Selbst in den feinsten Fugen zwischen Gehweg- und Pflastersteinen schaffen es manche Pflanzen zu wachsen. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann bei Nässe auch zu einer rutschigen Angelegenheit werden. Mit verschiedenen Fugenreinigern lassen sich die Fugen einfach säubern und pflegen.
Warum Fugen gereinigt werden sollten
Zwischen Hof- und Gehwegplatten oder Pflastersteinen machen sich verschiedene Unkräuter und Moose breit. Diese sollten aus unterschiedlichen Gründen regelmäßig entfernt werden:
- Für viele spielt das Aussehen eine große Rolle. Ein sauberer Gehweg oder Hof sieht einfach schöner aus, als wenn Unkraut zwischen den Rillen wächst.
- Aber auch die Sicherheit ist zu beachten. Vor allem, wenn die Pflanzen schon etwas größer gewachsen sind, kann man bei Regen und Feuchtigkeit darauf ausrutschen.
- Die Pflanzen können auch so groß werden, dass ihre Wurzeln die Platten verschieben oder nach oben drücken. Hier wird die Fläche leicht zu einer Stolperfalle.
Wie Fugen auf Gehweg und Hof reinigen
Mit verschiedenen Möglichkeiten lassen sich die Fugen reinigen:
- Hierfür reicht bereits ein altes Messer, mit dessen Hilfe zwischen den Fugen gekratzt wird.
- Einfacher geht es mit einem Fugenkratzer oder mit einer Fugenbürste. Sind diese auf einen langen Stiel gesetzt, braucht man sich noch nicht einmal zu bücken.
- Bei elektrischen Fugenbürsten und -kratzern ist nur noch wenig Kraft nötig, da sie fast von allein arbeiten.
- Das Unkraut lässt sich auch abflammen. Danach müssen die Fugen dennoch zusätzlich gereinigt werden.
- Mit Wasserdruck lassen sich vor allem Pflanzen mit flachen Wurzeln entfernen.
- Unkrautvernichter ist zwar wirkungsvoll, dafür jedoch schädlich für die Umwelt. Zudem müssen nach der Behandlung die Fugen gereinigt werden.
- Auch mit den verschiedenen Hausmitteln sollte man vorsichtig sein, da nicht alle gut für die Umwelt sind und in den Boden beziehungsweise ins Grundwasser gelangen können.
Fugenbürste für Gehwegplatten
Zeigen sich die ersten Pflänzchen zwischen den Gehwegplatten, auf dem Hof oder in den Fugen der Pflastersteine, lassen sich diese mit einer Fugenbürste reinigen. Die Borsten bestehen entweder aus Kunststoff oder aus Stahl.
Kunststoffborsten sind flexibler und zerkratzen die Steine nicht. Mit Stahlborsten lassen sich die Fugen leichter reinigen, da diese fester und stabiler sind.
Die Bürste wird entlang der Fugen hin- und herbewegt. Während der Anwendung sollten die Fugen jedoch trocken sein, damit nicht zu viel Erde herausgehoben wird.
Pflanzen mit tief sitzenden Wurzeln werden von der Bürste oft nicht richtig entfernt. Entweder die Pflanze wird nur beschädigt oder sie wird abgerissen, während die Wurzel im Boden verbleibt.
Wer weniger Kraft aufwenden möchte, verwendet eine elektrische Fugenbürste. Sie braucht nur in den Fugen entlang geführt zu werden und entfernt leicht Moos und kleine Pflanzen.
Fugenbürste aus Polyester
Die Fugenbürste von Gardena besteht aus Kunststoff und hat eine Bürste aus Polyester. Die Bürste ist etwa 10,5 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit, wobei die Borsten spitz zulaufen. Da die Fugenbürste zum Gardena combisystem gehört, benötigt sie einen entsprechenden Stiel. Wenn ihr noch keinen Gardena-Stiel besitzt, müsst ihr ihn zusätzlich kaufen. Es gibt ihn in unterschiedlichen Längen und Materialien, sodass für jeden etwas dabei ist.
Die meisten Käufer sind mit der Gardena Fugenbürste aus Polyester zufrieden. Sie berichten, dass sich die Fugen damit leicht reinigen lassen, ohne dass sie zerkratzen. Zudem lässt sich die Bürste leicht unter fließendem Wasser reinigen.
