasten Fenstern, denn diese Zwischenräume mit normaler Luft gefüllt. Die Dreifachverglasung bietet eine sehr gute Wärmedämmung, sodass die Räume ganzjährig genutzt werden können. Wärme dringt nur noch in minimalem Maße nach außen.

Energieeffizienz und Schallschutz

Je stärker das Glas eines Fensters ist, desto besser sind auch die Energieeffizienz und der Schallschutz. Hinsichtlich der Verglasung bedeutet dies, dass eine Einfachverglasung die geringste Wärmeeffizienz und den schlechtesten Schallschutz ergibt. Die Dreifachverglasung hingegen bietet in beiden Punkten das beste Ergebnis.

Sicherheitsglas

Sicherheitsglas wird in zwei Qualitätsstufen hergestellt, ESG (Einscheibensicherheitsglas) und VSG (Verbundsicherheitsglas). Letzteres besteht aus mindestens 2 einzelnen Glasscheiben, die miteinander verbunden werden. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren wird die Oberfläche besonders schlag- und stoßfest. Konkret bedeutet dies, dass das ESG beim Durchbrechen in kleine, stumpfrandige Stücke zerfällt. Beim VSG bleiben die Bruchstücke an der integrierten Folie haften.

Ein weiterer Vorteil von Sicherheitsglas ist die erhöhte Schalldämpfung sowie die verbesserte Isolierung.

Fenstergröße und -form

Bestimmung der richtigen Fenstergröße

Es stellt sich die Frage, welchen Zweck das Gartenhaus erfüllen soll. Der einfache Geräteschuppen bedarf neben der Tür nur ein kleines Fenster, damit ein wenig Licht in den Raum fallen und das Suchen erleichtern kann. Soll das Gartenhaus regelmäßig zur Erholung oder für Partys genutzt werden, sind ein oder mehrere Fenster sinnvoll. Wollen Sie regelmäßig Gäste dort einquartieren, ist ein Fenster in jedem Raum des Gartenhauses bzw. an jeder Wand sinnvoll.

Sei beim Ausmessen sehr sorgfältig. Denn ist erst einmal die Öffnung für das Fenster entstanden, gibt und es kein Zurück mehr. Sie muss mit einem passenden Fenster gefüllt werden.

Fensterformen und ihre Wirkung auf den Raum  

Große und kleine Fenster wirken in unterschiedlicher Weise auf den dahinter liegenden Raum. Dies ist ganz besonders dann wichtig, wenn es keine Möglichkeit gibt, das Gartenhaus mit Strom zu versorgen. Fällt hingegen ausreichend Tageslicht hinein, ist es kein Problem, dass kein elektrisches Licht vorhanden ist.

Das herkömmliche Fenster ist rechteckig oder quadratisch. Doch lassen sich auf Wunsch auch dreieckige, runde oder ovale Fenster fertigen. Hierbei handelt es sich aber um Sonderanfertigungen, die mit einem entsprechenden Aufpreis versehen sind. Sprossenfenster, Flügelfenster oder auch antike Fenster lassen sich integrieren.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Das Gartenhaus bietet die besten Möglichkeiten, um die Fenster individuell zu gestalten. Dies kann sich einerseits in der Form, andererseits in der Farbe der Gläser niederschlagen. Auch Butzenfenster sind denkbar, wenn auch eher ungewöhnlich für ein Gartenhaus. Aber genau das ist ja das Besondere. Das Gartenhaus kann an die Norm angepasst sein. Auf der anderen Seite aber kann es auch die Individualität des Besitzers widerspiegeln. Im Internet findet man eine große Auswahl an Fenstern. So kann man hier zum Beispiel auch maßangefertigte Fenster kaufen.

Fensteröffnungsarten

Dreh-Kipp-Fenster

Dieses Fenster zeichnet sich dadurch aus, dass es grundsätzlich nach innen geöffnet wird. Zudem hat man zwei Optionen, es zu öffnen: Man kann es kippen, also nur für einen Spalt öffnen. Oder aber man öffnet es vollständig in den Raum hinein.

Schiebefenster

Das Schiebefenster kann entweder vertikal oder horizontal geöffnet werden. Das Prinzip ist bei beiden Modellen gleich. Es ist auf einen sicheren, stabilen Verschluss zu achten.

Klappfenster

Das Klappfenster wird nach unten und außen geöffnet. Es kann sowohl das gesamte Fenster als auch lediglich ein Teil des Fensters zu klappen sein. Für ein Gartenhaus ist diese Variante optisch sehr geeignet.

Festverglasung

Bei einer Festverglasung wird das Glas fest mit dem Fensterrahmen verbunden. Diese ist fest in der Wand montiert. Ein Fensterflügel ist nicht vorhanden.

Auswahl der passenden Öffnungsart

Grundsätzlich könnte jedes Fenster für das Gartenhaus verwendet werden. Jedoch sollte bedacht werden, dass das Gartenhaus nicht immer über viel Platz für das Fenster verfügt. Aus diesem Grunde sind Klappfenster, die nach Außen geöffnet, oder aber Schiebefenster zu empfehlen. Sie nehmen wenig Raum in Anspruch, sodass sie an dem beliebigen Platz im Gartenhaus platziert werden können.