Fugenkratzer gegen Pflanzen zwischen Steinen
Mit Fugenkratzern lassen sich alle Pflanzen zwischen den Steinen entfernen. Die scharfe Klinge zerschneidet auch in der Tiefe die Wurzeln. Wer kein Fugenkratzer besitzt, kann auch ein altes Messer verwenden. Viele Fugenkratzer lassen sich jedoch an einem Stiel anbringen, sodass im Stehen gearbeitet werden kann.
Bei schmalen Fugen brauchst du den Kratzer nur in der Fuge entlangzuziehen. Bei breiteren Fugen hältst du den Fugenkratzer leicht schräg zur Mitte und fährst auf der einen Seite der Fuge entlang. Anschließend kratzt du auf die gleiche Weise entlang der anderen Kante. So können die Wurzeln in der Tiefe erfolgreich durchtrennt werden.
Fugenkratzer mit Bügel sind für breitere Fugen jedoch besser geeignet, da die Rille mit nur einem Zug gereinigt werden kann.
Zweiseitig geschliffener Fugenkratzer
Mit dem Fugenkratzer von Gardena entfernt man Moos und Unkraut in den Fugen. Das beidseitig geschliffene Messer besteht aus gehärtetem, rostfreiem Edelstahl. Der Handgriff ist ergonomisch geformt, womit er gut in der Hand liegt. Den Griff kann man gegen einen Stiel austauschen und damit im Stehen arbeiten. Der Stiel muss jedoch zusätzlich gekauft werden, wenn man noch keinen aus dem Gardena combisystem besitzt.
Über 90 Prozent der Käufer sind mit dem Gardena Fugenkratzer zufrieden. Sie berichten, dass sich das Unkraut leicht aus den Fugen kratzen lässt. Die Arbeit ist schneller erledigt als mit einem Messer. Zudem lässt sich mit dem Fugenkratzer tief schneiden und so die Wurzeln beschädigen oder sogar entfernen.
Unkraut abflammen
Beim Abflammen des Unkrautes werden die unerwünschten Pflanzen so stark erhitzt, dass die Zellenwände aufplatzen. Die Pflanze stirbt damit ab. Dadurch lassen sich leicht die Unkräuter zwischen den Fugen abtöten. Danach sollten die Pflanzen mit einem Besen oder mit einer Fugenbürste entfernt werden.
Abflammgeräte laufen entweder über Strom oder mit Gas. Deren Anwendung ist verhältnismäßig teuer und lohnt sich eher bei großen Flächen.
Elektrisches Abflammgerät
Der Thermoflamm Bio Electro von Gloria erzeugt einen Hitzestrahl von 650 °C. Dieser wird für wenige Sekunden an das Unkraut gehalten. Die Hitze lässt die Zellwände platzen, wodurch die Pflanze abstirbt. Nach etwa 4 Tagen können die zerstörten Unkräuter entfernt werden. Das Gerät wird elektrisch betrieben und hat eine Leistung von 2000 Watt.
Viele Käufer sind mit dem Gloria Thermoflamm zufrieden. Sie berichten, dass sich die Unkräuter zwischen den Platten gut abtöten lassen. Manche hartnäckige Pflanzen sind zwar schon nach einigen Tagen wieder zu sehen. Doch bei regelmäßiger Anwendung werden diese immer weniger.
Hochdruckreiniger gegen Unkraut einsetzen
Mit einem Hochdruckreiniger werden die Pflanzen in den Fugen zerstört und teilweise herausgedrückt. Bei der Anwendung sollte der Reiniger im 45 Grad Winkel eingesetzt werden, damit die Erde nicht zu stark herausgedrückt wird.
Vorteil an dieser Methode ist, dass dabei nicht nur das Unkraut entfernt, sondern auch die Platten gereinigt werden.
Der Nachteil ist eindeutig der Wasserverbrauch. Gerade in trockenen Sommern sollte auf diesen geachtet werden.
Unkrautvernichter
Bei Unkrautvernichtern handelt es sich um ein Herbizid, das die Pflanzen abtötet. Da es für die Umwelt schädlich ist und ins Grundwasser oder ins Abwasser gelangen kann, sind Unkrautvernichter auf befestigten Flächen verboten.
Theoretisch kann man bei der Stadt um eine Sondergenehmigung bitten, doch die wird für Privatpersonen fast immer abgelehnt.
Wendet man trotz des Verbotes Unkrautvernichter an, kann man mit hohen Geldstrafen bis in den fünfstelligen Bereich rechnen.
Hausmittel gegen Unkraut zwischen Pflastersteinen
Verschiedene Hausmittel werden immer wieder empfohlen, doch nicht alle sind erlaubt:
- Essig ist zwar ein wirksames Mittel gegen Unkraut, darf jedoch nicht angewendet werden. Es zerstört nicht nur die Pflanzen, sondern auch Mikroorganismen und das Bodenleben.
- Salz entzieht den Pflanzen Wasser aus den Zellen, wodurch sie absterben. Doch auch Salz ist verboten, weil es der Umwelt schadet. Zudem müsste das Salz hoch konzentriert angewendet werden, damit es eine Wirkung erzielt.
- Effektiv ist heißes Wasser. Bereits ab 60 Grad Celsius gerinnt in den Pflanzenzellen das Eiweiß, was die Pflanze absterben lässt. Bei größeren Flächen ist die Anwendung von kochendem Wasser aufwendig.
Unkraut zwischen den Steinen vorbeugen
Wer dem Unkraut vorbeugt, hat später weniger Arbeit:
- Bereits beim Verlegen der Platten hilft ein Unkrautvlies, dass im Boden vorhandene Samen aufkeimen.
- Damit sich auch keine Samen in den Fugen ansammeln, werden diese mit Fugensand gefüllt.
- Mit der Zeit sammeln sich dennoch abgestorbene Blätter und Pflanzenreste in den Fugen, die eine Grundlage für die Samen bieten. Regelmäßiges Fegen hilft, das Ansammeln von Nährstoffgrundlagen und Samen zu verringern.
- Durch das Fegen wird nicht nur Schmutz, sondern auch der Sand aus den Fugen geholt. Dieser sollte immer wieder nachgefüllt werden.
- Sobald du ein kleines Unkrautpflänzchen siehst, zupfe es heraus. Je größer die Pflanzen werden, umso mühseliger ist es, diese zu entfernen.
Test 3-in-1 Fugenreiniger von Gardena
Der 3-in-1 Fugenreiniger von Gardena enthält drei Werkzeuge in einem, mit denen sich Unkraut, Moos und Schmutz aus den Fugen entfernen lassen. Er besteht aus einer Bürste, einem Bügel und einem Messer.
Der Aufsatz gehört zum Gardena combisystem und benötigt zusätzlich einen Griff oder einen Stiel. Wer diese noch nicht besitzt, muss sie sich dazu kaufen. Stiele gibt es in verschiedenen Größen und Materialien, so findest du den richtigen für deine Wünsche und Anforderungen.
Auf dem Fugenreiniger befindet sich ein Verschluss, mit dem sich die Arretierung lösen und der Fugenreiniger in unterschiedlichen Winkeln verstellen lässt.
Fugenmesser
Das Messer des Fugenreinigers ist ideal, um schmale Fugen zu säubern. Die Pflanzen werden herausgekratzt oder von ihren Wurzeln getrennt.
In breiteren Fugen wird das Messer schräg nach innen an die Kante angesetzt und damit das Unkraut abgetrennt. Besonders gut ist die Anwendung bei Pflanzen, die tief wurzeln, wie das etwa beim Löwenzahn der Fall ist.
Bügel
Besonders in breiten Fugen ist die Anwendung des Bügels ideal. Die scharfen Kanten laufen spitz zueinander. Auf diese Weise werden Unkräuter von ihren Wurzeln getrennt und Moose herausgehoben. Je breiter die Fuge ist, desto tiefer werden die Klingen schneiden und die Wurzeln entsprechend beschädigen.
Bürste
Die Bürste besteht aus vielen Metallborsten, die unten spitz zusammenlaufen. Mit der Bürste lässt sich besonders gut Moos entfernen.
Außerdem kannst du mit der Bürste die Fugen reinigen, insbesondere wenn du bereits mit dem Messer oder dem Bügel die Fuge bearbeitet hast.
Praxistest
Bei unserer ersten Anwendung war der Boden noch nicht gut genug abgetrocknet. Dadurch verklebte die Erde aus den Fugen an den einzelnen Komponenten. Besonders die Bürste war voller Erde und ließ sich anschließend schwer reinigen.