Lüftung und Belüftung

Bedeutung einer guten Lüftung im Gartenhaus

Auch im Gartenhaus kann sich Feuchtigkeit in den Räumen niederschlagen, wenn nicht ausreichend gelüftet wird. Dies muss selbstverständlich tunlichst vermieden werden. Denn kommt es zum Feuchtigkeitsstau im Raum, kann Schimmelpilz entstehen. Dieser kann sich in den meisten Materialien im Gartenhaus festsetzen, in Holz, allen Textilien, auf Geschirr und Werkzeug – wirklich überall. Zudem kann der Schimmel, auch wenn er nicht sichtbar ist, über die Raumluft eingeatmet werden, ähnlich wie in Gewächshäusern. Dies wiederum kann zu Krankheiten führen.

Es führt also kein Weg an einem vernünftigen Lüftungsverhalten vorbei. Richtig – sowohl im Gartenhaus, das als Geräteschuppen genutzt wird, als auch im Gartenhaus, das als zweites Wohnzimmer die Wohlfühloase darstellt, muss gelüftet werden. Im letzteren Fall muss dies natürlich noch sorgfältiger durchgeführt werden als im ersteren.

Handelt es sich um ein hölzernes Gartenhaus, sorgt bereits das Holz für eine angenehme Raumluft. Doch kann man die Luftqualität auch durch ausreichendes, sorgfältiges Lüften noch weiter verbessern.

Lüftungstechniken

Stoßlüften ist immer noch die sinnvollste Weise schnell und unkompliziert einen Luftaustausch herbeizuführen. Im Geräteschuppen ist es ein bis drei Mal pro Woche ein Stoßlüften empfohlen. Handelt es sich hingegen um einen persönlichen Rückzugsort, sollte täglich mindestens einmal stoßgelüftet werden. Wer sich für einen längeren Zeitraum darin zurückgezogen hat, sollte einmal stündlich 5 bis 10 Minuten stoßlüften. Man unterschätzt die Menge der Feuchtigkeit, die man durch die eigene Anwesenheit in den Raum abgibt.

Fenster mit integrierten Lüftungssystemen

Das integrierte Lüftungssystem wird im oder am Fensterrahmen angebracht. Auf diese Weise kommt es zu einem konstanten Luftaustausch unterhalb der Zimmerdecke. Zuglufterscheinungen sind aber nicht festzustellen. Das Lüftungssystem ist entweder winddruckabhängig oder wird durch den Feuchtigkeitsgehalt in der Luft gesteuert. So kommt es zu einem kontinuierlichen Luftaustausch, der einem Feuchtigkeitsstau keine Chance gibt.

Wartung und Pflege

Reinigung von Fenstern und Rahmen

Am besten nutzt man eine milde Waschlauge aus Wasser, Zitronensaft oder Essig und einem Spritzer Spülmittel. Mit einem Mikrofasertuch sollten der Rahmen und der Griff gut mit viel Flüssigkeit abgewischt werden. Die Scheibe selbst wird am besten von oben nach unten gereinigt. Die Fensterecken dürfen natürlich nicht vergessen werden.

Pflege von Holzfenstern

Beim Holzfenster sollten die Rahmenteile nicht mit viel Wasser gereinigt werden. Nach dem Trocknen ist es notwendig, sie mit einem natürlichen Holzpflegemittel zu behandeln. Am besten wird diese Prozedur einmal im Herbst und einmal im Frühjahr durchgeführt. Dies führt zu einer verlängerten Lebensdauer.

Wartung von Fensterbeschlägen

Die Fensterbeschläge sollten stets leichtgängig sein. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, sie regelmäßig mit harzfreiem und säurefreiem Öl zu reinigen. Es wird empfohlen, auch die Scherenlagen auf diese Weise zu pflegen. Zudem sollten das Getriebe, wie auch die Schließbleche ab und an gefettet werden.

Zusammenfassung und Fazit

Es ist gar nicht so einfach, das richtige Fenster für das Gartenhaus zu finden. Vieles gibt es zu beachten, damit sowohl das Fenster, als auch das gesamte Gartenhaus zu einem Eyecatcher werden.

Wichtige Aspekte bei der Auswahl des optimalen Fensters

• Welches Glas soll verwendet werden? Einfaches Glas, Doppelverglasung, Drei- oder Vierfachverglasung, Sicherheitsglas – es gibt viele Optionen, die vom Zweck des Gartenhauses, aber auch der Sicherheit abhängig sind.
• Welche Form wird bevorzugt? (Fast) Alles ist möglich.
• Welches Öffnungskonzept soll zur Anwendung kommen?
• Wie oft kann das Gartenhaus gelüftet werden? Besteht eine Option, ein integriertes Lüftungssystem einzubauen?
• Wie viel Geld kann für das Vorhaben eingesetzt werden?

Empfehlungen für das Gartenhausfenster

Die Größe des Fensters ist von der Größe des Gartenhauses abhängig. Ein integriertes Lüftungssystem erleichtert die Regulierung der Luftfeuchtigkeit und der Luftqualität und verhindert Schimmelbildung.

Schiebefenster sind platzsparend und dennoch leicht zu integrieren.

Stets ist bei der Auswahl der Fenster darauf zu achten, dass sie gut verschließbar, vielleicht sogar abschließbar sind. Eine lange Lebensdauer hinsichtlich des Materials ist empfehlenswert. Doch müssen alle Komponenten, Fenster und das Außenmaterial des Gartenhauses, optisch gut zusammenpassen, damit es ein echtes Highlight wird.