Als alles gut genug getrocknet war, klappte die Anwendung besser. Mit dem scharfen Messer ließen sich die Wurzeln gut durchtrennen.
Unsere breiten Fugen haben wir mithilfe des Bügels schnell von Unkräutern und Moos befreit.
Die Bürste säuberte den Rest. Kleine Pflanzen und Moos ließen sich damit gut entfernen. Die alleinige Anwendung der Bürste bei großen Pflanzen ist nicht zufriedenstellend, da sie die Pflanzen nur zerreißt, aber nicht entfernt.
Insgesamt sind wir mit dem 3-in-1 Fugenreiniger von Gardena sehr zufrieden. Ohne uns zu bücken, konnten wir die Fugen schnell von Unkräutern und Moosen befreien. Der Winkel lässt sich leicht einstellen, sodass man immer die Geräte entsprechend verwenden kann. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Winkel korrekt in der Arretierung einrastet. Ansonsten kann es passieren, dass dieser während der Arbeit verrutscht.
Nicht so zufrieden sind wir mit dem anschließendem Aussehen der Bürste. Bereits nach kurzer Anwendung stehen die ersten Borsten ab. Zudem lässt sich die Bürste nur schwer reinigen. Erdreste und Pflanzenteile hängen darin fest und lassen sich auch mit fließendem Wasser nicht herausspülen.
Dennoch können wir den Fugenreiniger empfehlen. Dass 3 Geräte in einem sind, ist wirklich praktisch. Man kann leicht zwischen den einzelnen Teilen wechseln, auch wenn man dann jedes Mal den Winkel neu einstellen muss.
FAQ
Wie entferne ich Unkraut zwischen den Fugen?
Das Unkraut zwischen den Fugen lässt sich mit einem Messer herauskratzen. Einfacher geht es mit einem Fugenreiniger, der eine Klinge hat und vom Stehen aus angewendet werden kann. Fugenbürsten sind ideal für Moose und kleinere Pflanzen und arbeiten dabei effektiv.
Kann man mit Essig Unkraut vernichten?
Essig ist ein effektives Mittel zur Bekämpfung von Unkraut. Allerdings schädigt es nicht nur die Pflanzen, sondern auch das Bodenleben. Bei häufiger Anwendung ist der Schaden tiefgreifend und kann sogar das Grundwasser beeinträchtigen. Deshalb ist Essig als Unkrautvernichter verboten. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen.
Ist Unkrautvernichter verboten?
Grundsätzlich darf Unkrautvernichter nur auf Flächen angewendet werden, die forstwirtschaftlich, landwirtschaftlich oder gärtnerisch verwendet werden. Versiegelte Flächen, wie Hof und Gehweg, fallen nicht darunter. Hier ist die Anwendung von Unkrautvernichtern verboten, da dieses von dort aus in die Kanalisation gelangen kann.
Wie bekomme ich hohes Unkraut zwischen den Fugen weg?
Wächst das Unkraut zwischen den Fugen schon sehr hoch, hilft es nur noch ein Messer oder einen Fugenreiniger mit Klinge zu verwenden. Mit diesem werden die Pflanzen in der Tiefe von ihren Wurzeln getrennt. Nicht geeignet sind Fugenbürsten, da diese die Pflanzen nur zerreißen.
Was kann man machen, damit kein Unkraut zwischen den Fugen wächst?
Unkraut zwischen den Fugen kann man im Voraus eindämmen. Schon beim Verlegen der Platten hilft ein Unkrautvlies, dass darunter liegende Samen nicht keimen können. Die Fugen werden mit Sand ausgefüllt. In diesem finden die Samen keine Nährstoffe. Dennoch werden im Laufe der Zeit sich verrottende Pflanzenteile und Samen in den Fugen ansammeln. Regelmäßiges Fegen hilft die Unkräuter gering zu halten.
Wer hat diesen Artikel verfasst?
Andrea
Egal, ob Gartengeräte, verschiedene Pflanzen, alte Kulturen oder einfach nur das Wissen rund um die Gartenwelt – Ich liebe es, etwas Neues auszuprobieren und zu lernen. Gerne teile ich diese Erfahrungen und gebe mein über die Jahre gesammeltes Wissen weiter.